Korruption 06.11.2017 14:38:45

USA sollen Kredite an Mosambik unter die Lupe nehmen - Credit Suisse und BNP Paribas im Visier des FBI

USA sollen Kredite an Mosambik unter die Lupe nehmen - Credit Suisse und BNP Paribas im Visier des FBI

Damit beginne eine neue Phase weltweiter Untersuchungen der Anleiheverkäufe, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen.

Im Mittelpunkt stünden die Credit Suisse Group AG, die russische VTB Group sowie die französische BNP Paribas SA. Das FBI untersuche, ob die Banken Korruption erleichtert hätten, indem sie Offiziellen des südostafrikanischen Landes ermöglicht hätten, Geld aus dem Anleihenverkauf abzuzweigen, hieß es.

Bereits im vergangenen Jahr haben Finanzaufseher in den USA, in Großbritannien und der Schweiz Untersuchungen der Banken wegen möglicher Verletzung von Wertpapiergesetzen eingeleitet, nachdem das Wall Street Journal über Unregelmäßigkeiten bei den Transaktionen in Mosambik berichtet hatte. Die nun in den USA aufgenommenen Untersuchungen richten sich auch auf mögliche Korruption und lassen die Wahrscheinlichkeit strafrechtlicher Verfolgung steigen.

Credit Suisse bemüht sich seit mehr als einem Jahr, ihren Ruf international wiederherzustellen. Sie hat jüngst die Sparte im Investmentbanking neu aufgestellt, die die Deals in Mosambik abgewickelt hat.

Sprecherinnen von Credit Suisse, VTB und BNP wollten sich zur Sache nicht äußern. Von der Regierung in Mosambik war zunächst kein Kommentar erhältlich.

Die Anleihen waren 2013 und 2014 von den Banken für Unternehmen platziert worden, die dem Verteidigungsministerium des Landes gehörten. Die Unternehmen sollten Ausrüstungen und Dienstleistungen von Privinvest erwerben. Rund 1,2 Milliarden Dollar der Anleihen seien nicht öffentlich gemacht worden, und die Erträge aus den Deals seien, unüblicherweise, direkt von den Banken an Privinvest geflossen und nicht erst an die Staatsunternehmen, die das Geld aufgenommen haben, berichteten informierte Personen.

Credit Suisse kam 2012 in Kontakt mit den Transaktionen. Seinerzeit begann die Bank Verhandlungen mit dem Auftragnehmer Iskandar Safa, der das Land über sein Unternehmen Privinvest mit Militärausrüstungen versorgen wollte. Safa habe Credit Suisse gebeten, Mosambik bei der Kreditbeschaffung für die Aufträge zu helfen.

Das US-Justiministerium untersuche auch, ob die Banken Mosambik geholfen hätten, mehr Kredite aufzunehmen als die Wirtschaft des Landes tragen konnte, so ein Informant. Die Deals hätten die Verschuldung des Landes 2013 um 25 Prozent in die Höhe getrieben. 2016 erklärte Mosambik seine Zahlungsunfähighkeit.

NEW YORK/LONDON (Dow Jones)

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Bildquelle: Pincasso / Shutterstock.com,Tupungato / Shutterstock.com,Martin Good / Shutterstock.com

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