13.01.2021 22:15:40

MÄRKTE USA/Wall Street zur Wochenmitte moderat fester

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben zur Wochenmitte moderate Aufschläge verbucht. Geprägt wurde der Handel jedoch erneut von Zurückhaltung.

Der Dow-Jones-Index schloss nahezu unverändert bei 31.061 Punkten, während der S&P-500 um 0,2 Prozent zulegte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,4 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 1.697 (Dienstag: 2.112) Kursgewinner und 1.482 (1.049) -verlierer. Unverändert schlossen 66 (83) Titel.

"Die Märkte dürften sich kurzfristig weiter auf einem holprigen Pfad bewegen, aber insgesamt bleiben wir vorsichtig optimistisch. Der Umfang der fiskalischen Unterstützung, der möglich ist, wird risikoreiche Vermögenswerte stützen und es gibt eine Menge Geld an der Seitenlinie", sagte Chef-Investmentstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors.

Neben der sich aktuell verschärfenden Situation der Corona-Pandemie in den USA sorgt auch die politische Unsicherheit für etwas Zurückhaltung unter Investoren. Nach der Erstürmung des Kapitols haben erste republikanische Abgeordnete angekündigt, für ein Amtsenthebungsverfahren der Demokraten gegen den noch amtierenden Präsidenten Donald Trump zu stimmen. Zudem droht neue Gewalt bei der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden.

Rentennotierungen erholen sich leicht

Für etwas Entspannung sorgten die etwas gesunkenen Renditen am Rentenmarkt. Deren Anstieg auf den höchsten Stand seit Februar hatte den Aktienmarkt zuletzt belastet, da sie den Anlegern eine Alternative zu Aktien geboten haben. Auf Tagessicht sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei steigenden Notierungen um 4,3 Basispunkte auf 1,09 Prozent. Zuletzt hatten Fed-Vertreter verbal interveniert, indem sie Diskussionen über ein Zurückfahren der quantitativen Lockerungen für verfrüht erklärten. Das hatte die Rentennotierungen etwas gestützt und den siebentägigen Renditeanstieg gestoppt.

Konjunkturseitig hat sich der Preisauftrieb in den USA im Dezember verstärkt - aber im erwarteten Rahmen, wie die Verbraucherpreise zeigen. Die Jahresteuerung erhöhte sich auf 1,4 Prozent, Volkswirte hatten mit einer Rate von 1,3 Prozent gerechnet. Die Fed verfolgt inzwischen ein flexibles Inflationsziel: Künftig darf die Preissteigerung für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat. Insofern bieten die Daten der Fed Argumente für ein Beibehalten der ultralockeren Geldpolitik.

Der Dollar neigte weiter zur Stärke. Der Dollar-Index legte 0,3 Prozent zu. Der Euro fiel nach der Erholung des Vortages um 0,4 Prozent auf 1,2157 Dollar - nach einem Tageshoch über 1,2220. Händler sprachen von Gegenwind für die Gemeinschaftswährung und verwiesen auf Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie bekräftigte die Wachsamkeit der EZB gegenüber dem hohen Euro-Wechselkurs. Zum anderen sorgte die Entwicklung in Italien für Verunsicherung. Dort gibt es eine Regierungskrise wegen der Verwendung der Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Die Regierungskoalition ist nach dem Rücktritt zweier Ministerinnen am Ende.

Der Goldpreis bewegte sich leicht hin und her. Der Preis für die Feinunze fiel schließlich um 0,4 Prozent auf 1.848 Dollar. Die Entwicklung beim Dollar und die Aussicht auf eine weiter lockere US-Geldpolitik sorgten für leichte Bewegungen in die eine oder andere Richtung.

Öl nach Elfmonatshoch im Minus

Am Erdölmarkt gaben die Preise nach dem Elfmonatshoch des Vortages und dem siebten Tagesanstieg etwas nach. Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche deutlicher als erwartet zurückgegangen, was auf eine gute Nachfrage schließen lässt. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) fielen sie um 3,248 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Die Benzinbestände stiegen jedoch mit 4,395 Millionen Barrel stärker als prognostiziert. Händler verwiesen aber auch auf Gewinnmitnahmen. US-Leichtöl der Sorte WTI verlor 0,6 Prozent auf 52,90 Dollar je Barrel, der Preis für die europäische Sorte Brent sank um 0,9 Prozent auf 56,05 Dollar.

Affirm mit fulminantem Börsendebüt - Gamestop mit Short-Squeez

Unter den Einzelaktien stiegen Intel um 7,0 Prozent. Der Halbleiterkonzern geht davon aus, im Schlussquartal 2020 die eigene Prognose bei Umsatz und Ergebnis zu übertreffen. General Motors kletterten um 1,9 Prozent nach oben. Der Automobilhersteller stellte ein Elektrofahrzeug vor. Für die Aktien von KB Home ging es um 2,5 Prozent aufwärts. Der Hausbaukonzern gab für das vierte Quartal zwar einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn bekannt, übertraf aber dennoch die Erwartungen des Marktes.

Die Aktie von Affirm Holdings stieg bei ihrem Börsendebut im Hoch auf bis zu 103 Dollar bei einem Erstausgabepreis von 49 Dollar. Aus dem Handel ging die Aktie bei 97,24 Dollar.

Gamestop schossen um 57,4 Prozent nach oben. Hintergrund soll ein sogenannter Short-Squeez sein, heißt es von Marktteilnehmern. Dies ist der Fall, wenn Händler auf einen Preisanstieg bei einer Aktie reagieren, nachdem sie zuvor auf einen fallenden Kurs gesetzt hatten und Aktien in großer Anzahl leerverkauft hatten.

Visa zogen um 0,2 Prozent an. Der Kreditkartenkonzern bläst die geplante und 5,3 Milliarden Dollar schwere Akquisition des Finanztechnologieunternehmens Plaid wegen regulatorischer Hürden ab. Qualcomm rückten um 1,9 Prozent vor. Der US-Mobilfunkchiphersteller hat die Übernahme eines von ehemaligen Apple-Ingenieuren gegründeten Chipdesign-Startups vereinbart.

Alimentation Couche-Tard knickten an der Börse in Toronto um 10,6 Prozent ein. Das kanadische Unternehmen kann sich einen Zusammenschluss mit Europas größtem Einzelhandelskonzern Carrefour aus Frankreich vorstellen und stellt im Rahmen einer "freundlichen Transaktion" unverbindlich einen Preis von 20 Euro je Aktie, größtenteils in bar, in Aussicht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.060,47 -0,03 -8,22 1,48

S&P-500 3.809,84 0,23 8,65 1,43

Nasdaq-Comp. 13.128,95 0,43 56,52 1,87

Nasdaq-100 12.973,63 0,63 81,54 0,66

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -0,4 0,14 -106,5

5 Jahre 0,47 -3,0 0,50 -145,4

7 Jahre 0,79 -3,7 0,83 -145,3

10 Jahre 1,09 -4,3 1,13 -135,5

30 Jahre 1,82 -5,0 1,87 -124,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Uhr Di, 17:35h % YTD

EUR/USD 1,2157 -0,40% 1,2219 1,2157 -0,5%

EUR/JPY 126,27 -0,32% 126,64 126,64 +0,1%

EUR/CHF 1,0791 -0,29% 1,0820 1,0821 -0,2%

EUR/GBP 0,8916 -0,18% 0,8925 0,8924 -0,2%

USD/JPY 103,87 +0,08% 103,65 104,18 +0,6%

GBP/USD 1,3634 -0,22% 1,3691 1,3621 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4690 +0,37% 6,4453 6,4594 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 36.377,50 +8,13% 34.594,25 34.426,50 +25,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,90 53,21 -0,6% -0,31 +9,0%

Brent/ICE 56,05 56,58 -0,9% -0,53 +8,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.848,15 1.855,00 -0,4% -6,86 -2,6%

Silber (Spot) 25,22 25,63 -1,6% -0,41 -4,5%

Platin (Spot) 1.099,10 1.073,70 +2,4% +25,40 +2,7%

Kupfer-Future 3,62 3,61 +0,4% +0,01 +3,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2021 16:15 ET (21:15 GMT)

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