25.08.2015 22:50:47
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MÄRKTE USA/PBoC-Zinssenkung überzeugt Anleger nicht nachhaltig
NEW YORK (Dow Jones)--Hoffnungen auf eine Erholung der US-Aktienkurse haben sich am Dienstag nicht erfüllt. Eine Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank (PBoC), die gegen Mittag deutscher Zeit mitgeteilt wurde, beflügelte anfangs die Kurse, denn sie fachte Erwartungen an, dass die Entscheidungsträger des Landes den Turbulenzen an den Aktienmärkten nicht tatenlos zusehen werden. Am Morgen war der Markt in Schanghai erneut eingebrochen.
In Europa legten die Kurse nach dem PBoC-Entscheid kräftig zu. Für den deutschen Aktienmarkt ging es um rund 5 Prozent nach oben. An der Wall Street fiel die Erholung weniger deutlich aus; im späten Handel begannen die Kurse zu bröckeln. Zweifler gewannen die Oberhand. Die Weltwirtschaft stehe vor Problemen, die auf absehbare Zeit nicht gelöst werden könnten, sagte Mike Antonelli, Aktienhändler bei R.W. Baird & Co.
Der Dow-Jones-Index beendete den Handel um 1,3 Prozent niedriger bei 15.666 Punkten, sein Tageshoch hatte er bei 16.313 Punkten erreicht. Der S&P-500 sank um 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Umgesetzt wurden an der Nyse 1,27 (Montag: 1,662) Milliarden Aktien. Damit war das Umsatzvolumen immer noch deutlich höher als an einem durchschnittlichen Handelstag. Die Zahl der Kursgewinner wurde mit 1.414 angegeben, die der -verlierer mit 1.773. Unverändert schlossen 87 Titel.
Neben einer Erholungsbewegung nach den schweren Verlusten stützte anfangs auch die Hoffnung auf eine verzögerte US-Zinswende im Gefolge der weltweiten Börsenturbulenzen. Der Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, Dennis Lockhart, hatte zwar den ersten Zinsschritt nach oben für dieses Jahr nochmals betont, allerdings nicht erneut eine erste Anhebung per September ins Spiel gebracht. In der laufenden Woche findet das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole statt. Die Anleger erhoffen sich dort weitere Hinweise, ob die Zinsen im September angehoben werden oder doch erst später.
Neue Daten zum Immobilienmarkt entsprachen weitgehend den Erwartungen, und auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich bewegte den Markt kaum. Das überraschend gestiegene Verbrauchervertrauen gab den Aktienkursen ebenfalls keinen Extra-Schub.
Über die Zukunft des Aktienmarkts gingen die Meinungen zwangsläufig auseinander. Jeffrey Gundlach, Mitgründer von DoubleLine Capital, rechnet mit einer weiteren Verkaufswelle an der Wall Street. Der Markt befände sich "bestenfalls in einem Modus der Unsicherheit". Dagegen warnte Goldman Sachs vor einer zu großen Panik wegen der Entwicklung in China. Die aktuelle Unruhe an den Märkten sollte genutzt werden, um nach neuen Investments Ausschau zu halten.
An den übrigen Märkten zeigten sich deutliche Gegenbewegungen zu den jüngsten Ausschlägen. So gab der Euro einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab und notierte im späten US-Handel nur noch bei knapp 1,1480 US-Dollar, nachdem er am Montag kurzzeitig über 1,17 Dollar gestiegen war. Beobachter wiesen darauf hin, dass der Greenback längst noch nicht alle Verluste der vergangenen Tage wettgemacht habe. Das zeuge von einer gewissen Skepsis gegenüber der US-Zinswende.
Der Ölpreis erholte sich etwas von dem Absturz der vergangenen Wochen. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 2,8 Prozent bzw 1,07 Dollar auf 39,31 Dollar. Für die europäische Sorte Brent ging es um 1,2 Prozent bzw 0,52 Dollar auf 43,21 Dollar nach oben.
"Sichere Häfen" wurden mit der Erholung der Aktienmärkte uninteressant und erhielten auch dann keinen Zulauf, als die Aktienkurse wieder zurückfielen. Der Goldpreis gab um 1,3 Prozent bzw 15,30 Dollar nach auf 1.138,30 Dollar je Feinunze. Auch vom Anleihemarkt zogen sich die Anleger wieder zurück, nachdem am Montag noch Sicherheit gefragt war. Die Rendite der Zehnjährigen stieg um 13 Basispunkte auf 2,13 Prozent.
Am Aktienmarkt hielt sich der Technologiesektor besser als die Standardwerte. Hier war es an den vergangenen Tagen besonders stark abwärts gegangen. So lagen Netflix 4,8 Prozent im Plus und Apple 0,6 Prozent. Twitter verloren dagegen 3,2 Prozent. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass Twitter von der Wertpapieraufsicht (SEC) kontaktiert wurde wegen seiner Praxis, das Nutzerverhalten seiner Kunden zu beobachten.
Toll Brothers gaben 7,8 Prozent ab. Der Luxushausbauer hat bei Gewinn und Umsatz enttäuscht. Best Buy kletterten um 12,7 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen des Elektronik-Einzelhändlers kamen gut an, so unter anderem ein 2,7-prozentiger flächenbereinigter Umsatzanstieg in den US-Läden.
Boeing büßten 1,3 Prozent ein. Der Flugzeug-Gigant will mehrere Hundert Mitarbeiter in seiner Satelliten-Sparte entlassen, nachdem ihm unlängst ein Auftrag von Asia Broadcast Satellite durch die Lappen gegangen war.
Acorda Therapeutics sprangen um 8,3 Prozent nach oben, nachdem das US-Patentamt eine Patentverletzungsklage gegen das Muliple-Sklerose-Medikament von Acorda abgewiesen hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.666,44 -1,29 -204,91 S&P-500 1.867,63 -1,35 -25,58 Nasdaq-Comp. 4.506,49 -0,44 -19,76 Nasdaq-100 4.016,32 -0,55 -22,28Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 31/32 dn 4/32 0,641% +7,3BP 1% 3-year 100 2/32 dn 8/32 0,976% +9,1BP 1 5/8% 5-year 100 22/32 dn 17/32 1,478% +11,4BP 2% 7-year 100 28/32 dn 27/32 1,862% +13,0BP 2 1/8% 10-year 98 26/32 dn 1 6/32 2,133% +13,5BP 2 1/2% 30-year 100 13/32 dn 2 24/32 2,854% +13,5BP
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.28 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,1476 -0,79% 1,1567 1,1593 EUR/JPY 136,73 -0,79% 137,82 137,18 EUR/CHF 1,0802 -0,03% 1,0805 1,0827 USD/JPY 119,13 0,00% 119,13 118,37 GBP/USD 1,5693 -0,45% 1,5764 1,5742 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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August 25, 2015 16:18 ET (20:18 GMT)
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