Neues Terrain |
22.09.2014 12:26:48
|
Weidmann sieht EZB auf gefährlichem Kurs
Weidmann bezeichnete die aktuelle Ruhe an den Finanzmärkten als "trügerisch und sogar gefährlich". Zwar habe die Ankündigung, gegebenenfalls massiv Staatsanleihen zu kaufen, die Märkte beeindrucken können, sagte er. Sie nehme aber den Druck von den Regierungen der Eurozone, dringend nötige Reformen durchzuführen. "Bleiben die aber aus, könnten die Investoren ihre Risikoeinschätzung schnell wieder ändern", warnte der Bundesbankchef.
"Die Krise ist eben noch lange nicht überwunden, auch wenn die aktuelle Ruhe an den Finanzmärkten das suggerieren mag", so Weidmann. Zuletzt hatte die EZB im Kampf gegen eine flaue Konjunktur und eine zu niedrige Inflation die Zinsen auf ein neues Rekordtief gesenkt und den Kauf von gebündelten Kreditpapieren (ABS) angekündigt.
Weidmann versicherte außerdem, dass die EZB mit ihren jüngsten Beschlüssen keine gezielte Wechselkurspolitik betreibe. Aussagen des französischen Notenbankchefs Christian Noyer seien demnach falsch verstanden worden. Mitte September hatte Noyer gesagt, dass EZB weiter auf einen schwächeren Euro hinarbeiten müsse. "Um unser Inflationsziel von zwei Prozent im Jahr zu erreichen, mussten wir den Euro drücken", sagte er in einem Radiointerview. Er ergänzte: "Wir müssen den Euro weiter drücken."
/jkr/bgf
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: