26.10.2016 18:26:46

UPDATE/Gewerkschaft Ufo bestreikt auch Germanwings

   -- Eurowings-Arbeitskampf an Standorten Düsseldorf und Hamburg

   -- Streik bei Germanwings in Düsseldorf, Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart, Berlin und Hamburg

   -- Ganztägiger Streik von 0 bis 24 Uhr

   -- Somit quasi komplette Eurowings-Flotte von Streik betroffen

   (NEU: Streik bei Germanwings)

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Streik bei der Lufthansa-Low-Cost-Tochter Eurowings am Donnerstag dürfte wesentlich heftiger ausfallen als Flugreisende bisher befürchtet haben. Die Gewerkschaft Ufo kündigte auch für Germanwings einen ganztätigen Streik an. Damit ist quasi die gesamte Flotte von Eurowings, die 90 Flieger umfasst, von dem Streikaufruf des Kabinenpersonals betroffen.

   Bei Eurowings will die Flugbegleiter-Gewerkschaft die Standorte Düsseldorf und Hamburg am Donnerstag von 0 bis 24 Uhr bestreiken. Bei Germanwings sind mit Düsseldorf, Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart, Berlin und Hamburg wesentlich mehr Standorte betroffen.

   Ufo begründete den Streikaufruf bei Germanwings damit, dass es bei Verhandlungen zum Teilzeittarifvertrag keine Bewegung gebe. "Nachdem wir einen Vorschlag mehrfach gefordert haben, gab es diesen seitens Germanwings heute in der letzten Runde erstmals, dieser war jedoch in keiner Weise einigungsfähig", so Sylvia De la Cruz, stellvertretende Ufo-Vorsitzende und Verhandlungsführerin.

Eurowings bietet Schlichtung und Gehaltserhöhung von 7 Prozent Bei Eurowings hatte das Management kurz zuvor noch versucht, den drohenden Streik abzuwenden. Eurowings bot eine Schlichtung aller offenen Tarifvertragsthemen und 7 Prozent Vergütungserhöhung an. Gleichzeitig appellierte Joerg Beißel, Geschäftsführer Personal bei Eurowings, an die Gewerkschaft Ufo "an den Verhandlungstisch zurückzukehren und lösbare Tarifkonflikte nicht auf dem Rücken unserer Kunden auszutragen."

   "Mir ist ein solches Angebot nicht bekannt", sagte Nicoley Baublies, Vorstand Tarif der Ufo, Dow Jones auf Nachfrage. Die Gewerkschaft will morgen vor der Eurowings-Zentrale am Flughafen Köln/Bonn zudem eine Kundgebung abhalten.

   Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings schwelt seit zwei Jahren. Im Kern geht es um mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen. Ursprünglich wollte Ufo bereits am vergangenen Montag zu Streiks aufrufen. Um Gesprächen mit dem Eurowings-Management aber doch noch eine Chance zu geben, wurden die Arbeitskämpfe zunächst auf Eis gelegt.

   "Es gab seitens Eurowings zwar einen Vorschlag zu einer Schlichtung. Dieser Vorschlag enthielt jedoch nicht die am Montag dazu vereinbarten Punkte und war in keiner Weise einigungsfähig. Wir haben der Eurowings in der Nacht um 3 Uhr dennoch angeboten, mit einer identischen Schlichtungsvereinbarung, wie sie bereits bei Lufthansa mit Matthias Platzeck abgeschlossen wurde, Arbeitskämpfe dauerhaft zu vermeiden", so Baublies. Zuvor waren nächtliche Gespräche zwischen Management und Gewerkschaft gescheitert, und Ufo kündigte Arbeitskämpfe ab dem morgigen Donnerstag an.

Eurowings fliegt abseits der Lufthansa-Drehkreuze "Über die nächsten drei Jahre soll es bei den 'Chefs de Cabine' mit Einführung einer Purser-Tabelle sukzessive zur Angleichung der Vergütung an die Purser-Kolleginnen und -Kollegen bei der Schwester Germanwings kommen. Auch Flugbegleiter erhalten dabei substanzielle Vergütungserhöhungen", lautet das jetzige Angebot von Eurowings. Auch sollen die Flugbegleiter am Erfolg der Eurowings beteiligt und eine Unterstützungskasse aufgebaut werden.

   Eurowings bedient mit 90 Jets Verbindungen abseits der Lufthansa-Group-Drehkreuze Frankfurt, München, Zürich und Wien. Die Auswirkungen des Streiks sollten dennoch überschaubar sein. Denn Ufo kann nur die 23 Maschinen bestreiken, die Eurowings auch gehören. Die übrigen Jets gehören der Konzerntochter Germanwings, der österreichischen Eurowings-Tochter oder der türkischen Sun Express und können deshalb nicht Ziel des Arbeitskampfes sein.

   Im November vergangenen Jahres hat Ufo die Lufthansa Passage eine Woche lang bestreikt, was den bislang längsten Arbeitskampf in der Geschichte der Airline markierte.

   (Mitarbeit: Markus Klausen)

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/kla/ros

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   October 26, 2016 11:56 ET (15:56 GMT)

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