26.10.2016 22:07:40

Rheinische Post: Kommentar: Riskanter Streik

Düsseldorf (ots) - Dumm sind die Flugbegleiter des Lufthansa-Ablegers Eurowings nicht: Weil sie wussten, dass ein isolierter Streik bei der Eurowings GmbH in Deutschland wegen nur 23 Jets ins Leere gelaufen wäre, haben sie nun einen Vorwand gefunden, um auch noch weitere 58 Maschinen der Schwesterfirma Germanwings lahmlegen zu können. Also droht heute praktisch der komplette Stillstand beim innerdeutschen und innereuropäischen Flugverkehr bei der Eurowings-Gruppe. Das ist ein Desaster auch für Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der mit Eurowings ein Gegengewicht zu Ryanair und Easyjet aufbauen will. Man kann Gewerkschaft und Management nur raten, sich schnell zusammenzuraufen. Den Passagieren ist schon der heutige Streik nicht zuzumuten. Jede Verlängerung wäre katastrophal. Hinzu kommt, dass in der Luftfahrt Unternehmen und Mitarbeiter noch mehr gemeinsame Interessen haben als in vielen anderen Branchen: Jeder Verlust von Marktanteilen bedeutet direkt weniger Jobs. Was also tun? Die Kontrahenten sollten einen Schlichter berufen.

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