Unsicherheiten belasten |
22.10.2019 18:07:00
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UBS-Aktie behauptet sich: UBS verdient trotz Gewinneinbruch mehr als gedacht
Die UBS-Aktien gewannen an der SIX zwar zunächst kräftig, bewegten sich zuletzt jedoch auf Vortagesschluss von 11,44 Schweizer Franken.
Analyst Jernej Omahen von der US-Investmentbank Goldman Sachs zeigte sich von dem überraschend hohen Ergebnis in der Vermögensverwaltung der UBS und unerwartet geringen Betriebskosten positiv überrascht.
Ziemlich schwach lief zuletzt jedoch das Geschäft im Investmentbanking. Hier sank der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn um 59 Prozent auf 203 Millionen Dollar. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte zuletzt bereits angekündigt, diesen Bereich weiter umzubauen. Die Kosten dafür dürften das Ergebnis im vierten Quartal den Angaben zufolge mit rund 100 Millionen Dollar belasten.
"Nach wie vor trüben geopolitische Spannungen und Handelskonflikte die Anlegerstimmung", sagte Ermotti etwa mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China sowie den Unsicherheiten rund um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. "Fortschritte bei der Lösung dieser Probleme würden wahrscheinlich die Stimmung aufhellen und die Konjunkturaussichten verbessern." Kurzfristig könnte die weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken dazu beitragen, die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums zu mildern.
Dies belaste aber auf der anderen Seite das Zinsergebnis der Bank in diesem Jahr. "Die ohnehin tiefen, teils hartnäckig negativen Zinsen sowie die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen werden den Nettozinsertrag im Vergleich zum letzten Jahr beeinträchtigen." Ermotti setzt darauf, dass die breite Aufstellung der Bank und die bereits getroffenen Maßnahmen die negativen Auswirkungen mindern. "Der Anstieg der verwalteten Vermögen sollte zudem dem wiederkehrenden Ertrag zugutekommen."
In der Diskussion darüber, ob Banken ihren Kunden angesichts des allgemeinen Zinstiefs Negativzinsen für deren Guthaben berechnen könnten, gab Ermotti zumindest für Otto Normalverbraucher Entwarnung. Die UBS werde im Privatkundengeschäft keine Negativzinsen verlangen. Reicheren Kunden in der Vermögensverwaltung berechnet die Bank allerdings bereits Strafzinsen und setzt die Freibeträge in diesem Bereich zum 1. November weiter herab. Die UBS gebe dabei mehr oder weniger die von den entsprechenden Zentralbanken verlangten Sätze an die Kunden weiter, hieß es.
Auch in Deutschland haben Banken die Zinsen etwa für Tagesgeld bereits weitgehend praktisch auf Null gesetzt. Manche Kreditinstitute verlangen bei größeren Summen inzwischen auch von Privatkunden Negativzinsen. Unternehmenskunden müssen schon öfter Geld dafür bezahlen, dass sie höhere Summen bei ihren Banken parken.
Von einem Anstieg der Erträge war die UBS im abgelaufenen Sommerquartal allerdings weit entfernt. Der Geschäftsertrag lag in den Monaten Juli bis September bei 7,09 Milliarden Dollar und damit fünf Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Aufwendungen gingen hingegen nur leicht auf gut 5,7 Milliarden Dollar zurück. Das Verhältnis von Kosten und Erträgen verschlechterte sich im Vergleich zum zweiten Quartal von 77 auf 81 Prozent.
Die UBS versucht nun mit weiteren Wachstumsinvestitionen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung durch das schwierige Umfeld zu kommen. Schon Anfang des Jahres hat sie Projekte und Neueinstellungen verschoben, um die Kosten um 300 Millionen Dollar zu senken. Nun sollen vor allem Jobs im höheren Management der Investmentbank-Sparte wegfallen.
Zudem will Ermotti die selbstgesetzten Ziele bei der Ausschüttung an die Aktionäre erreichen. Genug Geld dafür hat die UBS. Trotz des Rückkaufs eigener Anteile für rund 600 Millionen Dollar im bisherigen Jahresverlauf ist die Bank immer noch gut mit Kapital ausgestattet. Bei ihrem laufenden Rückkaufprogramm sieht sich die UBS auf Kurs. Bis Ende des Jahres will sie eigene Anteilsscheine im Wert von einer Milliarde Dollar zurückgekauft haben.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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