09.03.2017 13:15:46

MÄRKTE EUROPA/Warten auf EZB - Marge bremst BMW aus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem leichteren Handelsstart treten die Börsen in Europa am Donnerstag auf der Stelle. Am Morgen wurden zunächst die etwas leichteren Vorgaben eingearbeitet. Die Rendite fünfjähriger US-Staatsanleihen ist auf das höchste Niveau seit Mitte Dezember gestiegen. Dies erhöht laut Beobachtern den Druck auf die US-Notenbank, die US-Zinsen zu erhöhen. Für die Einzelwerte liefert einmal mehr die Berichtssaison die Impulse, vor allem bei BMW verstimmen die Geschäftszahlen.

   Der Dax gibt am Mittag um 0,2 Prozent auf 11.944 Punkte nach und der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 3.388 Zählern. Auch die Bundesanleihen notieren im Vorfeld der EZB-Sitzung kaum verändert, der Bund-Future handelt bei 160,53 Prozent. Am Devisenmarkt stabilisiert sich der Euro zum US-Dollar nach drei schwachen Handelstagen auf niedrigem Niveau und notiert bei 1,0558 Dollar.

Erdölpreise im freien Fall Richtig Bewegung gibt es am Ölmarkt, wo die Preise deutlich unter Druck geraten. Neben hohen US-Lagerbeständen verweisen die Rohstoffexperten der Commerzbank (Coba) auf Aussagen des Schieferölpioniers Harold Hamm. Der Chef des US-Schieferölunternehmens Continental Resources habe davor gewarnt, dass die US-Schieferölindustrie den Ölmarkt "töten" könne, wenn die Produktion zu stark ausgeweitet werde. US-Leichtöl der Sorte WTI bricht bei hohen Umsätzen durch die 50- und die 49-Dollarmarke. Aktuell handelt der marktführende WTI-Terminkontrakt bei 49,10 Dollar - ein Abschlag von 2,2 Prozent. Im Tagestief ist der Preis bis auf 48,79 Dollar gesunken.

   Im Fokus steht darüber hinaus die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag. Der Rat dürfte bei seinen Beratungen nichts an dem im Dezember beschlossenen und im Februar bestätigten geldpolitischen Kurs ändern. Das bedeutet: Die Wertpapierankäufe - ab April monatlich nur noch für 60 Milliarden Euro - werden bis Jahresende fortgeführt. Zudem ist die Forward Guidance - im Zweifelsfall könnten die Zinsen weiter gesenkt und die Ankäufe wieder hochgefahren werden - intakt. Wichtigster Diskussionspunkt in der Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi könnte erneut die Inflationsentwicklung sein und damit die EZB-Stabsprojektionen.

Marge bremst BMW aus Den Verlierer im DAX stellt die Aktie von BMW, die nach Zahlenvorlage 2,8 Prozent schwächer notiert. Die Münchener haben im vergangenen Jahr zwar den Umsatz und Gewinn auf neue Rekordwerte gesteigert. Im Kerngeschäft verdiente der Premiumhersteller allerdings operativ weniger. Die Marge sank erneut, was Investoren verschreckt. Das EBIT habe die Erwartungen im vierten Quartal um 21 Prozent verfehlt, heißt es von Arndt Ellinghorst, Analyst bei Evercore ISI. Das habe vermutlich unter anderem am Leasing-Bereich gelegen und dort wiederum an der Bewertung von Leasing-Fahrzeugen. Das vierte Quartal sei für eine konservative Rechnungslegung genutzt worden.

   Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck will seine Aktionäre nach einem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr eine höher als erwartet ausgefallene Dividende zahlen. Vor allem die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich beflügelte den Anstieg bei Umsatz und Gewinn. In das neue Jahr blickt der DAX-Konzern indes noch verhalten. Für die Aktie geht es in Folge um 2,5 Prozent nach unten.

Interesse an Akzo Nobel treibt Kurs steil nach oben Das Übernahmekarussell dreht sich indes munter weiter. Der Farbenproduzent PPG Industries aus den USA will den niederländischen Chemiekonzern Akzo Nobel übernehmen. Den Kaufpreis beziffert Akzo Nobel auf 83 Euro je Aktie. Der Kurs springt um knapp 14 Prozent auf 73,36 Euro nach oben. Die Niederländer haben das Angebot jedoch abgelehnt und wollen stattdessen die Spezialchemie abspalten.

   Mit Linde, Hugo Boss, RTL, Axel Springer, Hannover Rück und einigen anderen Nebenwerten haben eine ganze Reihe von Unternehmen Ergebnisse veröffentlicht. Linde hat mit Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als erwartet, die Equinet-Analysten werten den Ausblick aber als Enttäuschung. Der Kurs fällt um 0,4 Prozent.

   Bei Hannover Rück dürften Anleger Kursgewinne mitnehmen, der Kurs gibt um 0,5 Prozent nach. Händler sprechen von guten Ergebnissen. Der Kurs war in der vergangenen Woche auf ein Rekordhoch gestiegen. Gute Ergebnisse von Axel Springer lassen den Kurs um knapp 3 Prozent steigen. RTL Group legen um 1 Prozent zu. Der TV-Sender hat 2016 mehr verdient als erwartet.

   In Paris fällt der Kurs des Handelskonzerns Carrefour nach enttäuschenden Margen im vierten Quartal um 4,9 Prozent. Ericsson verteuern sich um 1,5 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie von "Verkaufen" auf "Kaufen" hochgestuft hat. Aktien von MorphoSys geben nach Ergebnissen des Biotechnologie-Unternehmens 3 Prozent nach. Borussia Dortmund steigen nach dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League um 0,3 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.388,01 -0,05 -1,61 2,96 Stoxx-50 3.081,35 -0,38 -11,83 2,35 DAX 11.937,16 -0,25 -30,15 3,97 MDAX 23.206,53 -0,12 -28,31 4,59 TecDAX 1.936,17 -0,97 -19,01 6,87 SDAX 9.982,21 -0,43 -43,27 4,86 FTSE 7.278,23 -0,77 -56,38 1,90 CAC 4.947,75 -0,26 -12,73 1,76 Bund-Future 160,56% -0,16 -2,18

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.31 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0558 +0,30% 1,0526 1,0546 +0,4% EUR/JPY 120,9498 +0,33% 120,5504 120,92 -1,6% EUR/CHF 1,0709 +0,14% 1,0694 1,0703 -0,0% EUR/GBP 0,8679 +0,23% 0,8659 1,1519 +1,8% USD/JPY 114,56 +0,04% 114,52 114,66 -2,0% GBP/USD 1,2165 +0,06% 1,2157 1,2149 -1,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,50 50,28 -1,6% -0,78 -10,7% Brent/ICE 52,22 53,11 -1,7% -0,89 -9,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.205,03 1.207,16 -0,2% -2,13 +4,7% Silber (Spot) 17,17 17,24 -0,4% -0,07 +7,8% Platin (Spot) 947,40 947,00 +0,0% +0,40 +4,9% Kupfer-Future 2,55 2,59 -1,5% -0,04 +1,9% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 09, 2017 06:45 ET (11:45 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 45 AM EST 03-09-17

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Hannover Rück 247,10 0,24% Hannover Rück
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