IPO 15.03.2018 20:15:43

Siemens verkauft Healthineers-Aktien zu 28,00 Euro

Siemens verkauft Healthineers-Aktien zu 28,00 Euro

Nach Schließung der Bücher legte der Technologiekonzern den Ausgabepreis für die angebotenen 150 Millionen Healthineers-Aktien auf 28,00 Euro fest. Damit bleibt Siemens deutlich unter dem zunächst genannten Maximalpreis von 31 Euro, womit aus Sicht von Marktbeobachtern die Chancen gut sind, dass es am ersten Handelstag zu Zeichnungsgewinnen kommt.

Siemens erlöst bei vollständiger Platzierung 4,2 Milliarden Euro brutto. Healthineers fließt direkt kein Geld zu. Allerdings startet die Tochtergesellschaft erheblich entschuldet. Siemens übernimmt Pensionslasten von 800 Millionen und Nettoverbindlichkeiten von 3,1 Milliarden Euro.

Am Freitag wird das Unternehmen aus Erlangen erstmals auf dem Kurszettel der Frankfurter Wertpapierbörse stehen. Marktteilnehmer rechnen mit einer schnellen Aufnahme der Aktie in den TecDAX. Der Börsengang von Siemens Healthineers ist der größte seit dem der Deutschen Telekom 1996.

Zum Ausgabepreis beläuft sich der Börsenwert von Healthineers auf 28 Milliarden Euro. Die Kapitalisierung lässt sich künftig recht einfach am Aktienkurs ablesen, weil Siemens das Healthineers-Grundkapital in genau 1 Milliarde Aktien eingeteilt hat. 15 Prozent davon verkauft der Mutterkonzern jetzt. Für das nächste halbe Jahr wurden weitere Platzierungen ausgeschlossen.

Die angebotenen Healthineeers-Aktien kommen aus dem Bestand der Siemens Beteiligungsverwaltung GmbH & Co. OHG. Die Siemens-Tochter hält derzeit 32,38 Prozent der Anteile. Nach dem Börsengang und sofern die Mehrzuteilungsoption auch ausgeübt wird, sinkt ihr Anteil auf 17,38 Prozent. Zwei Drittel der Aktien liegen direkt bei der Siemens AG. Der Mutterkonzern will langfristig eine deutliche Mehrheit an der Ertragsperle halten.

Siemens Healthineers ist Weltmarktführer bei Röntgengeräten, Magnetresonanz- und Computertomographen. Außerdem bietet sie Labortechnik und moderne minimalinvasive Chirurgiesysteme an. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die Siemens-Sparte 13,8 Milliarden Euro um und erwirtschaftete einen bereinigten Gewinn von 2,5 Milliarden Euro, was einer Umsatzrendite von 18 Prozent entsprach.

Die Verselbstständigung von Healthineers ist Teil der Strategie von Siemens-Chef Kaeser, aus dem breit aufgestellten Mutterkonzern einen Flottenverband fokussierter Einzelunternehmen zu machen. Die Windkraftsparte wurde dazu bereits abgespalten und mit dem spanischen Gamesa-Konzern fusioniert. Sein Eisenbahngeschäft will Siemens bis zum Herbst in den französischen Alstom-Konzern einbringen.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Siemens AG

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