Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Trotz der negativen Vorgaben aus den USA konnte der DAX am Vormittag aufgrund der Spekulationen um zusätzliche EZB-Stimuli-Maßnahmen zulegen. Mit einem Abrutschen der Eurozone in die Deflation erhielten diese Spekulationen zusätzliche Nahrung und beflügelten den DAX. In den USA gaben der Dow Jones und S&P 500 gestern jeweils mehr als 0,7 Prozent* ab. Im Tief brach der S&P 500 gestern sogar wieder unter die psychologische Marke von 2.000 Zählern. Im späten Handel wurde ein Teil der Verluste aber wieder wettgemacht. Nach den heftigen Abgaben gestern konnte sich der Nikkei 225 stabilisieren und schloss unverändert*.

Aus charttechnischer Sicht ist der DAX weiterhin akut gefährdet weitere Kursverluste zu realisieren. Zwar konnte die Oktober-Aufwärtstrendlinie bisher erfolgreich verteidigt werden, die 200-Tage-Durchschnittslinie allerdings nicht. In den USA wiederum brach der S&P 500 gestern durch seine Oktober-Aufwärtstrendlinie was einen gewissen Schatten vorauswirft. Sollte dem DAX allerdings nachhaltig die Rückeroberung seines 200-Tages-Durchschnittes bei knapp 9.550 Zählern gelingen, könnte auch auf wieder Luft für eine etwas ausgedehntere Erholung entstehen.

In den USA belasteten gestern weitere Abgaben in Rohöl und schwächere Konjunkturdaten die Kurse. So fiel der Preis des Schmierstoffes der Weltwirtschaft gestern zum ersten Mal seit Mai 2009 unter die 50-USD-Marke. Zwar dürfte der niedrige Rohölpreis eine stimulierende Wirkung auf Industrieländer wie Deutschland und den USA ausüben, aktuell allerdings zeigen sich Investoren wieder etwas verunsichert ob des Tempos des Preisverfalls. Denn gleichzeitig können die immer tiefer fallenden Preise auch eine schwache globale Konjunkturdynamik für 2015 signalisieren.

Auch schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten in der größten Volkswirtschaft der Welt verunsicherten die Marktteilnehmer. So fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes stärker als vom Markt antizipiert, genauso wie die Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter. Zusammen mit dem immer stärker werdenden US-Dollar könnten dies allerdings für die US-Notenbank Fed auch Warnsignale sein, die Zinsen zu schnell wieder anzuheben.

Am Vormittag veröffentlichte Arbeitsmarktdaten aus Deutschland und Italien lieferten ein weiteres Beispiel der unterschiedlichen Entwicklung und Schwierigkeiten in der Eurozone. Während die Bundesagentur für Arbeit für Deutschland mit 6,5 Prozent überraschend*** die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wiedervereinigung veröffentlichte, zeigten die italienischen Zahlen einen Kontrast. So stieg die Arbeitslosenquote in Italien im November stärker als erwartet*** auf einen rekordhohen Wert von 13,4 Prozent. Während die deutsche Haltung gegen ein EZB-Staatsanleihekaufprogramm durch die guten Arbeitsmarktdaten gestärkt werden dürfte, gleichen die italienischen Zahlen diese wieder aus.

Die Marktteilnehmer blickten heute insbesondere auf die Eurozonen-Inflationszahlen im Dezember. Insbesondere aufgrund stark gesunkener Energiepreise rutschte die Eurozone mit -0,2 Prozent im Dezember in die Deflation, erstmals seit fünf Jahren. Ein zusätzliches Argument für Mario Draghi ein Anleihekaufprogramm im EZB-Gremium durchzusetzen.

Erwartet wurde ein Rückgang um 0,1 Prozent*** auf Jahressicht. Die Kerninflation wiederum stieg mit 0,8 Prozent etwas stärker als erwartet*** und nahm den heutigen Zahlen etwas damit die Impulskraft.

Am Nachmittag wandert der Fokus in die USA zu dem privaten ADP-Jobbericht für den Monat Dezember. Der ADP-Jobbericht wird als Indikator für den stark beachteten US-NonFarm-Payrolls-Arbeitsmarktbericht betrachtet. Allerdings lässt sich in den letzten Monaten eine immer stärkere Diskrepanz beobachten. So zeigte der ADP-Bericht für November einen eher schwachen Stellenaufbau in Höhe von 208.000. Der NonFarm-Payrolls-Bericht wiederum überraschte mit starken 314.000 neuen Stellen für November. Die Prognose für den heutigen ADP-Bericht liegt bei 226.000 Stellen. Starke Arbeitsmarktdaten machen eine frühe Zinswende wahrscheinlicher, gleichzeitig lassen sie auf einen steigenden Konsum und eine gute Wirtschaftsentwicklung hoffen, mit den entsprechenden Implikationen für die Unternehmen.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell etwas über den jeweiligen gestrigen Schlusskursen gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs

** Gegenüber der Vorperiode

*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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