18.04.2016 16:48:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen reagieren gelassen auf Doha-Schreck
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem schwachen Start in den Tag notieren die Börsen in Europa am Montagnachmittag kaum verändert. Unterstützung kommt von sich deutlich von den Tagestief erholenden Ölpreisen. Die US-Sorte WTI gibt nur noch um 3 Prozent nach auf 39,00 Dollar - nach dem gescheiterten Doha-Treffen vom Wochenende wurden im Tagestief auch schon 37,61 Dollar aufgerufen. Der Dax gewinnt 0,3 Prozent auf 10.079 Punkte. Kurz nach der Eröffnung notierte der deutsche Leitindex im Tagestief bei 9.921 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt 0,1 Prozent auf 3.056 Punkte zu.
Die in Doha versammelten Opec- und Nicht-Opec-Länder hatten sich am Wochenende nicht auf ein Einfrieren der Fördermenge einigen können. Grund war offensichtlich das Beharren Saudi-Arabiens auf ein Einbeziehen Irans. Der Iran - der an dem Treffen gar nicht teilnahm - will die Förderung dagegen erhöhen.
Saudi-Arabien torpediert Öleinigung Analysten merken an, dass es den saudischen Vertretern bereits im Vorfeld bewusst gewesen sein müsse, dass der Iran auf die Forderungen nicht eingehen werde. Saudi-Arabien habe eine Einigung bewusst torpediert und ein Scheitern des Treffens billigend in Kauf genommen, urteilen denn auch die Analysten der Commerzbank. Die Glaubwürdigkeit der Ölproduzenten im Allgemeinen und der Opec im Speziellen habe dadurch schweren Schaden genommen. Spekulative Finanzanleger, die im Vorfeld des Treffens auf eine Einigung gesetzt und den Preis damit nach oben getrieben hätten, dürften nun ihre Positionen auflösen und die Ölpreise weiter unter Druck setzen. Für den europäischen Ölsektor geht es am Aktienmarkt um 1,0 Prozent nach unten.
Unternehmensnachrichten sind zu Wochenbeginn rar. Nach guten Quartalszahlen steigen Reckitt Benckiser um 1,4 Prozent. Liberum spricht von einem sehr guten Bericht des Konsumgüterherstellers. Das positive Momentum aus dem vierten Quartal 2015 habe sich fortgesetzt. Die Analysten verweisen vor allem auf das starke Wachstum in Europa. Aber auch die Schwellenländer hätten überzeugt.
Caixa will Banco BPI komplett übernehmen Einen Rücksetzer in der Aktie der spanischen CAIXABANK löst die Nachricht aus, dass sie den restlichen Anteil an der portugiesischen Banco BPI übernehmen will. Mit der Offerte über 1,113 Euro je Aktie wird Banco BPI mit 1,62 Milliarden Euro bewertet. Die Spanier sind bereits mit 44,1 Prozent an dem Geldhaus beteiligt und wollen ihren Anteil auf mindestens 50 Prozent aufstocken. An der Börse wird befürchtet, dass die Spanier eine Kapitalerhöhung durchführen oder einen Teil ihrer Industriebeteiligung verkaufen müssen, um die Eigenkapitalquote im Zielbereich von 11 bis 12 Prozent zu halten. Die Aktie der Caixabank verliert 3,4 Prozent und ist damit zweitschwächster Wert des Branchensektors, der wiederum 0,5 Prozent anzieht.
Dialog leiden unter Apple Dialog Semiconductor büßen 3,5 Prozent ein. Ein Händler verweist auf einen Bericht des "Nikkei" vom Freitagabend, dem zufolge Apple an der gedrosselten Produktion des iPhone festhält. "Dialog Semiconductor versucht zwar, sich breiter aufzustellen, aber die Abhängigkeit von Apple ist nach wie vor groß", sagt ein Händler.
Die Stimmung für die Aktien der Deutschen Börse wird durch Aussagen von Börsenchef Carsten Kengeter nicht gestützt, mit denen er offenbar den Aktionären die Zustimmung zur Fusion mit der Londoner Börse schmackhaft machen will. "Wenn London und Frankfurt zusammengehen, wird das neue Unternehmen hochprofitabel und könnte dann auch den Aktionären entgegenkommen", sagte Kengeter. Deutsche Börse verlieren 0,2 Prozent. Eine angehobene Prognose stützt Osram nur kurz, inzwischen hat das Papier 0,1 Prozent ins Minus gedreht.
Yen kann Gewinne nicht halten Am Devisenmarkt gibt der Yen einen Teil der Gewinne vom Morgen wieder ab. Nach den gescheiterten Doha-Gesprächen hatte die japanische Währung wieder einmal von ihrer Reputation als sicherer Hafen profitiert. Zulauf erhielt sie aber auch wegen der Erdbeben in Japan bzw. Ekuador und auch mit Blick auf die politische Krise in Brasilien. Der Dollar fiel zunächst auf unter 108 Yen zurück, kostet aber mittlerweile wieder 108,39 Yen. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.056,03 0,06 1,69 -6,47 Stoxx-50 2.872,51 0,17 4,78 -7,35 DAX 10.081,99 0,30 30,42 -6,15 MDAX 20.362,38 0,14 27,92 -1,98 TecDAX 1.653,75 0,24 3,92 -9,67 SDAX 8.772,89 0,27 23,37 -3,58 FTSE 6.341,64 -0,03 -2,11 1,59 CAC 4.500,79 0,13 5,62 -2,94 Bund-Future 163,60% -24 5,01
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17.35 Uhr % YTD EUR/USD 1,1309 +0,20% 1,1287 1,1289 +4,1% EUR/JPY 123,14 +1,03% 121,89 122,84 -3,4% EUR/CHF 1,0915 +0,02% 1,0912 1,0922 +0,4% GBP/EUR 1,2585 +0,34% 1,2543 1,2576 -7,3% USD/JPY 108,89 +0,83% 108,00 108,81 -7,3% GBP/USD 1,4232 +0,55% 1,4154 1,4195 -3,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,35 40,36 -2,50 -1,01 -1,6% Brent/ICE 42,09 43,1 -2,34 -1,01 +3,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,40 1.233,94 -0,0% -0,54 +16,3% Silber (Spot) 16,22 16,25 -0,1% -0,02 +17,4% Platin (Spot) 974,37 984,81 -1,1% -10,44 +9,3% Kupfer-Future 2,16 2,15 +0,4% +0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
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April 18, 2016 10:18 ET (14:18 GMT)
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Deutsche Börse AG | 219,70 | -0,05% | |
OSRAM AG | 51,40 | -0,39% | |
Reckitt Benckiser Plc | 58,42 | -1,08% |
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