ROUNDUP: Niedriger Ölpreis drückt Chevron-Gewinn - Aktie sackt ab

SAN RAMON (dpa-AFX) - Der Ölpreisverfall hat den US-Konzern Chevron im ersten Quartal erneut hart getroffen. Der Überschuss sei um 42 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) gefallen, teilte der gemessen am Börsenwert zweitgrößte US-Ölkonzern am Freitag in San Ramon mit. Dabei half dem Konzern sogar noch der starke Dollar, der vor allem die Gewinne aus dem Ausland steigerte. Ohne diese Effekte wäre der Gewinn noch geringer ausgefallen. Der Umsatz sank um 35 Prozent auf 34,6 Milliarden Dollar. Am Aktienmarkt kamen die Zahlen nicht gut an - das Chevron-Papier fiel um zwei Prozent.

Größtes Problem für Chevron ist wie für andere Öl-Multis der deutlich gesunkene Ölpreis. Dieser lag im ersten Quartal im Schnitt bei 55 Dollar je Barrel und damit fast 50 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Dies drückt vor allem auf die Erlöse im Ölfördergeschäft (Upstream). Hier brach der Gewinn um fast zwei Drittel auf 1,56 Milliarden Dollar ein - dies war das schlechteste Ergebnis der Sparte seit Mitte 2009. In der USA war das Fördergeschäft zum Jahresauftakt sogar defizitär.

Etwas besser lief es dagegen wieder in der Sparte Weiterverarbeitung und Verkauf, dem sogenannten Downstreaming. Hier verdoppelte sich der Gewinn auf 1,4 Milliarden Dollar. Dieses Segment hatte allerdings vor einem Jahr mit einer Reihe von Problemen wie Überkapazitäten zu kämpfen. Konzernchef John Watson hatte zudem vor allem in dieser Sparte einen Umbau und den Verkauf von Anlagen eingeleitet.

Auf der anderen Seite steckt Chevron derzeit viel Geld, um die Produktion deutlich auszweiten. So hat das Unternehmen erst kürzlich weitere Projekte in Angriff genommen, etwa ein Tiefseeprojekt im Golf von Mexiko, das Öl und Gas für die nächsten 40 Jahre verspricht. Watsons Ziel ist es, die Produktion des Konzerns bis Ende 2017 um mehr als 20 Prozent zu steigern./zb