Positiver Ausblick |
24.02.2017 12:35:00
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BASF steigert Quartalsergebnis deutlich
Die Aktie kann davon nicht profitieren. Sie verliert am Mittag 3,5 Prozent auf 86,77 Euro und ist damit schwächster Wert im Dax. Die Meinungen über die Zukunftsaussichten gehen dabei am Aktienmarkt auseinander. Während Analysten der DZ Bank den Ausblick als positiv einstuften, zeigten sich die Kollegen von Bernstein enttäuscht.
2017 leicht steigendes bereinigtes Ergebnis erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Chemiekonzern ein deutliches Umsatzwachstum. Dies definiert BASF als ein Plus ab 6 Prozent. Alle Segmente sollen dazu beitragen. Das operative Ergebnis soll wieder steigen, auch im Öl- und Gasgeschäft. So erwartet der Konzern insgesamt ein leicht höheres EBIT vor Sonderfaktoren, was in der BASF-Definition einem Plus von 1 bis 10 Prozent entspricht.
Vorstandsvorsitzender Kurt Bock zeigte sich auf der Bilanzpressekonferenz "verhalten optimistisch". Die Volatilität dürfte jedoch angesichts der politischen Unsicherheiten hoch bleiben. BASF setzt daher weiter auf Ausgaben- und Kapitaldisziplin. Dazu beitragen soll auch das 2015 lancierte Effizienzprogramm, das wie bereits bekannt ab Ende 2018 einen Ergebnisbeitrag von jährlich 1 Milliarde Euro im Vergleich zu 2015 leisten soll. 2016 lag der Ergebnisbeitrag bei 350 Millionen Euro.
In den kommenden Jahren will BASF auf einem vergleichbaren Niveau von 2016 investieren, als sich die Investitionen in Sachanlagen auf 3,9 Milliarden Euro beliefen. "Wir werden nun die vorhandenen Kapazitäten unserer neuen Anlagen nutzen und damit beim Mengenwachstum an die Dynamik des Vorjahres anknüpfen", erläuterte Bock.
Organisches Wachstum im Blick - Zukäufe möglich
Zukäufe seien dabei weiterhin ein Thema, sagte Bock. Dabei hat der BASF-Chef jedoch eher kleinere oder mittlere Transaktionen im Blick. Der Konzern habe ein "austariertes Portfolio", er sehe deshalb keine Gründe, "etwas Transformatorisches zu tun".
Das Agrarchemiegeschäft soll vornehmlich organisch wachsen. BASF hat sich im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern bislang gescheut, einen ganz großen Zukauf zu tätigen. Grundsätzlich sei Größe wichtig in diesem Geschäft, räumte er ein. BASF müsse sich jedoch mit ihrem Pflanzenschutzgeschäft nicht verstecken, so Bock. "Wir haben eine gute Pipeline."
Sollten bei den derzeit laufenden großen Transaktionen, wie die Übernahme von Monsanto durch Bayer oder die Fusion zwischen den US-Chemiekonzernen Dupont und Dow Chemical, aus Wettbewerbsgründen Geschäfte abgegeben werden müssen, werde sich BASF diese sicherlich anschauen.
Deutliches Umsatz- und Ergebnisplus im 4. Quartal
Im vierten Quartal konnte BASF bei Umsatz und Gewinn noch einmal deutlich zulegen. Die Umsätze erhöhten sich um 7 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Die Verkaufsmengen der Gruppe, sowie des Chemiegeschäfts, welches die Sparten Chemicals, Performance Products sowie Functional Materials & Solutions umfasst, wuchsen dabei um 6 Prozent. Starke Zuwächse erzielte BASF dabei in Asien. Asien werde auf lange Sicht Wachstumsmotor für den weltweiten Chemiemarkt bleiben, mit China als größtem Markt, so Bock.
Das EBIT vor Sonderfaktoren nahm um 15 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zu. Das Nettoergebnis wurde mit 689 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Allerdings hatte BASF im Vorjahr hohe Abschreibungen im Öl- und Gasbereich vornehmen müssen, was das Ergebnis belastet hatte.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Explosion im Stammwerk in Ludwigshafen seien deutlich geringer gewesen, als zu unter dem unmittelbaren Eindruck des Unfalls zu erwarten gewesen sei, erklärte Bock. Er bezifferte die EBIT-Belastung auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag pro Monat. Bei der Explosion bei Wartungsarbeiten waren im vergangenen Oktober vier Menschen gestorben, weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen dauern an.
"Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF zu steigern", sagte der BASF-Chef. Insbesondere ein Asien sei der Absatz im Chemiegeschäft kontinuierlich gesteigert worden. "Damit zahlen sich die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in Forschung und Entwicklung sowie in neue Produktionskapazitäten aus."
Die Gewinnqualität sei im vierten Quartal sehr gut gewesen, hieß es bei der DZ Bank. Während sich auch das Chemiegeschäft unerwartet gut entwickelt habe, hätten der Öl- und Gasbereich sowie das Agrarchemiegeschäft die Prognosen nicht erreicht. "Die Kapazitätsauslastung im Chemiebereich ist hoch", sagt der zuständige Analyst Peter Spengler. Das habe das EBIT nach oben getrieben.
Gewinn trotz niedrigerem Umsatz 2016 gestiegen
Im Gesamtjahr ging der Umsatz hingegen wie erwartet deutlich zurück. Er sank um 18 Prozent auf 57,55 Milliarden Euro. Hintergrund ist unter anderem die Desinvestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts Ende September 2015 im Rahmen des Asset-Tauschs mit der russischen Gazprom. Der Bereich hatte 2015 rund 10 Milliarden Euro zum Umsatz beigetragen. Zudem führten niedrigere Rohstoffpreise zu sinkenden Verkaufspreisen.
Das EBIT vor Sonderfaktoren sank um 6 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro. Auch hier war das Segment Öl und Gas ausschlaggebend. Während das Chemiegeschäft bessere Ergebnisse lieferte, stagnierte das Agrarchemiegeschäft. Unter dem Strich verdiente BASF jedoch mit knapp 4,1 Milliarden Euro 2 Prozent mehr. Die Aktionäre sollen daher eine höhere Dividende von 3,00 Euro erhalten, nach 2,90 Euro im Vorjahr.
LUDWIGSHAFEN (Dow Jones)
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