FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch erneut deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,47 Prozent auf 134,56 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,21 Prozent.
Gestützt wurden die Anleihen durch schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit Januar 2021 gefallen. Die Daten deuten auf eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hin. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte den Lohndruck mindern und so der US-Notenbank Fed den Kampf gegen die Inflation erleichtern.
Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird am Freitag veröffentlicht. Zuletzt hatte eine Reihe von Konjunkturdaten eine wirtschaftliche Abschwächung signalisiert. Bei der Zinsentscheidung der Fed in zwei Wochen wird fest mit der ersten Senkung seit Jahren gerechnet. Die Größe des Schrittes hatten Fed-Vertreter aber von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig gemacht.
In der Eurozone wird die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche über ihre Zinsen entscheiden. Bundesbankpräsident Joachim Nagel wollte sich noch nicht festlegen, ob er für eine Zinssenkung stimmt. "Wir sind auch weiterhin nicht mit dem Autopiloten unterwegs", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Aber ich sage mal: Ich sehe die Inflation auf gutem Wege." An den Finanzmärkten wird fest mit einer erneuten Zinssenkung gerechnet./jsl/jha/