ROUNDUP: Hilfe bei grauem Star - Geschäft von Carl Zeiss Meditec läuft

    JENA (dpa-AFX) - Die wachsende Zahl von Augenbehandlungen weltweit sorgt für eine gute Geschäftsentwicklung des Jenaer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec. Das Unternehmen, das auf Ausrüstungen zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen spezialisiert ist, verbuchte nach neun Monaten des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres einen Zuwachs bei Umsatz und Ertrag. Die Erlöse stiegen um 2,9 Prozent auf 649 Millionen Euro, teilte der Vorstand am Mittwoch in Jena mit. Der Gewinn des Unternehmens stieg kräftig von 52,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 66,1 Millionen Euro. Grund seien Effekte aus Währungssicherungsgeschäften. Hohe Wachstumsraten erzielte das Unternehmen mit Implantaten, mit denen trübe Linsen ersetzt werden können.

    Bei der Behandlung des sogenannten Grauen Stars - einer Erkrankung vor allem bei älteren Menschen - werden Intraokularlinsen eingesetzt. Weiterentwicklungen bei den Kunststofflinsen würden inzwischen auch helfen, dass die sonst obligatorische Lesebrille wegfallen kann, sagte der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss Meditec AG, Ludwin Monz, der Nachrichtenagentur dpa. Der Umsatz im Bereich chirurgische Augenheilkunde stieg überproportional um 16,2 Prozent auf 92,7 Millionen Euro.

    Im Kerngeschäft mit Geräten und Ausrüstungen für Augenärzte betrug das Umsatzwachstum dagegen nur 0,2 Prozent auf 266,8 Millionen Euro. Monz nannte als Gründe die Investitionszurückhaltung von Kliniken und Augenärzten besonders in Südeuropa, aber auch einen stärker werdenden Wettbewerb durch eine wachsende Zahl von Anbietern. "Wir haben in vielen Segmenten eine starke Position. Aber der Druck auf Innovationen ist groß."

    Der Vorstand bekräftigte die Umsatzprognose für dieses Geschäftsjahr von 880 bis 910 Millionen Euro, nach rund 862 Millionen Euro im Vorjahr. Eine Ertragsprognose wollte er nicht abgeben. Wichtiger sei die angestrebte langfristige Profitabilität des Unternehmens. Carl Zeiss Meditec beschäftigt mehr als 2500 Mitarbeiter im In- und Ausland. Das Unternehmen, das zum Zeiss-Konzern (Oberkochen) gehört, ist einer der wenigen Vertreter aus Ostdeutschland im Technologiewerte-Index TecDax der Frankfurter Börse./ro/DP/stk