Red Bull-Chef |
04.12.2017 17:26:00
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Mateschitz in Medien präsentester Firmenchef Österreichs
Mateschitz kam abgesehen von sportlichen Fragen auch mit Investitionen in die Medien, etwa für die Bierbrauerei in Pöls, die sein Sohn führen soll, oder die Rechercheplattform Quo Vadis Veritas. Wrabetz verbuchte mehr als die Hälfte seiner Nennungen in den Ressorts Kultur und Medien. Im September gab es besonders viele Berichte im Zusammenhang mit Peter Pilz und Tarek Leitner. Nur vier Prozent seiner Nennungen verweisen auf Wirtschaftsthemen.
Damit bestätigt sich die Erfahrung aus dem ersten CEO-Ranking: Wirtschaftskapitäne kommen durch Sport und Politik zu hoher Medienpräsenz. Denn auch die Nummer drei in der aktuellen Liste, KTM-Chef Stefan Pierer, verdankt sein Ranking insbesondere seiner Verdoppelung der ÖVP-Kleinspenden am Anfang des Wahlkampfes.
Pierer kam zwar auf deutlich weniger Nennungen als Mateschitz und Wrabetz, aber in einem Drittel der Artikel war er der Hauptakteur. "Das ist der klare Rekordwert unter den Top-3", sagt Manuel Kerzner, Analyst von APA-DeFacto. Meldungen zu Pierer entfielen daher auch zu fast einem Drittel auf die Innenpolitik. Daneben hat neben dem Engagement von KTM in der MotoGP noch ein Übernahme-Angebot an die deutsche SHW-Gruppe einen wichtigen Einfluss auf die Berichterstattung über Pierer. 17 Prozent seiner Beiträge firmieren im Ressort Wirtschaft.
Hinter diesen drei Akteuren klafft ein Loch in der Medienpräsenz. voestalpine-CEO Wolfgang Eder hat auf Rang vier einen Platz gut gemacht, hinter ihm ist neu in der illustren Runde Alexander Labak, der im Mai zum Casinos-Austria-Chef gekürt wurde und in diesem Monat sehr präsent war. Danach ging die Aufmerksamkeit um seine Person wieder deutlich zurück.
Mit Margarete Schramböck von A1 hat es erstmals eine Frau in die Top-10 geschafft (Rang 8). Kerzner nennt die Gründe dafür "heterogen": Schramböck kam durch ihren Streit mit Telekom-Austria-Konzernchef Alejandro Plater und ihrem nur offiziell "einvernehmlichen" Abschied aus dem Unternehmen zu Schlagzeilen. Die kurz danach erfolgte Kür zur "WU-Managerin des Jahres" hätte das alleine wohl nicht bewirkt.
Das APA-DeFacto CEO-Ranking bewertet 160 Manager aus Österreichs umsatzstärksten bzw. im ATX notierten Unternehmen. Unter den 50 präsentesten unter ihnen sind mit Schramböck, Elisabeth Stadler (VIG/Rang 19), Karin Zipperer (Asfinag/33) und Sabine Herlitschka (Infineon/36) lediglich vier Frauen. "Ein Ergebnis, das den Männerüberhang in österreichischen Vorstandsetagen klar ersichtlich macht", so Kerzner.
Das Ranking hat von Mai bis Oktober 642.000 Beiträge aus Tageszeitungen, Magazinen sowie Nachrichtenformaten von ORF, ATV und Puls4 ausgewertet. Aufgrund des Wahlkampfes war auch von einem Sommerloch beim Meldungsaufkommen nichts zu merken, es gab ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Halbjahr. Die Anzahl der Nennungen wird mit der "Intensität" gewichtet, also je nachdem, ob der/die genannte Hauptakteur/in ist oder nur nebenbei vorkommt.
Mit Abstand die meisten Nennungen verbuchte Mateschitz, aber die "intensivste" Berichterstattung gab es zu Schramböck, hauchdünn vor ihrem Ex-Chef und Kontrahenten bei der Telekom Austria, Alejandro Plater.
Insgesamt sind aber Firmenchefs in Medien wenig präsent. Mateschitz kommt auf 555 Nennungen und einen Index-Wert von 3,20. ÖVP-Chef Sebastian Kurz schaffte - allerdings im Wahlkampf - in der gleichen Zeit 19.711 Beiträge und einen Indexwert von 148, das ist ein Rekordwert für den Index. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) kam im 12.787 Beiträgen auf 94,5 Punkte. Österreichs Skistar Marcel Hirscher kam sogar im Sommerhalbjahr auf mehr Beiträge und einen höheren Indexwert als Mateschitz: 799 Beiträge ergaben 6,7 Indexpunkte. Zwar ein "Absturz" im Vergleich zum Winter, als Hirscher knapp 40 Punkte verbuchte, aber das in der für Hirscher stillen Jahreszeit. Der meistgenannte ausländische Firmenchef Elon Musk von Tesla schaffte 2,3 Indexpunkte und würde sich auf der österreichischen Skala zwischen Pierer und Eder auf Rang vier einreihen.
APA
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