10.08.2023 15:44:41

MÄRKTE USA/Wall Street startet etwas fester nach US-Verbraucherpreisen

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen ist die Wall Street am Donnerstag nach den mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisen in den Handel gestartet. Der Inflationsdruck in den USA ist im Juli in der Gesamtrate gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Zudem sank die Kernrate wider Erwarten, was die Federal Reserve von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. In dieses Bild passt auch die gestiegene Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,8 Prozent auf 35.407 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,7 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite rückt um 0,9 Prozent vor. Der Dollar reagiert insgesamt kaum auf die Daten.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,0) Prozent über dem Vorjahresmonat. Volkswirte hatten mit Raten von 0,2 bzw 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,7 (Vormonat: 4,8) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine konstante Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet.

Die Juli-Inflationsrate gibt der Fed grünes Licht für die ersehnte Zinspause bei der kommenden Zinssitzung im September, heißt es in einem ersten Kommentar von Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Mit Blick auf die vergangenen drei Monate seien die Preise in diesem Zeitraum insgesamt um 0,5 Prozent gestiegen und treffen damit exakt das Inflationsziel der Notenbank. Die Wahrscheinlichkeit, dass der maximale Leitzins bereits erreicht sein könnte, sei damit ein Stück weit gestiegen.

Daneben gibt weiterhin die Berichtssaison den Takt vor. Nachdem rund 90 Prozent der S&P 500-Unternehmen für das zweite Quartal ihre Gewinndaten veröffentlicht haben, hat sich der Prozentsatz, der die Prognosen übertroffen hat, gegenüber dem Vorquartal verbessert, aber beim Umsatz haben weniger Unternehmen die Erwartungen geschlagen, sagt Lori Calvasina, Leiterin der US-Aktienstrategie bei RBC Capital Markets. "Die Berichtssaison ist unserer Meinung nach gut verlaufen, aber nicht gut genug, um eine gewisse Unruhe am Aktienmarkt zu verhindern", ergänzt die Teilnehmerin.

Walt Disney legen nach Zahlen zu

Bei den Einzelwerten gewinnt die Aktie von Walt Disney 2,4 Prozent, nachdem der Unterhaltungskonzern Geschäftszahlen vorgelegt und dabei kräftige Preiserhöhungen für seine Streamingdienste angekündigt hatte. Ziel sei es, diese bis September 2024 profitabel zu machen, teilte das Unternehmen mit. Im dritten Geschäftsquartal grenzte Disney die Verluste der Streamingdienste immerhin schon deutlich ein. Ansonsten fielen die Drittquartalszahlen durchwachsen aus: Der Umsatz lag etwas unter der Konsensschätzung von Analysten, das Betriebsergebnis darüber.

Für die Alibaba-Titel geht es um 3,2 Prozent nach oben. Der chinesische E-Commerce-Gigant hat mit Umsatz und Ergebnis im Auftaktquartal seines neuen Geschäftsjahres die Markterwartungen übertroffen.

Die Papiere von Sonos verlieren dagegen 1,5 Prozent. Der Hersteller von Lautsprechersystemen und Hifi-Komponenten hat in seinem dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Allerdings engte das Unternehmen den Umsatzprognosekorridor ein.

Dollar gibt mit Inflationsdaten nur kurzzeitig nach

Der Dollar baut nach den Inflationsdaten seine Abgaben nur kurzfristig aus. Aktuell liegt der Dollar-Index 0,4 Prozent im Minus - wie unmittelbar vor der Veröffentlichung. Die Daten nehmen etwas den Druck von der US-Notenbank, weiter an den Zinszügeln zu ziehen, heißt es.

Am US-Anleihemarkt holen die Renditen nach den Daten einen Teil ihrer Verluste auf. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,7 Basispunkte auf 3,98 Prozent, nach 3,97 Prozent vor der Bekanntgabe der Verbraucherpreise.

Der Goldpreis macht mit den Daten etwas Boden gut. Die Aussicht auf eine Zinspause der Fed und der nachgebende Dollar stützen das Edelmetall, heißt es.

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Teilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen, nachdem WTI am Vortag auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert war. Einige Marktteilnehmer warnen jedoch auch davor, dass die schwachen Wirtschaftsdaten aus China in dieser Woche eine verzögerte Marktreaktion hervorrufen könnten. Die Opec hat derweil ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet weiterhin mit einem starken Anstieg der Ölnachfrage, der den Schritt ihres größten Mitglieds Saudi-Arabien zur Drosselung der Produktion in Frage stellt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.406,51 +0,8% 283,15 +6,8%

S&P-500 4.500,56 +0,7% 32,85 +17,2%

Nasdaq-Comp. 13.841,74 +0,9% 119,72 +32,3%

Nasdaq-100 15.242,12 +0,9% 140,42 +39,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,79 -1,3 4,80 36,7

5 Jahre 4,12 -2,1 4,14 12,0

7 Jahre 4,08 -0,1 4,08 11,0

10 Jahre 4,01 -0,3 4,01 12,9

30 Jahre 4,19 +1,8 4,17 22,1

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1018 +0,4% 1,0994 1,0980 +2,9%

EUR/JPY 158,93 +0,8% 158,27 157,67 +13,2%

EUR/CHF 0,9633 +0,1% 0,9631 0,9629 -2,7%

EUR/GBP 0,8640 +0,1% 0,8636 0,8630 -2,4%

USD/JPY 144,22 +0,4% 143,98 143,61 +10,0%

GBP/USD 1,2754 +0,3% 1,2731 1,2721 +5,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2262 -0,0% 7,2225 7,2337 +4,3%

Bitcoin

BTC/USD 29.568,39 +0,2% 29.514,04 29.740,31 +78,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,67 84,40 -0,9% -0,73 +6,1%

Brent/ICE 87,10 87,55 -0,5% -0,45 +5,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,81 39,82 -5,1% -2,02 -51,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.920,58 1.914,31 +0,3% +6,26 +5,3%

Silber (Spot) 22,78 22,68 +0,4% +0,10 -5,0%

Platin (Spot) 898,75 892,80 +0,7% +5,95 -15,9%

Kupfer-Future 3,81 3,78 +0,6% +0,02 -0,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 10, 2023 09:44 ET (13:44 GMT)

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