23.07.2015 17:31:41
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ROUNDUP 2: Japanische Mediengruppe Nikkei kauft 'Financial Times'
(neu: Details, Zitate Pearson-Chef und Nikkei-Chef)
LONDON/TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Nikkei-Mediengruppe hat im Bieterkampf um die "Financial Times" den Zuschlag erhalten. Für 844 Millionen Pfund (1,2 Mrd Euro) gibt der britische Eigentümer Pearson die renommierte, auf lachsfarbenem Papier gedruckte Wirtschaftszeitung ab, wie der Konzern am Donnerstag in London mitteilte.
Nikkei gibt ein japanisches Wirtschaftsblatt gleichen Namens heraus und ist nach eigenen Angaben die größte unabhängige Mediengruppe in Asien. Mehrere Aufsichtsbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen. Im vierten Quartal des laufenden Jahres soll der Deal abgeschlossen werden.
MEDIEN: AUCH SPRINGER WAR INTERESSIERT
Kurz bevor die Einigung verkündet wurde, hatte Axel Springer (Axel Springer SE vinkuliert) mitgeteilt, das Blatt nicht zu kaufen. Verschiedene Medien hatten von Verhandlungen des deutschen Medienriesen über einen Erwerb der Zeitung berichtet.
Die "Financial Times" hatte in den vergangenen fünf Jahren laut Pearson ihre Auflage um 30 Prozent auf 737 000 Exemplare gesteigert. Die Zahl der Digital-Abos sei ebenfalls stark gewachsen, fast drei Viertel der zahlenden Kunden seien Digital-Abonnenten. 2014 habe der Umsatz der Financial-Times-Gruppe bei 334 Millionen Pfund gelegen, schreiben die Briten. Eine deutsche Ausgabe der FT hatte der Verlag Gruner + Jahr 2012 besessen, sie aber 2012 eingestellt.
'ECONOMIST' NICHT VERKAUFT
Zur Financial-Times-Gruppe gehört auch eine 50-prozentige Beteiligung am Wirtschaftsmagazin "Economist". Diese gehört Pearson zufolge nicht zum verkauften Paket. Der britische Medienkonzern verdient sein Geld überwiegend mit Bildungsangeboten, unter anderem Schulbüchern.
"Wir waren fast 60 Jahre lang ein stolzer Besitzer der FT", sagte Pearson-Chef John Fallon. Das starke Wachstum von mobilem Internet und sozialen Netzwerken stelle die Medien vor einen Wendepunkt. In dieser neuen Umgebung sei es das beste für die FT, Teil eines global agierenden, digitalen Nachrichtenunternehmens zu sein, sagte Fallon. Nikkei-Chef Tsuneo Kita sagte: "Wir teilen die gleichen journalistischen Werte."
Dem Springer-Verlag, in dem unter anderem die "Bild"-Zeitung erscheint, war ebenfalls ein Interesse an der "FT" nachgesagt worden. Springer hatte das allerdings nicht kommentiert. Die Berliner kaufen sich seit längerem in englischsprachige Digitalmedien ein. Zuletzt hatte es außerdem noch andere Spekulationen um Springer gegeben: Insidern zufolge ist der Verlag in Gesprächen mit der Sendergruppe ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media) über eine Fusion. Beide Konzerne kommentieren dies allerdings nicht./fri/enl/he
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