19.10.2016 10:50:48
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MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Markt geht in Deckung vor EZB
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht im Minus sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch in den Handel gestartet. Händler sprechen von einem sehr verhaltenen Geschäft ohne klare Tendenzen. Nur die Ölwerte notieren als einzige Branche einheitlich im Plus dank des weiter steigenden Ölpreises. "Zum Handelsstart gab es in jeder Branche Plus- und Minuszeichen", sagt ein Händler. Gleichzeitig verliefen Kursbewegungen teils genau entgegengesetzt zur Nachrichtenlage. Dies sei ein Signal, dass Marktteilnehmer derzeit nur bei erzwungenen Portfolioanpassungen aktiv würden. "Der Markt geht schon vor den EZB-Aussagen morgen in Deckung", so der Händler weiter. Dort könnten Details zu den erwarteten Änderungen im Ankaufprogramm von Unternehmensanleihen bekanntgegeben werden. Vor dieser wegweisenden Entscheidung halte man sich daher lieber zurück.
Positiv auf die Stimmung wirken aber steigende Ölpreise und die chinesische Wirtschaft, deren Wachstum um 6,7 Prozent im dritten Quartal die Erwartungen getroffen hat. Zudem hält der Dollar seine Stärke gegenüber dem Euro aufrecht, der Euro verharrt knapp unter 1,10 Dollar. Und nicht zuletzt läuft die US-Berichtssaison bislang gut. Auch der anstehende Verfallstermin der Optionen auf Aktien und Indizes an den europäischen Terminbörsen am Freitag stützt. Impulse für die weitere Zinsspekulation in den USA werden am Abend vom Beige Book erwartet, dem Konjunkturbericht der US-Notenbank. Der Dax gibt um 0,3 Prozent nach auf 10.603 Zähler, der EuroStoxx50 verliert 0,2 Prozent auf 3.042 Punkte.
Rohstoffe und Ölwerte auf dem Weg der Besserung Die Aktien der Rohstoffbranche zählen zu den wenigen Gewinnern, nachdem Minenbetreiber BHP Billiton von ersten Anzeichen dafür gesprochen hat, dass Angebot und Nachfrage bei vielen Rohstoffen wieder ins Gleichgewicht kommen. Die Überproduktion hatte den Sektor seit Jahren belastet. Der Basic-Resources-Index legt 0,2 Prozent zu. Alle Aktien im Sektor notieren im Plus - außer dem Überbringer der guten Botschaft: BHP fallen 0,5 Prozent.
Leichte Pluszeichen gibt es auch bei den meisten Ölwerten, da die Öllagerbestände in den USA weiter zurückgehen. Der marktführende November-Kontrakt für WTI-Rohöl nähert sich der Marke von 51 Dollar. Nicht überbewertet werden sollte dagegen die Bedeutung der China-Daten für die Branche, heißt es weiter: Zwar habe das Wachstum im dritten Quartal die Erwartungen getroffen, das lag aber vor allem an sinkenden Importen.
Beim Spezialchemie-Unternehmen Akzo Nobel geht es nach Quartalszahlen um 3 Prozent nach unten. Obwohl die Zahlen von Analysten gelobt wurden, drückt hier der Ausblick. Akzo geht von weiterem Gegenwind durch Wechselkurse aus.
Auch Technologiewerte zeigen sich wenig verändert. Hier hat AT&S eine drastische Umsatzwarnung ausgesprochen, die auch als Gewinnwarnung verstanden wird: Statt 10 bis 12 Prozent Umsatzwachstum sieht AT&S nun nur noch 4 bis 6 Prozent Plus. Gleichzeitig wurde auch der Margenausblick gesenkt. AT&S fallen darauf um 4,6 Prozent. Obwohl AT&S zum Teil in ähnlichen Segmenten tätig ist wie Dialog Semiconductor, steigen deren Aktien 0,1 Prozent. ASML springen dagegen nach Quartalszahlen um 3,3 Prozent nach oben. Der Umsatz war leicht höher ausgefallen als erwartet, der Gewinn lag jedoch leicht unter den Erwartungen. Den Ausblick hat der Konzern bestätigt.
Zalando erhöht Margen-Prognose Zalando im MDAX legen nur um 2,5 Prozent zu, obwohl der Online-Händler überraschend die Margen-Prognose erneut erhöht hat. Zudem hat Zalando im dritten Quartal einen Gewinn auf EBIT-Basis erzielt. Der Umsatz sei zwar etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, "Zalando wird aber immer mehr zu einer Margen-Story", unterstreicht der Händler. Wie das MDAX-Unternehmen mitteilte, erwartet es für die bereinigte EBIT-Marge nun 5,0 bis 6,0 Prozent nach zuvor 4,0 bis 5,5 Prozent.
Auch die Zahlen der französischen Hypermarche-Kette Carrefour werden positiv interpretiert: Die Aktien legen 1,4 Prozent zu. Das verhaltene Geschäft in Frankreich wurde durch einen Umsatzanstieg in Lateinamerika mehr als ausgeglichen. METRO notieren unverändert nach Vorlage von Umsatzdaten zum vierten Geschäftsquartal. Der Umsatz ging zwar leicht zurück, allerdings wurde die Jahresprognose damit erfüllt.
Salzgitter im MDAX fallen um 2,8 Prozent. Hier haben die Analysten der Credit Suisse die Einstufung auf "Neutral" gesenkt nach zuvor "Übergewichten".
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.042,15 -0,16 -4,84 -6,90 Stoxx-50 2.839,93 -0,24 -6,95 -8,40 DAX 10.602,77 -0,27 -28,78 -1,31 MDAX 21.440,62 -0,04 -7,81 3,21 TecDAX 1.780,16 -0,27 -4,86 -2,76 SDAX 9.293,08 -0,34 -31,85 2,14 FTSE 6.991,48 -0,12 -8,58 12,00 CAC 4.502,71 -0,14 -6,20 -2,90Bund-Future 163,80 0,01 7,65
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0996 +0,2% 1,0978 1,0983 EUR/JPY 113,80 -0,2% 114,02 114,04 EUR/CHF 1,0875 +0,1% 1,0867 1,0871 GBP/EUR 1,1181 -0,0% 1,1207 1,1209 USD/JPY 103,49 -0,3% 103,86 103,85 GBP/USD 1,2296 -0,1% 1,2302 1,2312
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,85 50,29 +1,1% 0,56 +17,3% Brent/ICE 52,20 51,68 +1,0% 0,52 +16,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.262,64 1.263,44 -0,1% -0,80 +19,0% Silber (Spot) 17,63 17,63 +0,0% +0,00 +27,6% Platin (Spot) 941,90 945,00 -0,3% -3,10 +5,7% Kupfer-Future 2,10 2,11 -0,3% -0,01 -2,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
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October 19, 2016 04:19 ET (08:19 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
ASML NV | 650,10 | 0,96% | |
AT & S (AT&S) | 13,20 | 3,53% | |
BHP Billiton Ltd. | 24,92 | 0,73% | |
Carrefour S.A. | 14,35 | -1,95% | |
Ceconomy St. | 3,20 | 1,59% | |
Salzgitter | 16,44 | -1,38% | |
Zalando | 29,32 | 1,31% |
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MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
EURO STOXX | 498,81 | 0,74% |