MÄRKTE EUROPA/Aktienkurse steigen - ABB und Nokia unter Druck

   FRANKFURT (Dow Jones)--Aufwärts geht es am Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten. Eine Flut von Quartalsergebnissen großer Konzerne wie Deutsche Bank, Volkswagen, ABB, Schneider Electric und Telefonica sorgt dabei bei Einzelaktien für stärkere Kursausschläge. Der Dax handelt 0,5 Prozent höher bei 10.762 Punkten und der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent zu auf 3.095 Punkte.

   Die Deutsche Bank hat statt eines erwarteten hohen Verlustes einen Gewinn von 256 Millionen Euro erzielt. Die angeschlagene Bank profitierte von einem starken Anleihehandel und gesunkenen Rechtskosten. Das Kursplus hält sich mit 1,1 Prozent jedoch in Grenzen, nachdem es anfangs um 3 Prozent nach oben gegangen war.

   VW geben um 0,3 Prozent nach. Die Wolfsburger haben im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Vor allem bei Porsche und Seat sowie bei den Finanzdienstleistungen liefen die Geschäfte besser. Allerdings fielen in den ersten drei Quartalen Sonderaufwendungen von 2,6 Milliarden Euro an.

   Die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius verlieren 1,1 Prozent und die ihrer Dialyse-Tochter FMC 0,7 Prozent. Beide Unternehmen sind beim Gewinn etwas hinter den Konsensprognosen von Analysten zurückgeblieben.

   Verkauft werden die Aktien der beiden großen Industriekonzerne ABB (-7 Prozent) und Schneider Electric (-2 Prozent). Bei ABB enttäuscht ein schwacher Auftragseingang und Schneider Electric ist im dritten Quartal organisch um 1,7 Prozent geschrumpft. Für Nokia geht es um 7,3 Prozent abwärts. Nokia hat wie der Rivale Ericsson im dritten Quartal angesichts schwacher Geschäfte mit Mobilfunkausrüstungen einen Verlust verzeichnet. Alleine im Geschäft mit besonders schnellen Netzen (Ultra-Breitband) sanken die Erlöse der Finnen um 13 Prozent.

SLM Solutions brechen nach abgesagter Übernahme ein General Electric hat die Übernahme des deutschen 3D-Druckerherstellers SLM Solutions abgeblasen. Der Kurs von SLM bricht daraufhin um 13 Prozent ein. Der US-Industriekonzern kauft stattdessen für 549 Millionen Euro die Concept Laser GmbH und hat außerdem sein Gebot für den schwedische 3D-Druckerhersteller Arcam erhöht und die Annahmeschwelle dafür gesenkt. Arcam steigen um 8,7 Prozent auf den erhöhten Gebotspreis.

   Der SLM-Kurs dürfte derweil auch längerfristig unter Druck bleiben, befürchten Marktexperten. "Im ersten Schritt dürften SLM auf den Aktienkurs von vor dem Angebot zurückfallen, aber dann hängt noch das Aktienpaket von Elliott über dem Markt, der auch noch raus muss", sagt ein Händler. Der Hedgefonds Elliott hatte die Übernahme von SLM bewusst verteuern wollen und damit das Scheitern der Übernahme verursacht. Er dürfte nun versuchen, einen Käufer für sein Paket von rund 20 Prozent am Unternehmen zu finden.

   Mit Telefonica, der BT Group und KPN haben drei große europäischen Telekomanbieter Quartalszahlen veröffentlicht. Während BT Group um 0,4 Prozent zulegen und KPN um 2,3 Prozent, verlieren Telefonica 0,9 Prozent.

   Im Technologiesektor verteuern sich die Papiere des französischen Chip-Herstellers STMicroelectronics nach Quartalszahlen um 6,9 Prozent.

Siltronic weiter auf dem Weg nach oben Nach laut Händlern soliden Quartalszahlen gekauft werden die Aktien von Siltronic (+4,5 Prozent), der Siltronic-Mutter WACKER CHEMIE (+1,1 Prozent) und Kion (+1 Prozent), wobei letztere noch mit einem deutlichen Minus in den Handel gestartet waren. Der Siltronic-Kurs war zuletzt vor allem dank Übernahmespekulationen in nicht einmal drei Monaten bereits von 15 auf über 27 Euro nach oben geschossen. Eine Abstufung von "Kaufen" auf "Halten" drückt Fielmann um 3 Prozent.

   Konjunkturseitig steht das britische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal im Fokus. Je nachdem wie es ausfällt, könnte es zu stärkeren Bewegungen beim Pfund führen. Im Vorfeld zieht es zum Dollar leicht an. In den USA steht der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter als wichtiges Datum auf dem Kalender.

   Am Devisenmarkt tritt der Euro zum US-Dollar mit 1,0913 auf der Stelle. Bundesanleihen bewegen sich nach den jüngsten Einbußen kaum, Brentöl handelt kaum verändert knapp über 50 Dollar je Barrel.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.090,03 0,29 9,05 -5,43 Stoxx-50 2.849,67 0,30 8,51 -8,08 DAX 10.751,23 0,39 41,55 0,08 MDAX 21.314,36 0,43 92,24 2,60 TecDAX 1.758,76 0,43 7,47 -3,93 SDAX 9.380,63 0,03 2,34 3,10 FTSE 6.981,41 0,34 23,32 11,84 CAC 4.543,48 0,20 8,89 -2,02

Bund-Future 162,99 -0,09 7,12

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Mi,17:11 % YTD EUR/USD 1,0912 +0,05% 1,0907 1,0914 +0,5% EUR/JPY 114,1355 +0,00% 114,1302 113,99 -26,3% EUR/CHF 1,0837 +0,00% 1,0837 1,0839 -0,4% EUR/GBP 0,8938 +0,26% 0,8924 1,1204 +21,4% USD/JPY 104,62 +0,01% 104,61 104,43 -10,9% GBP/USD 1,2208 -0,12% 1,2222 1,2228 -17,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,26 49,18 +0,2% 0,08 +12,4% Brent/ICE 50,05 49,98 +0,1% 0,07 +12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,46 1.267,15 +0,2% +2,31 +19,7% Silber (Spot) 17,66 17,63 +0,2% +0,03 +27,8% Platin (Spot) 963,40 962,80 +0,1% +0,60 +8,1% Kupfer-Future 2,14 2,15 -0,2% -0,00 -0,7%

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   October 27, 2016 04:08 ET (08:08 GMT)

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