MÄRKTE EUROPA/Stabile Kurse nach bislang schwachem Monat April

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zu mehr als einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau reicht es am Mittwoch nicht an Europas Börsen. Der DAX, der seit dem Hoch vom 3. April um fast 400 Punkte nachgegeben hat, handelt am Mittag 0,2 Prozent höher bei 12.022 Punkten. "Der Schwung ist für den Moment erst einmal raus", sagt Jens Klatt von JFD Brokers. Vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich am Wochenende sei an den europäischen Aktienmärkten zunächst Abwarten angesagt. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.421 Punkte zu.

   Der Londoner Aktienmarkt bleibt erneut etwas zurück nach der Entscheidung der britischen Premierministerin Theresa May vom Dienstag, die Wähler am 8. Juni und somit vorzeitig über die Zusammensetzung des Parlaments entscheiden zu lassen. Der FTSE-100-Index gibt um 0,3 Prozent nach. Das britische Pfund hält die Kursgewinne zum Euro und Dollar vom Vortag, das bremst wiederum den britischen Aktienmarkt.

   BMW verteuern sich um 1,8 Prozent. Die Münchener haben sich laut Händlern auf einer Motorshow in Schanghai positiv zum wichtigen Absatzmarkt China geäußert. VW bauen die Kursgewinne vom Vortag um 2,3 Prozent auf knapp 140 Euro aus. Die Wolfsburger hatten am Dienstag vorzeitig Ergebnisse zum ersten Quartal veröffentlicht und einen Gewinn von 4,4 Milliarden Euro ausgewiesen. Analysten zeigen sich davon positiv überrascht, Goldman Sachs hat das VW-Kursziel von 197 auf 209 Euro erhöht.

   Schwung kommt allmählich in die Saison der Quartalsberichte. Mit L'Oreal, dem Bierbrauer Heineken, dem Cognac-Produzenten Remy Cointreau und dem britischen Luxushaus Burberry haben vier Konsumgüterproduzenten Ergebnisse veröffentlicht. Die Kurse von L'Oreal, Remy Cointreau und Heineken legen um 0,6 bis 1,4 Prozent zu.

Luxus-Aktie Burberry wird günstiger Enttäuscht reagieren Anleger dagegen auf schwache Verkaufszahlen des Trenchcoat- und Handtaschen-Herstellers Burberry. Der Kurs rutscht um 6 Prozent ab. In seinem Fahrwasser verlieren auch HUGO BOSS 1,6 Prozent. Zalando büßen 5,2 Prozent ein. Der Online-Händler ist laut Händlern mit den Prognosen für das erste Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

   Aktien von Akzo Nobel legen um 0,5 Prozent zu. Der niederländische Farben- und Spezialchemiehersteller will mit der Aufspaltung des Konzerns seine Rendite erhöhen und die Aktionäre mit höheren Ausschüttungen bedenken. Papiere des niederländischen Chip-Ausrüsters ASML steigen um 1,8 Prozent. Das Unternehmen hat die wichtige Bruttomarge im ersten Quartal um 0,4 Prozentpunkte auf 47,6 Prozent erhöht.

   Prosiebensat.1 verlieren 1,9 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hat. LANXESS verteuern sich um 1,4 Prozent. Der norwegische Staatsfonds hat den Anteil an dem Spezialchemiekonzern auf gut 5 Prozent ausgebaut.

   Air France-KLM steigen um 4,3 Prozent, nachdem die Bank RBC das Kursziel für die Aktie erhöht hat. Lufthansa legen um 3 Prozent zu. Hier sprechen Händler von Einstiegskäufen, nachdem ein Investor in der vergangenen Woche 2,5 Prozent der Lufthansa-Aktien am Markt verkauft hatte.

Gewinne einstreichen bei Bundesanleihen Am Euro-Rentenmarkt nehmen Investoren Gewinne mit. Seit Mitte März sind Bundesanleihen kontinuierlich gestiegen, die Rendite hat sich in diesem Zeitraum von 0,48 Prozent auf nurmehr 0,19 Prozent mehr als halbiert. Die Kurse der als sicher geltenden Bundesanleihen wurden zuletzt gestützt von geopolitischen Risiken um Nordkorea und Syrien, aber auch von den Risiken für die Eurozone im Zusammenhang mit den Wahlen in Frankreich.

   Der Euro konsolidiert zum US-Dollar bei 1,0720, nachdem der Dollar am Dienstag schwächelte, unter anderem weil die Zinserhöhungserwartungen in den USA derzeit wieder sinken nach einer jüngst enttäuschenden Preisentwicklung. Die Feinunze Gold verliert 0,6 Prozent auf 1.282 Dollar und der Brent-Ölpreis steigt leicht um 0,2 Prozent auf 55 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.424,16 0,42 14,38 4,06 Stoxx-50 3.110,26 0,10 3,17 3,31 DAX 12.028,10 0,23 27,66 4,76 MDAX 24.006,37 -0,13 -31,84 8,19 TecDAX 2.015,15 0,69 13,81 11,23 SDAX 10.238,72 0,63 64,52 7,56 FTSE 7.133,54 -0,20 -13,96 -0,13 CAC 5.007,55 0,35 17,30 2,99

Bund-Future 163,29 -0,58 1,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 12:44 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0714 -0,13% 1,0728 1,0630 +1,9% EUR/JPY 116,8031 -0,01% 116,8129 116,07 -5,0% EUR/CHF 1,0692 +0,05% 1,0687 1,0677 -0,2% EUR/GBP 0,8355 -0,06% 0,8359 1,1782 -2,0% USD/JPY 109,02 +0,12% 108,89 109,21 -6,7% GBP/USD 1,2826 -0,05% 1,2832 1,2524 +4,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,53 52,41 +0,2% 0,12 -6,3% Brent/ICE 55,08 54,89 +0,3% 0,19 -5,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.282,40 1.289,60 -0,6% -7,20 +11,4% Silber (Spot) 18,24 18,41 -0,9% -0,17 +14,5% Platin (Spot) 977,80 976,50 +0,1% +1,30 +8,2% Kupfer-Future 2,55 2,53 +0,8% +0,02 +1,4% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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   April 19, 2017 09:44 ET (13:44 GMT)

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