01.03.2018 20:09:45
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Wirtschaftsvereinigung Stahl fordert rasches Handeln der EU
FRANKFURT (Dow Jones)--In Reaktion auf die Ankündigung von hohen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump hat die Wirtschaftsvereinigung Stahl die Europäische Union zu raschem Handeln aufgefordert. "Die USA bauen eine Zollschranke auf, mit der sie sich gegen Stahlimporte aus aller Welt abschotten", so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. "Diese Maßnahme verstößt eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO." Dagegen müsse die EU nun konsequent mit allen Instrumenten vorgehen, die die WTO dafür bereitstellt.
Das Hauptaugenmerk müsse dabei auf der Bekämpfung von Handelsumlenkungen liegen, denn der gefährlichste Effekt der US-Zölle sei eine erneute Eskalation der Importkrise in Europa. Angesichts der geplanten US-Importzölle würden Exporteure ihre Augen auf den offenen EU-Markt richten, der durch keinerlei Importzölle oder andere Handelshemmnisse beschränkt sei, erläuterte Kerkhoff. Die seitens der USA angestrebte Importreduzierung von 13 Millionen Tonnen drohe zu einem erheblichen Teil in den EU-Markt zu fließen.
"Wenn die EU nicht handelt, wird unsere Stahlindustrie die Rechnung für den Protektionismus in den USA bezahlen", schlussfolgert Kerkhoff. "Europa wird durch Handelsumlenkungen von einer neuen Stahlschwemme bedroht, in einer Situation, in der die Importkrise auf dem EU-Markt bei weitem noch nicht überwunden ist." Im vergangenen Jahr sind die Walzstahlimporte in die EU um 1 Prozent auf einen neuen Höchststand von 32 Millionen Tonnen gestiegen.
Hinzu komme eine direkte Belastung der deutschen Stahlexporte in Richtung USA. Die Vereinigten Staaten nahmen 2017 knapp 1 Million Tonnen Walzstahl ab und sind laut Kerkhoff für die Stahlindustrie in Deutschland damit der wichtigste Drittlandmarkt außerhalb der EU. Darüber hinaus wären unter Umständen auch die deutschen Lieferungen in andere Länder betroffen, da das Verhalten der USA Nachahmungseffekte und damit einem Anstieg des weltweiten Protektionismus nach sich ziehen könnte.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2018 14:09 ET (19:09 GMT)
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