19.07.2016 11:02:47
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MÄRKTE EUROPA/DAX rutscht unter die 10.000-Punkte-Marke
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Brexit-Erholungsrally an Europas Börsen gerät am Dienstag ins Stocken. Der Dax gibt 1 Prozent auf 9.960 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 2.922 nach unten. Derzeit fehlen nach Einschätzung aus dem Handel die Treiber nach oben. Einen solchen Impuls könnte die gerade beginnende Berichtssaison in den USA und Europa liefern. In den USA legen Johnson & Johnson, Philip Morris, Goldman Sachs und Microsoft am Dienstag Zahlen vor. Die Zahlen der europäischen Berichtsunternehmen sind gemischt ausgefallen.
Zunächst warten die Anleger aber auf die Bekanntgabe des ZEW-Index. Dem Index kommt erhöhte Bedeutung zu, liefert er doch ein erstes Stimmungsbild nach dem Brexit-Votum der Briten. Die Konjunkturerwartungen sollen im Juli auf 8,5 von 19,2 Punkte gefallen sein, bei der Konjunkturlage rechnen Analysten mit einem Rückgang auf 51,2 nach zuvor 54,5 Punkten. Am Donnerstag tagt die EZB. Nach der Zurückhaltung der Bank of England rechnen die meisten Beobachter nicht mit neuen Lockerungsmaßnahmen.
Novartis-Verluste halten sich in Grenzen Mit Abschlägen von 1 Prozent reagieren Novartis auf die Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen. Diese sind sehr gut ausgefallen. Allerdings hat der Pharmakonzern die Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Novartis erwartet nun das operative Kernergebnis 2016 auf Vorjahresniveau oder sieht es um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz fallen. Bislang war MAN von einem Gewinn auf Vorjahresniveau ausgegangen.
Laut Jefferies ist die gesenkte Prognose auf Investitionen in das Herzmedikament Entresto zurückzuführen. Die neue Prognose impliziere ein operatives Ergebnis von 13,1 bis 13,4 Milliarden Franken - der Konsens liegt bei 13,1 Milliarden Franken und die Jefferies-Schätzung bei 13,4 Milliarden Franken.
Akzo belastet Chemiesektor in Europa Der Chemie-Sektor stellt mit 1,6 Prozent Minus den schwächsten in Europa. Hauptverlierer sind hier Akzo Nobel nach einem als pessimistisch aufgenommenen Ausblick. Die Aktien geben 5 Prozent nach und sind größter Verlierer an der Börse Amsterdam. Die Quartalszahlen seien mit einem EBIT-Anstieg von fast 9 Prozent zwar ordentlich ausgefallen, dies gehe jedoch auf Kostensenkungsmaßnahmen zurück, heißt es. "Der Analystencall ist nicht so gut gelaufen, der Ausblick wird als viel zu vage aufgenommen", sagt ein Händler.
Ein möglicher Vergleich mit den kanadischen VW-Kunden drückt die Aktie des Automobilkonzerns um 1,8 Prozent nach unten. Der Vergleich könnte VW laut dem Handelsblatt zwei Milliarden US-Dollar kosten. Die Summe dürfte noch nicht in den Schätzungen des Marktes enthalten sein, so ein Händler. Daneben droht mehreren Lkw-Herstellern eine Rekordstrafe wegen unerlaubter Absprachen. Am Dienstag werde die EU-Kommission eine Strafe von rund 3 Milliarden Euro verhängen, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen.
Die Namen der Unternehmen enthüllte die Behörde bislang nicht. Die Volkswagen-Tochter Scania hat nach eigenen Angaben keinerlei Rückstellungen in diesem Zusammenhang gebildet. MAN, ebenfalls eine VW-Tochter, dürfte der Strafe entkommen, da das Unternehmen die Behörden auf das Kartell aufmerksam gemacht hat.
Gegen Fiat Chrysler wird in den USA ermittelt Fiat reagieren mit Abschlägen von 3,6 Prozent auf die Ermittlungen der US-Behörden auf angeblich zu hoch ausgewiesene Absatzzahlen. Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC gehen Hinweisen eines Autohändlers aus Illinois nach, laut denen der US-italienische Konzern seine monatlichen Absatzzahlen frisiert haben soll. Der Händler verklagte Fiat Chrysler bereits im Januar. Das Unternehmen belohne die Verkaufsprofis dafür, Absatzzahlen zu manipulieren. Fiat Chrysler bezeichnete die Klage des Händlers im März als "gegenstandslos".
Der US-Markt ist für Fiat Chrysler von besonderer Bedeutung und der wichtigste Gewinnträger für den Automobilkonzern. Fiat Chrysler weist seit 75 Monaten in Folge kontinuierliche Absatzzuwächse im Vorjahresvergleich aus.
Zalando fliegen nach Zahlen Sehr gut kommen die Zahlen von Zalando am Dienstagmorgen im Handel an. Bislang sei immer die Margenschwäche kritisiert worden, sagt ein Händler. Ende vergangenen Jahres war die Margenprognose sogar gesenkt worden. Nun wurde sie erhöht. Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr wird nun bei zwischen 4,0 und 5,5 Prozent gesehen, zuvor lag sie bei 3,0 bis 4,5 Prozent. Die Prognose für das Umsatzplus wurde mit 20 bis 25 Prozent bestätigt. Die Zalando-Aktie macht einen Satz von 17 Prozent.
Positiv für die Kion-Aktie werten Händler die schnelle Durchführung der Kapitalerhöhung vom Vorabend. "Das ging ja völlig geräuschlos vor sich", sagt ein Händler. Angesichts des Kaufs des Fabrikausrüsters Dematic habe der Markt zwar mit einer Kapitalerhöhung gerechnet, kaum aber damit, dass sie so schnell und zu so guten Konditionen durchgeführt werden wird. Der Platzierungspreis von 46,44 Euro habe ohne den üblichen Discount sogar 1 Cent über dem Xetra-Schluss vom Vorabend gelegen. Kion gewinnen 4 Prozent.
K+S zählen am Morgen zu den Hauptverlierern am deutschen Aktienmarkt. Die Aktien fallen um 3,6 Prozent. Händler führen als Grund Befürchtungen an, wonach es beim Start der kanadischen Legacy-Mine zu Verzögerungen kommen könnte. "Der Markt ist sehr empfindlich gegenüber Aussagen zur Legacy-Mine, da sie die größte Variable bei der Bewertung der K+S-Aktie ist", sagt ein Händler. K+S hatte am Vorabend den Ausfall von Teilen der Anlage bekanntgegeben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.533,05 0,09 16,50 6,36 S&P-500 2.166,89 0,24 5,15 6,02 Nasdaq-Comp. 5.055,78 0,52 26,19 0,97 Nasdaq-100 4.619,68 0,65 29,85 0,57DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:58 Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1070 +0,05% 1,1065 1,1080 +1,9% EUR/JPY 117,4233 +0,24% 117,1453 117,62 -19,1% EUR/CHF 1,0878 -0,01% 1,0878 1,0883 0% EUR/GBP 0,8384 +0,33% 0,8377 1,2006 +13,8% USD/JPY 106,08 +0,19% 105,87 106,13 -9,6% GBP/USD 1,3204 -0,03% 1,3208 1,3298 -10,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,03 45,24 -0,5% -0,21 +7,5% Brent/ICE 46,61 46,96 -0,7% -0,35 +8,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.333,44 1.326,00 +0,6% +7,44 +25,7% Silber (Spot) 19,96 20,06 -0,5% -0,10 +44,4% Platin (Spot) 1.089,77 1.097,50 -0,7% -7,73 +22,2% Kupfer-Future 2,23 2,23 -0,4% -0,01 +3,7% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 19, 2016 04:32 ET (08:32 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 32 AM EDT 07-19-16
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