18.12.2017 13:01:50
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MÄRKTE EUROPA/Jahresendrally - DAX aus Seitwärtsspanne ausgebrochen
FRANKFURT (Dow Jones)--Jahresendrally am europäischen Aktienmarkt: Wie schon in den USA am Freitag und zu Wochenbeginn in Asien treibt die Hoffnung auf ein baldiges Zustandekommen der US-Steuerreform die europäischen Aktienmärkte deutlicher an. Die von US-Präsident Donald Trump versprochene Steuerreform könnte schon am Dienstag vom US-Kongress verabschiedet werden und von Trump noch vor Weihnachten unterschrieben werden. Zudem wird die Stimmung am Aktienmarkt gestützt von Übernahmeaktivität.
Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,2 Prozent auf 3.605 Punkte, der DAX gewinnt 1,6 Prozent auf 13.312 Zähler. Damit ist der deutsche Leitindex aus der seit Wochen gültigen Spanne 12.800 bis 13.200 Punkte nach oben ausgebrochen. "Endlich versucht er einen Ausbruch nach oben", kommentiert ein Händler die DAX-Rally. Die Hoffnung sei nun da, dass die schwächere Entwicklung im Vergleich zum US-Markt etwas nachlasse. Gründe seien die mehrfach erfolgte Verteidigung der Marke von 13.000 Punkten, der Wegfall des Verkaufsdrucks durch den Terminmarkt seit dem großen Verfalltag am Freitag und die zunehmende Übernahmefantasie in vielen Sektoren.
Dazu sorge die bevorstehende US-Steuerreform für Erleichterung, was wohl Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt habe, die auf eine zweite Abwärtswelle gesetzt hätten. Zu den positiven Faktoren geselle sich außerdem die Ansicht, dass es in Deutschland zu einer stabilen großen Koalition kommen könnte.
Die Verbraucherpreise aus der Eurozone für November sind indes mit plus 0,9 Prozent zum Vorjahr in der Kernrate genau im erwarteten Rahmen ausgefallen und sorgen für keine Impulse. Der Euro klettert auf 1,1788 Euro nach Wechselkursen um 1,1741 im Tagestief.
Paukenschlag bei Gemalto
Der französische Rüstungskonzern Thales ist überraschend in das laufende Gebot von Atos eingesprungen. Mit 51 Euro je Gemalto-Aktie bietet Thales 5 Euro mehr als Atos. Der zu erwartende Freudensprung über das überraschende Gebot schlägt sich noch stärker bei Thales als bei Gemalto nieder. Während Gemalto um 5,5 Prozent auf 49,40 Euro anziehen und damit noch unter dem Thales-Gebot von 51 Prozent notieren, schießt die Thales-Aktie um 7,7 Prozent nach oben.
"Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was man als Kursreaktion eines Übernehmers kennt", sagt ein Händler. Normalerweise gerieten dessen Titel unter Druck wegen eines hohen Kaufpreises. Diesmal sei es anders, weil Thales nach Meinung des Marktes sehr billig an Gemalto komme. Auch der erhöhte Preis von 51 Euro entspreche gerade einmal dem Durchschnittskurs aus dem ersten Halbjahr. Atos verlieren 1,5 Prozent.
Darüber hinaus bietet Vonovia für den österreichischen Immobilienkonzern Buwog. Der DAX-Konzern offeriert den Buwog-Aktionären 29,05 Euro je Aktie. Buwog springen um 18,2 Prozent auf 28,90 Euro, Vonovia steigen derweil um 1,0 Prozent. Für Händler kommt das Angebot nicht unerwartet. Buwog seien schon seit Jahren als Übernahmekandidat gesehen worden.
Als "vernünftig" bezeichnen die Analysten von Baader-Helvea den Übernahmepreis für Buwog. Das Gebot von Vonovia stelle eine Prämie von rund 12 Prozent auf den erwarteten Nettoinventarwert für 2018/19 dar. Zum Schlusskurs vom Freitag seien es 18 Prozent. Der Preis reflektiere einen Teil, aber nicht das ganze Entwicklungpotenzial des Unternehmens.
Ausverkauf bei H&M geht weiter
Weiter unter Druck stehen H&M, die Titel des schwedischen Modekonzerns verlieren 3,3 Prozent. Nach den überraschend schwach ausgefallenen Geschäftszahlen aus der Vorwoche hagelt es negative Analystenkommentare für die Aktie.
Qiagen werden 1,8 Prozent fester gehandelt. Händler verweisen auf den Vergleich bei einer Klage von Oxford Immunotec. "Das ist zwar nicht billig, nimmt aber einfach das Risiko, dass es auch teurer hätte werden können von Qiagen", sagt ein Händler. Im Rahmen des Vergleichs in der Patentverletzungsklage zahlt Qiagen einmalig 27,5 Millionen US-Dollar an Oxford.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.604,74 1,24 44,21 9,55
Stoxx-50 3.212,10 0,87 27,63 6,69
DAX 13.312,47 1,59 208,91 15,95
MDAX 26.365,80 1,24 322,64 18,82
TecDAX 2.561,19 1,15 29,15 41,37
SDAX 11.839,59 1,18 138,41 24,37
FTSE 7.524,77 0,46 34,20 5,35
CAC 5.414,38 1,22 65,08 11,35
Bund-Future 163,42% -0,15 2,23
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:52 Fr, 17.16 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1791 -0,02% 1,1793 1,1770 +12,1%
EUR/JPY 132,71 +0,29% 132,32 132,57 +7,9%
EUR/CHF 1,1652 -0,02% 1,1655 1,1670 +8,8%
EUR/GBP 0,8822 +0,46% 0,8781 1,1322 +3,5%
USD/JPY 112,56 +0,34% 112,18 112,63 -3,7%
GBP/USD 1,3366 -0,51% 1,3434 1,3325 +8,3%
Bitcoin
BTC/USD 19.086,87 -0,63% 17.256,95 16.306,87 1.899,27
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,55 57,3 +0,4% 0,25 +1,0%
Brent/ICE 63,38 63,23 +0,2% 0,15 +8,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.258,95 1.255,19 +0,3% +3,77 +9,3%
Silber (Spot) 16,13 16,05 +0,5% +0,08 +1,3%
Platin (Spot) 904,00 894,20 +1,1% +9,80 +0,0%
Kupfer-Future 3,09 3,11 -0,5% -0,02 +22,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 18, 2017 07:02 ET (12:02 GMT)
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Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 31,39 | 0,61% |
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