23.09.2007 19:00:00
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WOCHENAUSBLICK: Aktienmarkt könnte nach jüngster Erholung fallen - Experten
WEITER UNSICHERHEITEN MIT BLICK AUF IMMOBILIENKRISE
Auch die Marktstrategen von der Landesbank Berlin (LBB) sind kritisch eingestellt. Die Nachhaltigkeit des jüngsten Kursanstiegs bezweifeln sie. "Zu groß sind noch die Unsicherheiten im Hinblick auf die Auswirkungen der grassierenden Immobilien- und Finanzkrise", sagen die Experten. Die Schieflage des britischen Baufinanzierers Northern Rock habe dies den Anlegern erneut vor Augen geführt. "Trotz der Kursgewinne der letzten Tage dürfte der Aktienmarkt noch nicht über den Berg sein." Belastend dürfte laut LBB auch der massive Kursanstieg des Euro sowie der auf neue Höchststände gestiegene Ölpreis wirken.
Die Notenbanken sind nach Ansicht vieler Experten derzeit Haupttriebfeder und Hoffnungsanker der Märkte, besonders die US-Notenbank Fed. Umso wichtiger sei ein Agieren mit Augenmaß. Marktstratege Robert Halver von der Bank Vontobel ist sich sicher: "Die kommenden Wochen sind die Meisterprüfung für Fed-Chef Ben Bernanke." Ihm obliege es, richtige Maßnahmen zur Unterstützung der Finanzmärkte zu treffen und so unverschuldet in Not geratenen Beteiligten zu helfen. "Das darf aber nicht als Freifahrtsschein für weitere Verschuldung mißinterpretiert werden", warnt Halver. Bereits am Montag wird Bernanke mit einer Rede in Washington erwartet.
INDEX-UMSTELLUNGEN UND DIE NEUGEWICHTUNG DES Dax WERDEN WIRKSAM
Die neue Woche bringt einige Änderungen mit sich, denn die von der Deutschen Börse beschlossenen Index-Umstellungen und die Neugewichtung des DAX werden von Montag an wirksam. So ersetzt der Dieselmotorenhersteller Tognum im MDAX PATRIZIA . Das Immobilienunternehmen steigt in den SDAX ab. Im Technologiewerte-Index TecDAX ersetzt das Papier des Telefonanbieters Versatel die Aktie von Jenoptik.
Im Leitindex DAX gibt es keine Änderungen in der Besetzung. Jedoch kommt es zu teils recht deutlichen Veränderungen der Gewichtung der einzelnen DAX-Werte. METRO verliert am meisten an Gewicht. Wegen Aufstockungen der Großaktionäre verringert sich der Streubesitz, die Marktkapitalisierung des Einzelhandelskonzerns reduziert sich um mehr als ein Drittel auf 6,28 Milliarden Euro. Bei E.ON greift die so genannte Kappungsgrenze. Danach dürfen Unternehmen nur einen Anteil von höchstens 10 Prozent am DAX haben, es sind aktuell aber 11,17 Prozent. Eine positive Veränderung gibt es lediglich bei Siemens . Die Marktkapitalisierung legt von 65,90 auf 74,44 Milliarden Euro zu.
MEHRERE NEUEMISSIONEN IM ENTRY STANDARD
Thema am Markt dürften auch eine Reihe von Neuemissionen sein. Mit dem Entsorger Envio, dem Produktions- und Vertriebsunternehmen Cargofresh sowie dem Holzverarbeiter Delignit und dem Spezialist für Kamera-Überwachungssyseme Mobotix starten gleich vier Unternehmen im Freiverkehrssgement Entry Standard. Mit Spannung blicken Anleger am Freitag auf die von der US-Hypothekenkrise in Mitleidenschaft gezogene IKB . Diese wird voraussichtlich Einblick in ihre Bücher gewähren. Allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, denn der Bericht umfasst lediglich den Zeitraum von April bis Juli. Konjunkturdaten gibt es in der neuen Woche ebenfalls: Insbesondere dürften Volkswirte auf den Ifo-Geschäftsklima-Index am Dienstag und auf die US-Auftragseingänge am Mittwoch schauen./sc/la/mf/
--- Von Nadine Schwede, dpa-AFX ---
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