22.10.2014 13:21:34

MÄRKTE EUROPA/Pause am Aktienmarkt - Geschäftszahlen überzeugen

   Wiederholung

   Von Michael Denzin

   Am Mittwochmittag neigen die europäischen Aktienmärkte zur Schwäche. Nach der Rally des Vortages ist die Aufwärtsbewegung ins Stocken geraten. Für Zurückhaltung sorgen derzeit Presseberichte aus Spanien, wonach bis zu elf Banken den Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht bestanden haben sollen. Der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent nach auf 2.990 Punkte, der Dax gewinnt dagegen 0,2 Prozent auf 8.904 Zählern - pendelt aber letztlich um den Vortagesschluss.

   Dennoch spricht die Credit Agricole von einer deutlich verbesserten Stimmung an den Börsen. Analyst Daniel Lee verweist auf gute Unternehmenszahlen, die günstigen US-Immobilienmarktdaten sowie die Spekulation um Käufe von Unternehmensanleihen durch die EZB. "Der Markt will die Käufe von Unternehmensanleihen sehen", sagt Stan Shamu von IG Markets. Nur mit den bereits eingeleiteten Käufen von verbrieften Krediten werde die Notenbank ihre Bilanz nicht wie geplant auf das Niveau von 2012 ausweiten können.

   Neben der Berichtssaison dürften am Nachmittag neue Impulse von den US-Verbraucherpreisen ausgehen. Analysten erwarten bei den Verbraucherpreisen ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat nach einem Minus von 0,2 Prozent zuvor.

   Positiv werden die Geschäftszahlen des schweizerischen Maschinenbauers ABB aufgenommen, die Aktie legt in Zürich um 1,8 Prozent zu. Sehr stark hat sich der Auftragseingang entwickelt. Laut Societe Generale liegt er 11 Prozent über den Konsensschätzungenen. Die Umsätze haben die Erwartungen dagegen nicht erfüllt, was die Anleger aber nicht zu stören scheint. Im DAX steigt die Siemens-Aktie nur um 0,1 Prozent.

   Gute Nachrichten gibt es aus dem Automobilsektor. Peugeot hat die Prognose für die europäische Automobilnachfrage nach oben genommen. Daneben hat der Automobilzulieferer Valeo gute Geschäftszahlen vorgelegt. Das französische Unternehmen hat den Umsatz im abgelaufenen Quartal um 10 Prozent gesteigert und den Ausblick bestätigt. Peugeot-Papiere liegen 0,4 Prozent im Plus nach über 2 Prozent am Morgen, für Valeo geht es 1,8 Prozent nach oben. LEONI im MDAX steigen um 3,7 Prozent.

   Daimler geben dagegen 0,2 Prozent ab. Die Stuttgarter haben ihren Anteil am Elektroautohersteller Tesla von 9,1 Prozent für rund 780 Millionen US-Dollar verkauft.

   Die Aktien des Zigarettenherstellers B.A.T. fallen 4 Prozent. Das Geschäft des britischen Tabakwarenkonzerns hat sich in vielen Regionen schwächer entwickelt als erwartet und daneben auch noch unter der Wechselkursentwicklung gelitten. Laut Jefferies konnten die Preise nicht so stark wie erhofft erhöht werden.

   Auch beim Bier läuft es nicht so gut: Heineken hat sowohl beim Absatz als auch Umsatz die Erwartung von KeplerCheuvreux verfehlt. Die Preisentwicklung sei im abgelaufenen Quartal ausgesprochen schwach gewesen - besonders in Ostafrika. Auch in Europa war die Biernachfrage schwächer als erwartet. Die Brauereiaktie verliert 1,8 Prozent, im Gefolge geben auch ABInbev 1,4 Prozent nach.

   Die Spekulation um gute Geschäfte bei MTU treiben den Kurs um 1,2 Prozent. Der Platow-Brief schreibt, das Unternehmen könnte den Ausblick nach oben nehmen. MTU legt am Donnerstag den Quartalsbericht vor. "MTU ist ein Dollar-Play", sagt ein Händler. MTU sollte so stark wie kaum ein anderes deutsches Unternehmen vom festen Dollar profitieren. Skeptiker verweisen zwar darauf, dass der Triebwerkshersteller Rolls Royce eine Gewinnwarnung veröffentlicht hat. Dies sei aber vor allem dem Russlandgeschäft geschuldet.

   Im TecDax legen STRATEC Biomedical 2,4 Prozent zu. "Die Zahlen zum dritten Quartal liegen oberhalb meiner Erwartung", heißt es von Sven Kürten, Analyst bei der DZ-Bank. Sowohl beim Umsatz wie auch beim bereinigten EBIT habe das Unternehmen seine Schätzungen übertroffen und zudem noch den Ausblick angehoben.

   Am Devisenmarkt setzt der Euro seine Korrektur fort und fällt unter die Marke von 1,27 Dollar. Die Spekulationen, dass die EZB ein Kaufprogramm für Unternehmensanleihen auflegen könnte, hatte die Einheitswährung am Dienstag um mehr als einen US-Cent gedrückt. Nach Einschätzung der Commerzbank zeigt die Marktreaktion, dass weitere expansive Maßnahmen der EZB noch nicht eingepreist seien. Wenn es in den kommenden Monaten sogar zu breit angelegten Wertpapierkäufen inklusive Staatsanleihen käme, dürfte es mit dem Euro weiter bergab gehen, so Analyst Lutz Karpowitz.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.987,93 -0,12% Stoxx-50 2.885,68 -0,20% DAX 8.898,90 +0,13% FTSE 6.365,89 -0,10% CAC 4.080,99 -0,01% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,71% +29

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.40 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2690 -0,29% 1,2728 1,2720 EUR/JPY 135,77 -0,23% 136,09 135,79 EUR/CHF 1,2062 -0,08% 1,2071 1,2064 USD/JPY 107,01 0,09% 106,92 106,75 GBP/USD 1,6047 -0,41% 1,6113 1,6133 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   October 22, 2014 06:50 ET (10:50 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 50 AM EDT 10-22-14

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen

29.11.24 Mercedes-Benz Group Outperform Bernstein Research
27.11.24 Mercedes-Benz Group Overweight JP Morgan Chase & Co.
22.11.24 Mercedes-Benz Group Outperform Bernstein Research
11.11.24 Mercedes-Benz Group Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
05.11.24 Mercedes-Benz Group Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS) 53,20 -0,56% ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS)
BAT PLC (British American Tobacco) 35,91 0,50% BAT PLC (British American Tobacco)
BHP Billiton Ltd. 24,92 0,73% BHP Billiton Ltd.
Heineken N.V. 70,06 0,17% Heineken N.V.
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,84 0,53% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
MTU Aero Engines AG 323,50 3,45% MTU Aero Engines AG
Siemens AG 182,80 1,14% Siemens AG
Valeo SA (spons. ADRs) 3,74 -2,09% Valeo SA  (spons. ADRs)

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%