Erhebliche Sonderfaktoren 20.03.2013 10:24:34

Metro schafft 2012 nur einen Mini-Gewinn

Nach Gewinnwarnung, Rating-Abstufungen und Dax-Rauswurf konnte auch die Bilanz nicht glänzen. Der Konzern schrammte am Jahresende nur haarscharf an der Nullinie vorbei. Der Rückzug aus verschiedenen Märkten, die Aufgabe von verlustreichen Geschäften und Kosten für den Konzernumbau schlugen mit mehr als einer halben Milliarden Euro zu Buche. Dadurch schmolz der Nettogewinn nach Anteilen Dritter auf 3 Millionen Euro zusammen, wie Metro am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Im Jahr zuvor hatte der Konzern noch 631 Millionen Euro verdient. Die im MDAX notierte Aktie gab an der Börse um 2,60 Prozent nach.

Auch dem laufenden, verkürzten Geschäftsjahr 2013 blickt Metro mit gemischten Gefühlen entgegen. Ein "moderates" Umsatzwachstum traut sich der Konzern zu, wobei Änderungen im Portfolio und Währungseffekte nicht mit eingerechnet sind. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) wird es voraussichtlich nur durch Immobilienverkäufe über die Vorjahresschwelle schaffen. Während für die Elektroniktochter Media-Saturn, die Verbrauchermärkte Real und die Warenhauskette Kaufhof ein stabiles Ergebnis erwartet wird, dürfte der Gewinn in der wichtigsten Sparte des Konzerns, dem Großhandel für Gewerbetreibende, zurückgehen. Metro führt 2013 ein Rumpfgeschäftsjahr ein, das Ende September ausläuft. In den Folgejahren wird dann das Geschäftsjahr bereits im Oktober beginnen, wodurch das wichtige Weihnachtsgeschäft, das den Großteil zum Ergebnis beiträgt, bereits ins das erste Quartal fällt.

SCHWACHE KONJUNKTUR DÄMPFT KONSUMFREUNDE

Das konjunkturelle Klima in zahlreichen Ländern Süd- und Osteuropas werde herausfordernd bleiben, schätzt die Metro. Die hohe Arbeitslosigkeit und die Sparprogramme der Regierungen bremsen die Kauflust der Verbraucher. Der Umsatz stieg 2012 trotz umfangreicher Preissenkungen und Investitionen in neue Sortimente und Dienstleistungen nur um 1,2 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro. Operativ verschlechterte sich die Ertragslage. Bereinigt um Sonderfaktoren sank das EBIT trotz Kosteneinsparungen von 2,37 auf 1,98 Milliarden Euro.

Zu spüren bekommt die Metro die Konsumschwäche derzeit in fast allen Sparten, am stärksten aber in dem Großhandelsgeschäft Cash & Carry. Hier will der Konzern weiter umbauen. Am Wochenende wurden bereits weitere Stellenstreichungen angekündigt. Seit Montag ist zudem klar, dass die Sparte künftig Chefsache ist. Diese steuert knapp die Hälfte zum Konzernumsatz bei. Vorstandchef Olaf Koch will sich persönlich um die weitere Entwicklung kümmern. Spartenchef Frans Muller scheidet Ende des Monats aus dem Unternehmen aus. Schwächen zeigt die Sparte derzeit vor allem in Deutschland, wo Standortschließungen zu einem Umsatzrückgang führten. Durch Zuwächse in Russland, China und der Türkei schaffte Cash & Carry aber insgesamt ein Plus von 1,7 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro Umsatz. Das Ergebnis sank allerdings um über 17 Prozent.

MEDIA-SATURN FÄLLT ALS ERTRAGSMOTOR AUS

Auch das zweite große Standbein der Metro, die Elektronikmärkte Media Markt und Saturn, fielen als Ertragsmotor aus. Zwar sorgte die Fußball-Europameisterschaft und eine starke Basis in Deutschland für mehr Umsatz. Die starke Konkurrenz aus dem Internet zwingt die Elektronikketten allerdings zu Preissenkungen und zum Ausbau eigener Online-Angebote, was auf dem Ertrag lastet. Auch der Rückzug von Media Markt aus China kostet Geld. Auf dem Boommarkt hatte es die Kette nicht auf eine relevante Größe geschafft.

Steigende Gewinne verzeichnete hingegen Kaufhof, der zugleich seinen Umsatz annähernd stabil halten konnte. Bei den Verbrauchermärkten Real wirkte sich der Verkauf des Osteuropageschäfts belastend auf das Ergebnis aus. Neuer Eigentümer ist der französische Metro-Konkurrent Auchan. Die Metro behält die Geschäfte in Deutschland und der Türkei. Der Verkaufserlös, der in diesem Jahr fließt, soll die Verschuldung reduzieren und den Cashflow aufbessern.

Die Aktionäre erhalten trotz des Mini-Gewinns der Metro eine Dividende, die allerdings mit 1 Euro je Stammaktie deutlich niedriger ausfällt als die im Vorjahr gezahlten 1,35 Euro. Die Kürzung trifft den Familienkonzern Haniel. Das Traditionsunternehmen ist größter Aktionär der Metro und hatte sich vor Jahren für die Aufstockung seines Anteils hoch verschuldet.

/she/fbr

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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