Mehr Passagiere 17.01.2017 14:10:00

Wiener Flughafen im Jahr 2016 mit 23,4 Millionen Passagieren

So gab es mit 23,4 Millionen Passagieren das stärkste Jahr, mit 2,4 Mio. Fluggästen im Juli den stärksten Monat und mit 89.361 Flugreisenden am 16. September den stärksten Tag der Firmengeschichte. Damit wurden am Flughafen Wien-Schwechat, dem mit Abstand größten Airport Österreichs, im vergangenen Jahr im Durchschnitt rund 63.000 Passagiere abgefertigt. "Vor 60 Jahren (etwa zur Eröffnung, die 1954 erfolgt war, Anm.) wurden so viele Passagiere wie nun täglich, in einem ganzen Jahr abgefertigt", sagte Jäger.

Wachstumstreiber im Vorjahr - das gegenüber 2015 ein Passagierplus von 2,5 Prozent brachte - waren Billigfluglinien und deren Gäste, erläuterte Jäger. Airlines wie Eurowings, easyJet und andere sorgen steigerten ihr Passagieraufkommen 2016 verglichen mit 2015 um 40,9 Prozent oder 800.000 Reisende auf 2,7 Millionen.

Wachstumsstrategie des Airports bleibt auch weiterhin ein Ausbau des Low-Cost-Segments und der Langstrecke. Die Ryanair wird aber auch heuer nicht in Wien landen und starten. Es gebe keinen aktiven Gespräche, Kontakte gebe es aber laufend bei Messen, so Jäger.

Größere Umbrüche werden wegen der Änderungen bei Air Berlin und Niki (flyniki) erwartet. Die Vorstände rechnen damit, dass deren Frequenzen um 60 Prozent einbrechen werden. Das entspricht einem prognostizierten Passagier-Einbruch von rund 1,5 Millionen. "Wir gehen aber davon bei AUA und etwa auch easyJet von einem Wachstum im selben Ausmaß aus. Durch weitere Steigerungen bei anderen Airlines, ist ein neues Rekordergebnis 2017 möglich", sagte Jäger. 2016 machte der Low-Cost-Marktanteil in Wien 13 Prozent aus. Der Anteil "wird deutlich steigen".

Das Passagier-Wachstum werde im laufenden Jahr aber höchstens 2 Prozent gegenüber 2016 betragen. "Das wäre aufgrund der Rahmenbedingungen durchaus erfreulich", sagte der Manager. Hierbei verwies er auf die "Krise in der Türkei, die schwierige Situation in Nordafrika, der Flugticketabgabe und des Brexit samt der Kapazitätsreduktion durch die Umstrukturierung bei der Air Berlin".

Ofner hob hervor, dass die Dividende 2016 um rund ein Viertel als Zusatzprozentsatz ansteigen wird. "Das kommt auch unseren Mitarbeitern zu Gute, die zehn Prozent der Flughafenanteile halten." Samt Töchtern arbeiten übers Jahr rund 4.750 Leute am Flughafen (Vollzeitäquivalent).

Kein gutes Haar lassen die Airport-Chefs freilich weiterhin an der Flugticketsteuer, deren Halbierung vorerst einmal politisch gescheitert ist. Die Steuer verhindere Wachstum, treffe vor allem Billig-Airlines, mit denen der Flughafen wachsen will. Auf der Kurzstrecke beträgt die Steuer 7 Euro. Da Billig-Fluglinien deutlich weniger als 100 Euro pro Ticket verdienen würden, seien die 7 Euro ein all zu hoher Wert. "Wir hoffen zumindest auf eine Halbierung in zwei Stufen", sagte Jäger. Die Ticketsteuer sei "besonders wachstumshemmend", zudem konkurriere Wien-Schwechat hierbei mit Bratislava sowie etwa die Flughäfen Klagenfurt und Graz mit Ljubljana.

Bis 2025 will der Flughafen Wien rund 1,6 Mrd. Euro investieren, exklusive der Investitionen für die 3. Piste. Das dahingehende "Verfahren ist relativ nahe am Ende, würde ich einschätzen", sagte Ofner. "Alle erkennbaren Aktivitäten des Bundesverwaltungsgerichts sollten, was die Parteien anbelangt, abgeschlossen sein. Das heißt, es ist damit zu rechnen, dass es in absehbarer Zeit zu einer Entscheidung kommt." Alles deute darauf hin. Nach einer Entscheidung würde aber "nicht am nächsten Tag die Bagger fahren - weil davon auszugehen ist, dass dann noch Höchstgerichte befasst werden. Also werden in der Realität wohl weitere drei bis vier Jahre vergehen, bis es in dieser Frage Rechtssicherheit gibt", so Ofner.

Er hob auch neuerlich die Aktivitäten für die "Airport Region" hervor. Man bemüht sich unter anderem um Betriebsansiedelungen in den Umlandgemeinden.

cri/ivn

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