19.08.2016 13:04:47

MÄRKTE EUROPA/Investoren werden vor dem Wochenende vorsichtiger

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen tendieren am Freitagmittag etwas leichter. "Wir sehen kleinere Verkäufe vor dem Wochenende", so ein Händler. Vor allem bei den Finanzwerten positionierten sich die Investoren defensiver. Für etwas Bewegung könnte zudem der Terminmarkt sorgen. Am Mittag verfallen die Optionen auf die Indizes, am Abend dann diejenigen auf die Einzelwerte. Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 10.560 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 2.973 nach unten. Am Devisenmarkt notiert das Euro/Dollar-Paar wenig verändert bei rund 1,1320.

   Nach Einschätzung der Commerzbank haben US-Konjunkturzahlen einen immer geringeren Einfluss auf die Kursfindung. "Denn am Ende bezweifelt der Markt, dass die Fed überhaupt irgendwann die Zinsen erhöhen könnte", sagt Lutz Karpowitz. Der Analyst begründet dies damit, dass die US-Notenbank diejenigen, die an ihre Signale und Kommunikation geglaubt hatten, zu oft enttäuscht habe. Auch habe das jüngste Sitzungsprotokoll gezeigt, dass im Offenmarktausschuss keine klare Linie zu erkennen sei. Zu vielschichtig seien mittlerweile die Einschätzungen der einzelnen Mitglieder.

Fitch nimmt Portugal unter die Lupe Am Anleihemarkt steht die Überprüfung des portugiesischen Länderratings durch Fitch im Blick. Laut der Commerzbank dürfte die Agentur ihr "BB+"-Rating mit stabilem Ausblick bestätigen. "Es könnte jedoch zu einer negativen Marktreaktion auf potenziell skeptische Kommentare im Rahmen von Querverweisen kommen", so die Analysten. Die portugiesischen Renditen sind bereits mehrere Tage in Folge gestiegen.

   Hintergrund sind Spekulationen, die kanadische Ratingagentur DBRS könnte dem Land das letzte noch erhaltene Investmentgrade-Rating entziehen. Dann könnten portugiesische Papiere nicht mehr länger als Sicherheit bei der EZB hinterlegt werden. Am Mittag steigt die Rendite zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen um 8 Basispunkte auf 2,98 Prozent.

VW will sich rechtlich gegen Zulieferer wehren Für VW-Papiere geht es 1,0 Prozent nach unten. Der Konzern hat Medienberichte bestätigt, wonach wegen des Rechtsstreits mit einem Zulieferer die Produktion des Golf im Wolfsburger Stammwerk ruhen soll. VW hat angekündigt, mit Zwangsmaßnahmen gegen das Unternehmen vorzugehen. Belastet zeigen sich auch andere Titel aus dem Sektor nach Herunterstufungen durch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Analysten haben die Einstufung von BMW auf "Neutral" von "Buy" gesenkt. Auch Hella haben die Analysten auf "Neutral" herabgestuft. Für das BMW-Papier geht es 1,9 Prozent nach unten, Hella verlieren 2,1 Prozent.

   Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage werden die Kurse der Einzelwerte verstärkt von Umstufungen bewegt. So haben die Analysten von JPM und RBC das Kursziel für thyssenkrupp angehoben, für die Aktie geht es um 2,0 Prozent nach oben. METRO leiden unter einer Herunterstufung durch Bernstein, die Aktie verliert im MDAX 3,4 Prozent.

Moeller-Maersk weiter von Aufspaltungs-Hoffnung getrieben Die Aktien von A.P. Moeller-Maersk verteidigen ihre Kursgewinne in Kopenhagen gegen den schwachen Gesamtmarkt in Europa. Die Aktien notieren 2,9 Prozent im Plus. Kurstreiber sind weiter Hoffnungen auf eine mögliche Aufspaltung der Gesellschaft in ein Container- und Ölförder-Unternehmen. Wie die dänische Zeitung "Berlingske" am Vortag berichtete, ist dieses Szenario eine der strategischen Optionen bei Moeller-Maersk, die gerade geprüft werden. "Der Markt hofft da seit Jahren darauf, weil beide Unternehmensteile eigenen Konjunkturzyklen unterliegen und die Einzelteile mit passenderen Multiples gepreist werden könnten", sagt ein Händler. Seit den ersten Berichten über eine Aufspaltung sind die Aktien binnen zwei Tagen von rund 9.000 auf 9.600 Kronen gestiegen.

   An der Amsterdamer Börse gibt die Vopak-Aktie 6,5 Prozent nach. Die Geschäftszahlen stoßen bei ING auf kein positives Echo. Das EBIT liege mit 140,6 Millionen Euro unter der Konsensschätzung von 144 Millionen. Auch der Nettogewinn habe enttäuscht. Überraschend seien auch die hohen Abschreibungen von 65 Millionen Euro vor allem in Osteuropa zu werten. Den Ausblick bezeichnen die Analysten derweil als solide.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.973,39 -0,73 -21,91 -9,00 Stoxx-50 2.848,30 -0,47 -13,43 -8,13 DAX 10.559,85 -0,41 -43,18 -1,70 MDAX 21.554,93 -0,61 -132,71 3,76 TecDAX 1.712,20 -0,32 -5,44 -6,47 SDAX 9.337,80 -0,09 -8,74 2,63 FTSE 6.855,87 -0,19 -13,09 9,83 CAC 4.407,66 -0,66 -29,40 -4,95

Bund-Future 167,50 -0,06 8,01

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.49 Uhr % YTD EUR/USD 1,1321 -0,14% 1,1337 1,1333 +4,2% EUR/JPY 113,4454 -0,09% 113,5461 113,46 -24,0% EUR/CHF 1,0837 +0,01% 1,0836 1,0856 -0,4% EUR/GBP 0,8616 -0,11% 0,8625 1,1604 +17,0% USD/JPY 100,20 +0,06% 100,15 100,12 -14,7% GBP/USD 1,3136 -0,06% 1,3144 1,3151 -10,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,19 48,22 -0,1% -0,03 +13,7% Brent/ICE 50,82 50,89 -0,1% -0,07 +17,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.345,98 1.354,20 -0,6% -8,22 +26,9% Silber (Spot) 19,47 19,75 -1,4% -0,28 +40,9% Platin (Spot) 1.112,50 1.131,00 -1,6% -18,50 +24,8% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,2% -0,00 +0,6% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   August 19, 2016 06:34 ET (10:34 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 34 AM EDT 08-19-16

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Ceconomy St. 3,15 0,00% Ceconomy St.
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