06.11.2007 12:09:00
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UPDATE3: Bayer will bei MaterialScience 1.500 Stellen abbauen
Dazu sollen Betrieb und Wartung der Produktionsanlagen verbessert werden. Außerdem sollen die Kosten für Verwaltung, Marketing und Vertrieb "signifikant" sinken.
Bayer rechnet durch das Programm mit Sonderbelastungen zwischen 150 Mio und 200 Mio EUR insgesamt bis einschließlich 2009. Weltweit seien rund 1.500 Stellen von dem Programm betroffen, davon entfielen 400 bis 500 in Deutschland, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Bayer will den Abbau sozialverträglich und durch normale Fluktuation erreichen. MaterialScience beschäftigt derzeit insgesamt gut 15.000 Menschen, davon rund 7.000 in Deutschland.
Die Zahlen des dritten Quartals sind nach Einschätzung von Analysten gut ausgefallen. In allen drei Teilkonzernen lagen Umsatz und operatives Ergebnis über dem Vorjahresquartal. Die Einnahmen kletterten insgesamt auf 7,79 (Vorjahr 7,46) Mrd EUR und das bereinigte EBITDA auf 1,56 (1,46) Mrd EUR. Die Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragen Analysten wurden damit leicht übertroffen.
Das Nettoergebnis stieg auf 1,175 Mrd EUR von 320 Mio EUR im Vorjahresquartal. Es ist mit dem Vorjahreswert allerdings nicht direkt vergleichbar, weil Bayer durch die Unternehmenssteuerreform einen einmaligen Sonderertrag verbuchte. Beim Nettoergebnis hatten die Analysten im Schnitt knapp 1,1 Mrd EUR erwartet.
Aufgrund der als "erfreulich" bezeichneten Entwicklung erhöhte der Konzern seine Umsatzprognose für das laufende Jahr und prognostiziert jetzt eine Erlössteigerung auf mehr als 32 Mrd EUR. Portfolio- und währungsbereinigt entspräche das einem Wachstum von etwa 6%. Bisher hatte Bayer hier ein Plus von rund 5% in Aussicht gestellt.
Zudem wurde die Ergebnisprognose 2007 präziser gefasst: Bisher hatte Bayer eine Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge auf mehr als 20% in Aussicht gestellt. Jetzt soll sich dieser Wert gegenüber dem Vorjahr, als er 19,3% erreicht hatte, um mindestens einen Prozentpunkt erhöhen.
Etwas zuversichtlicher äußerte sich Bayer zur Margenentwicklung im Gesundheitsbereich: Die bereinigte EBITDA-Marge des Teilkonzerns HealthCare soll 2007 auf über 25% steigen; bisher waren 25% das Ziel gewesen. Alle Divisionen des Teilkonzerns sollen weiterhin mit oder über dem Markt wachsen. Im dritten Quartal hatte HealthCare ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 8,8% erzielt.
Mit dem Anti-Thrombose-Mittel "Xarelto", das derzeit in vier Indikationen entwickelt wird, will Bayer ein weiteres Einsatzgebiet erschließen. In Kürze soll das Mittel auch zur Behandlung von stationären Patienten mit internistischen Erkrankungen geprüft werden. An den "Xarelto"-Studien sollen insgesamt 50.000 Patienten teilnehmen. Damit ist es das größte jemals bei Bayer durchgeführte klinische Studienprogramm. Wenning bezeichnete das Mittel als "größten Hoffnungsträger mit Blockbuster-Potenzial".
Im Segment MaterialScience hatte der Umsatz im dritten Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 3,5% zugelegt. Ursache waren Preiserhöhungen in nahezu allen Regionen sowie eine leichte Steigerung der Absatzmengen. Das bereinigte EBITDA von MaterialScience übertraf im laufenden Jahr erstmals das entsprechende Quartalsergebnis des Vorjahres.
Die währungsbereinigt höchste Zuwachsrate erzielte der Pflanzenschutzbereich mit einem Plus von 12%. Beflügelt wurde das Geschäft unter anderem von höheren Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der verstärkten Nachfrage nach Biokraftstoffen und einem verbesserten Marktumfeld in Lateinamerika. Das bereinigte EBITDA in diesem Bereich stieg überproportional um knapp 17%.
Ein Analyst bezeichnete die Zahlen als "insgesamt sehr gut". Der Gesundheitsbereich habe sich besser entwickelt als erwartet. Im Pflanzenschutzsegment habe Bayer mit der guten Entwicklung der Wettbewerber BASF und Syngenta mithalten können. Der Teilkonzern MaterialScience habe sich insgesamt gut entwickelt, biete im Detail aber ein gemischtes Bild. Ein Aktienhändler nannte das Quartalsergebnis ebenfalls als "in allen Bereichen überzeugend".
Nach Einschätzung von Ulle Wörner von der Landesbank Baden-Württemberg ist die operative Entwicklung auf Konzernebene wie erwartet verlaufen. Der Pharmabereich habe sich besser entwickelt als erwartet, vor allem durch die Produkte "Yasmin", "Avelox" und "Nexavar". Der Pflanzenschutzbereich habe das Ergebnis etwas weniger deutlich verbessert als von ihm prognostiziert.
Das Ergebnis bei MaterialScience sei aufgrund der starken Entwicklung des Polyurethan-Geschäfts dagegen besser ausgefallen als geschätzt. Das Nettoergebnis sei ebenfalls höher ausgefallen als erwartet, da es weniger belastende Sondereffekte als geschätzt gegeben habe, heißt es in der Einschätzung von Wörner weiter.
Der Gesundheitsbereich bleibe der Wachstumstreiber von Bayer, heißt es in einer Analyse der Deutschen Bank. Der Pflanzenschutzbereich habe sich erholt, während der Teilkonzern MaterialScience anhaltende Stärke zeige.
Webseite: http://www.bayer.de - Von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13872 15, Richard.Breum@dowjones.com DJG/rib/nas (END) Dow Jones NewswiresNovember 06, 2007 06:08 ET (11:08 GMT)
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