16.11.2015 16:29:48
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MÄRKTE EUROPA/Terroranschläge von Paris verunsichern Anleger kaum
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Terroranschläge von Paris können die Stimmung an den Märkten am Montag nicht nachhaltig negativ beeinflussen. Nach kräftigen Verlusten im frühen Terminmarkthandel liegen die Aktien mit der Handelseröffnung an der Wall Street sogar knapp im Plus. Größere Umschichtungen in die sogenannten sicheren Häfen der Anleihen sind kaum zu beobachten. Allerdings leiden die Aktien der Fluglinien wie auch die der Reiseunternehmen. Denn es wird davon ausgegangen, dass in naher Zukunft weniger gereist wird. Der Dax legt 0,4 Prozent auf 10.747 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.367 Punkten 0,2 Prozent im Plus. Selbst der CAC-40 in Paris zeigt sich mit unveränderter Tendenz recht robust.
Die befürchtete Panik an den Märkten blieb aus. Der Goldpreis legt auch nur geringfügig zu und liegt mit 1.086 Dollar nur knapp über seinen Jahrestiefstständen. Und in die Anleihen fließt zwar frisches Geld, die Renditen kommen aber ebenfalls nur geringfügig zurück. Auch der Ölpreis liegt weiter auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Wochen, gebremst auch durch die weltweit hohen Öllagerbestände.
Die schrecklichen Attentate von Paris werden die Wirtschaft in Europa nicht schädigen. Dessen ist sich der Chefvolkswirt der Commerzbank (CoBa), Jörg Krämer, sicher. Er vergleicht den Terror von Paris mit den großen Anschlägen in den USA vor anderthalb Jahrzehnten. Weder sei seinerzeit die US-Industrieproduktion eingebrochen, noch habe sich der Welthandel wegen schärferer Kontrollen verlangsamt. Krämer kann sich aber vorstellen, dass in Frankreich der Konsum kurzfristig unter den schockierenden Attacken des sogenannten Islamischen Staates leiden wird. Mit unmittelbaren Krisenreaktionen der Europäischen Zentralbank rechnet der CoBa-Chefvolkswirt nicht.
Die deutlichsten Verluste weisen die Aktien der Reiseunternehmen und der Fluglinien aus, der Sektor verliert 1,4 Prozent und stellt damit den Verlierer in Europa. Vor allem die französischen Unternehmen stehen unter Abgabedruck, nachdem die französische Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen hat. Air France-KLM verlieren 5,9 Prozent und Aeroport de Paris 3,8 Prozent. Die Aktien der Hotelgruppe Accor geben derweil 5,7 Prozent nach. Für Eurotunnel geht es 3,8 Prozent nach unten. Aber auch die Aktie der TUI fällt um 3,9 Prozent.
Nach oben geht es dagegen mit Titeln aus dem Rüstungssektor. Die Branche profitiert von der Möglichkeit einer Verschärfung des Syrien-Konflikts. Sollte sich Frankreich auf Artikel 5 der Nato-Verträge, also den Bündnisfall, berufen, könnte dies nach Einschätzung von IG zu einer deutlichen Ausweitung der westlichen Militäroperationen in Syrien und im Irak führen. Rheinmetall steigen um 2,7 Prozent, BAE Systems 2,7 Prozent, Thales 1,8 Prozent und Finmeccanica 1,3 Prozent. Den Gewinner unter den Sektoren mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent stellen die zuletzt sehr volatilen Ölwerte. Zum Wochenstart stabilisiert sich zunächst der Ölpreis, der WTI-Future notiert kaum verändert.
Die Berichtssaison läuft nun langsam aus, auch sonst steht eine eher nachrichtenarme Woche an. Daher wird an der Börse verstärkt auf Umstufungen der Analysten geschaut. ThyssenKrupp gewinnen 1,9 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktien des Stahlkochers auf die Kaufliste genommen haben. VW steigen um 1,6 Prozent, der Konzern soll sich eine Zwischenfinanzierung über 20 Milliarden Euro gesichert haben. Im TecDax gewinnen Aixtron mit einer Kaufempfehlung der britischen Barclays-Bank 3,3 Prozent.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.366,93 +0,19% Stoxx-50 3.179,69 +0,39% DAX 10.746,60 +0,36% FTSE 6.146,72 +0,46% CAC 4.808,19 +0,01% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,21 +16DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0706 -0,27% 1,0735 1,0724 EUR/JPY 131,70 0,16% 131,49 131,74 EUR/CHF 1,0789 -0,09% 1,0798 1,0816 USD/JPY 123,02 0,41% 122,52 122,85 GBP/USD 1,5197 -0,14% 1,5219 1,5200 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
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November 16, 2015 09:58 ET (14:58 GMT)
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BAE Systems plc | 13,97 | -0,11% | |
Leonardo S.p.a. | 25,54 | 0,55% | |
Rheinmetall AG | 610,60 | -0,59% | |
Thales S.A. | 136,85 | -2,04% | |
thyssenkrupp AG | 3,90 | -1,39% | |
Volkswagen (VW) St. | 90,65 | 2,20% |