30.10.2017 12:44:46
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MÄRKTE EUROPA/Kleine Verschnaufpause - Madrid deutlich erholt
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa treten am Montagmittag mehrheitlich auf der Stelle. Nicht so die Börse in Madrid, die mit einem Kursfeuerwerk in die neue Woche startet. Der IBEX gewinnt 1,5 Prozent und erholt sich damit von den Freitagsverlusten. Nach der Unabhängigkeitserklärung des katalanischen Parlaments am Freitag hat die spanische Zentralregierung wie erwartet der Region den Autonomiestatus entzogen, das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angekündigt.
Vorerst übernimmt Vizeregierungschefin Soraya Saenz de Santamaria die Verwaltungskontrolle in Katalonien. Der katalanische Polizeichef Josep Lluis Trapero wurde abgesetzt. Im Handel heißt es dazu, dass bislang die Machtübernahme durch Madrid reibungslos abgelaufen sei. Nun bleibe abzuwarten, ob sich auch die öffentliche Verwaltung in Katalonien an die Anweisungen aus Madrid halten werde.
An der Börse wird nun auf die ersten Umfragen für die im Dezember stattfindenden Neuwahlen zum katalanischen Parlament geschaut. Laut der Zeitung El Mundo würden die Pro-Unabhängigkeitskräfte nur auf 61 bis 65 Mandate kommen. Für eine Mehrheit wären allerdings 68 notwendig.
In Resteuropa geht es dagegen gemächlich zu. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 13.227 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,1 Prozent nach oben auf 3.656 Punkte.
Zurückhaltung vor Entscheidung über nächsten Fed-Chef
In den Fokus rückt nun die Fed-Sitzung Mitte der Woche. Die US-Notenbank dürfte die Erwartung einer Zinserhöhung im Dezember bestätigen. Diese ist an den Finanzmärkten bereits fest eingepreist. Für die Anleger ist viel interessanter, wer ab Februar 2018 die US-Notenbank führen wird. US-Präsident Trump will sich noch in der laufenden Woche entscheiden.
Im Februar endet die Amtszeit von Janet Yellen, sie scheint im Rennen um den Chefposten aber nicht die besten Karten zu haben. Als Favoriten gelten John Taylor und Jerome Powell. Gerade Taylor ist als Vater der Taylor-Regel interessant, besagt diese doch, dass die US-Zinsen aktuell 200 Basispunkte höher liegen sollten - was eine Katastrophe für Aktien und Anleihen wäre. Einmal im Amt, dürfte Taylor daher kaum so heiß essen wie er kocht.
Akzo will mit Axalta fusionieren
Akzo hat mit dem US-Konkurrenten Axalta Coating Systems über einen Zusammenschluss der Farben- und Beschichtungsgeschäfte gesprochen. Geplant sei eine Fusion unter Gleichen. Da Akzo Nobel wesentlich größer als Axalta ist, planen die Niederländer im Falle eines möglichen Deals eine Abspaltung des Spezialchemiegeschäfts. Der Gewinn soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Der Wert der Sparte wird von Analysten auf rund 10 Milliarden Dollar taxiert. Akzo notieren nach einem Rücksetzer am Morgen inzwischen leicht im Plus.
Novartis reagieren kaum auf die Übernahme von Advanced Accelerator Applications (AAA), die Aktie notiert wenig verändert. Im Handel heißt es dazu, dass über den Kauf bereits in der Vergangenheit spekuliert worden sei und er daher nicht ganz überraschend komme. Daneben sei die Übernahme mit einem Volumen von 3,9 Milliarden Dollar vergleichsweise klein für Novartis, um für die Kursfindung eine signifikante Rolle zu spielen.
Trotz einer Anhebung der Jahresziele geht es für die Glencore-Aktie um 0,1 Prozent nach unten. Ein Händler verweist auf schwache Produktionszahlen, die unter den Erwartungen ausgefallen seien. Die Kupferproduktion fiel um 11 Prozent auf 946.500 Tonnen und an Nickel wurden mit 80.700 Tonnen 2 Prozent weniger gefördert. Die Kohleproduktion stagnierte, immerhin stieg die Zinkproduktion um 5 Prozent auf 827.400 Tonnen.
Durchwachsene Zahlen von HSBC
Nach durchwachsenen Geschäftszahlen geben HSBC 1,6 Prozent nach. Die Ergebnisseite habe die Erwartungen nicht ganz erfüllt, heißt es. Allerdings habe sich die Einnahmeseite besser als erwartet entwickelt. Ein Marktteilnehmer hebt die Entwicklung im Asiengeschäft hervor. Die Refokussierung auf die Region scheine aufzugehen. Aber auch das beeindruckt die Anleger nicht, nachdem das Papier seit Jahresbeginn um 20 Prozent zugelegt hat.
RIB Software gewinnen 3,1 Prozent. Das Softwareunternehmen konnte alle wichtigen Kennziffern gegenüber dem Vorjahr kräftig steigern und geht von einer Fortsetzung des positiven Trends aus. RIB erhöht die Bandbreite für das EBITDA im laufenden Jahr auf 38 bis 41 Millionen Euro von bislang 28 bis 38 Millionen Euro. Der Umsatz soll im oberen Drittel der Spanne zwischen 98 und 108 Millionen Euro liegen.
Rational verlieren bei kleinsten Umsätzen 1 Prozent. Der Küchenausrüster geht zwar davon aus, beim Umsatz das obere Ende der eigenen Prognosespanne zu erreichen. Beim Gewinn schafft Rational aber wohl nur das untere Ende. Das hört man im Handel nicht gerne. Der Margendruck im dritten Quartal ist laut Rational auf höhere Rohstoffkosten, den Ausbau des Vertriebs und ungünstige Wechselkurseffekte zurückzuführen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.657,57 0,15 5,34 11,15
Stoxx-50 3.205,00 -0,15 -4,67 6,46
DAX 13.232,79 0,12 15,25 15,26
MDAX 26.685,82 -0,09 -24,18 20,27
TecDAX 2.550,60 0,97 24,47 40,78
SDAX 11.972,80 0,26 30,49 25,77
FTSE 7.483,28 -0,29 -21,75 4,77
CAC 5.493,91 0,00 -0,22 12,99
Bund-Future 162,36 -0,01 1,41
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1633 +0,18% 1,1612 1,1583 +10,6%
EUR/JPY 132,20 +0,15% 132,01 131,85 +7,5%
EUR/CHF 1,1606 +0,11% 1,1593 1,1581 +8,4%
EUR/GBP 0,8825 -0,19% 0,8842 1,1326 +3,5%
USD/JPY 113,65 -0,02% 113,67 113,83 -2,8%
GBP/USD 1,3182 +0,35% 1,3136 1,3119 +6,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,91 53,9 +0,0% 0,01 -5,5%
Brent/ICE 60,54 60,44 +0,2% 0,10 +3,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.271,10 1.272,72 -0,1% -1,63 +10,4%
Silber (Spot) 16,75 16,82 -0,4% -0,07 +5,2%
Platin (Spot) 916,20 916,20 0% 0 +1,4%
Kupfer-Future 3,11 3,10 +0,2% +0,01 +23,2%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 30, 2017 07:45 ET (11:45 GMT)
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