16.05.2017 21:33:56
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WAZ: Nichtstun ist Machtmissbrauch - Kommentar von Tobias Blasius zur Diskussion um Schwarz-Gelb
Lindner hat die Liberalen clever aus der Funktionspartei-Ecke der CDU-Mehrheitsbeschafferin herausgeführt. Der Kurs der Eigenständigkeit darf aber nicht zur Egozentrik verkommen. Die wenigsten Bürger dürften die FDP gewählt haben, um schmissige Oppositionsreden zu hören. Vielmehr knüpft sich an vollmundige Versprechen der vergangenen Wochen die Erwartung, dass Gestaltungsparteien wie CDU und FDP es besser machen als die abgestrafte rot-grüne Koalition. Bei Lichte besehen gibt es zwischen Schwarz und Gelb in keinem einzigen Politikfeld unüberbrückbare Gegensätze. Wahlsieger Laschet scheint der FDP sogar in therapeutischer Gelassenheit entgegen zu kommen, um auch mit knapper Landtagsmehrheit stabil regieren zu können.
Dass sich die waidwunde NRW-SPD Laschets Gesprächsangebot entzogen hat, kann man ihr kaum verübeln. Das Wahldebakel historischen Ausmaßes hat die Partei in Selbstzweifel und Führungskrise gestürzt, was denkbar schlechte Voraussetzungen für eine Juniorpartnerschaft sind. Die Große Koalition muss der Notfall der parlamentarischen Demokratie bleiben. In NRW gibt es gar keinen Grund, ihn auszurufen.
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