MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarkt drückt über den Euro auf den DAX

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Arbeitsmarktbericht aus den USA erweist sich am Freitagnachmittag vor allem als Belastung für den US-Dollar. Dieser ist zum Euro auf den niedrigsten Kurs seit drei Wochen gefallen. Der feste Euro wiederum hat dazu geführt, dass der Dax einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben hat. Er handelt am Nachmittag 0,1 Prozent höher bei 11.992 Punkten. Zuvor war der DAX mit 12.067 Punkten in unmittelbarer Reichweite zum Jahreshoch vom 2. März bei 12.083 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,3 Prozent auf 3.421 Zähler vor.

   Die Gemeinschaftswährung ist nach den Arbeitsmarktdaten zum Dollar bis auf das Dreiwochenhoch von 1,0653 gestiegen von 1,0575 im späten Währungshandel am Donnerstag. Auch zum britischen Pfund ist der Dollar gefallen. Zwar hat sich die Beschäftigung im Februar in den USA stärker ausgeweitet als erwartet; gleichzeitig sind jedoch die durchschnittlichen Löhne und Gehälter weniger stark gestiegen als von Volkswirten prognostiziert.

Wetten auf steigende US-Zinsen zu heiß gelaufen "Die Lohnentwicklung weist (...) darauf hin, dass die bereits erhöhten Zinserwartungen korrekturanfällig sind", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Denn noch immer sei der Lohndruck in den USA als moderat zu bezeichnen. Grundsätzlich sei der Arbeitsmarkt jedoch weiterhin solide und stehe der avisierten Zinserhöhung durch die Federal Reserve in der kommenden Woche nicht entgegen, sagt der Volkswirt.

   Der europäische Bankensektor steigt um 0,6 Prozent. Deutsche Bank legen um 2,7 Prozent zu und Commerzbank um 3,9 Prozent. Eine dynamischere globale Konjunktur und die damit einhergehende Erwartung steigender Zinsen an den Finanzmärkten kommen den Geschäften der Geldhäuser zugute nach jahrelangen Niedrigstzinsen.

   Die kanadische Bank RBC hat die Eon-Aktie hochgestuft, der Kurs legt um 1 Prozent zu. Papiere des Biotechnologie-Unternehmens EVOTEC springen um 9,3 Prozent nach oben auf den höchsten Kurs seit fast 15 Jahren. Die Berenberg Bank hat die Bewertung der Aktie mit "Kaufen" aufgenommen. Das Kursziel der Bank von 9,50 Euro räumt der Evotec-Aktie 23 Prozent Aufwärtspotenzial ein.

Bericht über Appetit von ExxonMobil an BP stützt Ölsektor British Petrol (BP) steigen bei hohen Börsenumsätzen um 3,8 Prozent auf 470 Pence. Ein Bericht des "Evening Standard" über ein Übernahme-Interesse des US-Ölmultis ExxonMobil an BP treibt den BP-Kurs nach oben. "Mit dem gegen den Dollar sehr schwachen Pfund sind Zukäufe britischer Ölkonzerne durch die Großen in den USA natürlich sehr lukrativ geworden", sagt ein Händler. Im Fahrwasser von BP steigen auch Royal Dutch Shell um 2,1 Prozent.

   Der spanische Öl- und Gasproduzent Repsol hat in Alaska ein Ölfeld mit Reserven von 1,2 Milliarden Barrel entdeckt. Ab 2021 könnten dort bis zu 120.000 Fass Rohöl täglich gefördert werden. Der Aktienkurs zieht um 2,9 Prozent an. Die Gewinne von BP, Royal Dutch Shell und Repsol verhelfen dem Ölsektor zu einem Anstieg von 1,6 Prozent.

   In Amsterdam verteuern sich Akzo Nobel nach dem Übernahmeangebot von PPG Industries aus den USA um weitere 4,7 Prozent auf 76,20 Euro. Am Vortag war sie bereits um 13 Prozent nach oben geschnellt. Der Kurs handelt damit jedoch noch immer deutlich unter dem von PPG Industries gebotenen Preis von 83 Euro je Akzo-Aktie.

   In London verteuern sich BT Group um 4,1 Prozent. Der ehemalige staatliche Telekomkonzern hat sich nach jahrelangem Streit mit dem britischen Regulierer um die Zukunft seiner Infrastruktursparte namens Openreach geeinigt. Diese wird nun in eine rechtlich selbstständige Einheit überführt.

Bund-Future 159,59 -0,17 -2,77

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.28 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0624 +0,92% 1,0526 1,0571 +1,0% EUR/JPY 122,5046 +1,62% 120,5504 121,40 -0,4% EUR/CHF 1,0739 +0,43% 1,0694 1,0726 +0,3% EUR/GBP 0,8737 +0,90% 0,8659 1,1491 +2,5% USD/JPY 115,32 +0,69% 114,52 114,83 -1,4% GBP/USD 1,2157 -0,00% 1,2157 1,2147 -1,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,38 49,28 +0,2% 0,10 -10,9% Brent/ICE 52,39 52,19 +0,4% 0,20 -9,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.200,77 1.200,90 -0,0% -0,13 +4,3% Silber (Spot) 16,96 16,95 +0,0% +0,01 +6,5% Platin (Spot) 937,45 935,50 +0,2% +1,95 +3,8% Kupfer-Future 2,59 2,57 +0,7% +0,02 +3,3% === Kontakt um Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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