15.08.2016 13:20:45

STADA wirft Aktionärsberater ISS Fehler vor

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Im Machtkampf um den Pharmahersteller STADA hat der Konzern die Forderungen des einflussreichen Aktionärsberaters ISS zurückgewiesen und Fehler in dessen zuvor veröffentlichter Analyse angemahnt. ISS hatte sich einigen Forderungen des aktivistischen Investors Active Ownership (AOC) etwa bei der Neubesetzung des Aufsichtsrates angeschlossen.

   Die Empfehlungen von ISS, sollten sie implementiert werden, seien nicht im besten Interesse der Aktionäre und des Unternehmens, schrieb Aufsichtsratsvorsitzender Martin Abend in einem Brief an die institutionellen Investoren des Unternehmens, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte.

   Der Analyse von ISS und den Empfehlungen des Aktionärsberaters im Hinblick auf die Neubesetzung des Aufsichtsrates und die Vergütung des Managements sei deutlich zu widersprechen. ISS scheine zumindest in Teilen unvollständige oder fehlerhafte Annahmen und Daten vorgelegen zu haben.

   Zudem liefen die Forderungen von ISS teilweise den eigenen Richtlinien des Aktionärsberaters zuwider. So sei der Auswahlprozess der von AOC vorgeschlagenen Kandidaten für den Aufsichtsrat komplett undurchsichtig. Zudem bestünden erhebliche Zweifel an ihrer Unabhängigkeit. ISS lasse außerdem eine ansonsten übliche Analyse der AOC-Kandidaten vermissen.

Abend: Falsche Annahmen von ISS bei der Peergroup Der Aufsichtsratsvorsitzende lässt das Argument, STADA habe im Vergleich zur Konkurrenz in den letzten Jahren schwach abgeschnitten nicht gelten. Die von ISS vorgebrachen Unternehmen wie Meda, Allergan, Sun Pharma, Dr. Reddy's und Hikma seien keine passenden Vergleichsunternehmen für STADA. In Relation zur passenden Vergleichsgruppe, die Unternehmen wie Perrigo, Teva, Mylan, Krka und Gedeon Richter umfasst, habe STADA ähnlich abgeschnitten. Die Optimierungsprogramme von STADA habe ISS überdies nicht berücksichtigt.

   Zum Thema Vergütung schreibt der Chefkontrolleur, die Kritik von ISS, wonach es im Geschäftsbericht keine Informationen zur Deckelung von Boni gebe, sei nicht berechtigt. STADA stelle die Informationen bereit. Dasselbe gelte auch für den Aktienbesitz einzelner Manager. Diese Daten stünden auf der Homepage bereit.

   ISS geht mit seinen Forderungen nicht so weit wie AOC, dem mehr als 5 Prozent der Aktien von STADA zuzurechnen sind. Der Investor will eine vollständige Neubesetzung der Kapitalseite des Aufsichtsrats erreichen. Active Ownership hatte Anfang Mai angekündigt, Wunschkandidaten in den Aufsichtsrat entsenden zu wollen, um mehr Einfluss zu nehmen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/jhe

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   August 15, 2016 07:08 ET (11:08 GMT)

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