17.03.2021 18:21:40

MÄRKTE EUROPA/Abwartendes Geschäft vor Fed - Autos setzen Hausse fort

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handel an Europas Börsen war am Mittwoch von Zurückhaltung geprägt. Der Tag stand ganz im Zeichen der US-Notenbank (Fed), auch wenn diese ihre Beschlüsse erst nach dem Handelsende in Europa mitteilen wird. Weiterhin für Verunsicherung sorgte das Impfdesaster in der EU, wegen dem Lockerungshoffnungen nach hinten verschoben werden, mit Folgen für die Wirtschaft. Der DAX gewann dank steigender Autowerte 0,3 Prozent auf 14.597 Punkte und schloss fast auf einem neuen Allzeithoch, für den Euro-Stoxx-50 ging es um einen Punkt auf 3.850 Punkte nach unten.

Als spannende Gratwanderung wird die Fed-Sitzung gesehen. Sie müsse ihre Worte genau wählen und dürfe weder zu tauben- noch zu falkenhaft klingen, andernfalls drohten anziehende Renditen, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt des HQ Trust. "Jerome Powell wird sich mit der Frage konfrontiert sehen, bis zu welchem Wert die Notenbank Preissteigerungen als temporär ansehen und tolerieren wird". Zu Börsenschluss bewegte sich die Zehnjahresrendite in den USA mit 1,67 Prozent praktisch auf Jahreshoch.

Es wird erwartet, dass die Fed die Prognosen für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr anheben wird. Jede Abweichung von den Erwartungen könne am Devisenmarkt zu stärkeren Bewegungen führen, meinte Jingyi Pan, Marktstratege von IG. John Hardy von der Saxo Bank warnt, der Markt sehe derzeit zu selbstzufrieden aus. Im Vorfeld der Fed-Aussagen gab der Euro nach und notierte zu Börsenschluss um das Niveau von 1,1900 Dollar.

VW und BMW werden immer mehr als "Tesla-Jäger" gesehen

Die Rally der Autoaktien ging ungebremst weiter. VW Vorzüge im DAX stiegen um 11 Prozent auf 230,80 Euro, ihre am Vortag haussierenden Stammaktien um weitere 15,8 Prozent. Dazu kamen positive Analystenstimmen. Unter anderem hat Kepler Cheuvreux das Kursziel für VW Vz von 199 auf 270 Euro erhöht. BMW legten nach einem gut aufgenommenen Ausblick auf 2021 um 6,2 Prozent zu. Die schwachen Acea-Absatzzahlen wurden vom Markt als "historisch" ignoriert.

VW und BMW werden immer mehr als "Tesla-Jäger" gesehen. BMW wolle den "i4" nun drei Monate früher auf den Markt bringen als bisher geplant. "Tesla hat zuletzt viel Geld mit CO2-Zertifikaten verdient", so ein Marktteilnehmer. Jeder Fortschritt der Konkurrenten bei Elektro-Autos nage an diesem Geschäftsmodell. Der Stoxx-Autoindex war mit plus 3,3 Prozent mit weitem Abstand Hauptgewinner in Europa vor dem Bankensektor, der von steigenden Renditen profitierte.

Leoni lagen zeitweise im zweistelligen Prozentbereich im Plus, gaben die Gewinne jedoch vollständig ab und schlossen 0,8 Prozent niedriger. Die Aktie sei wohl zu heiß gelaufen mit der Sektor-Hausse, meinte ein Händler. In dem Umfeld dürfte dann der Ausblick für Ernüchterung gesorgt haben. Leoni rechnet auch dieses Jahr noch mit roten Zahlen.

Nach den jüngsten Gewinnen mit Blick auf die Wiedereröffnung von Mallorca als Reisegebiet dominierten im Reise- und Freizeitsektor Gewinnmitnahmen (-0,9%). Die Probleme beim Impfen sorgten wieder für Vorsicht, so ein Händler. Für Lufthansa ging es um 0,6 Prozent nach unten.

BT Group sichert sich 5G-Netze

BT Group notierten sehr fest. Der Kurs stieg um 6,5 Prozent. Der Telekom-Konzern hat sich bei Auktionen des Regulierers Ofcom mehrere Lizenzen und Lots für den Aufbau der 5G-Netze gesichert. "Das wird BT beim Ausbau seiner Wettbewerbsposition helfen", hieß es bei AJ Bell.

In Wien fiel der Kurs des Versorgers Verbund um 7,9 Prozent. Bei den Geschäftszahlen wurde mit etwas höheren Gewinnen gerechnet. Raiffeisen Bank International kam gut durch das Krisenjahr, die Aktien gewannen 0,8 Prozent.

Die steigenden Renditen am US-Anleihemarkt im Vorfeld der Fed-Entscheidung drückten auf Techaktien: Delivery Hero büßten 3,2 Prozent ein und Infineon 0,8 Prozent. Nach Vorlage der 2020er-Zahlen gaben TAG Immobilien um 0,2 Prozent nach.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.849,74 -1,22 -0,0% +8,4%

Stoxx-50 3.282,11 -7,38 -0,2% +5,6%

Stoxx-600 424,91 -1,91 -0,4% +6,5%

XETRA-DAX 14.596,61 +39,03 +0,3% +6,4%

FTSE-100 London 6.772,29 -31,32 -0,5% +5,3%

CAC-40 Paris 6.054,82 -0,61 -0,0% +9,1%

AEX Amsterdam 680,71 -2,94 -0,4% +9,0%

ATHEX-20 Athen 2.064,04 -8,48 -0,4% +6,7%

BEL-20 Brüssel 3.883,74 +23,75 +0,6% +7,3%

BUX Budapest 43.504,47 -764,30 -1,7% +3,3%

OMXH-25 Helsinki 4.910,64 -45,23 -0,9% +7,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.628,35 -13,55 -0,8% -0,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.437,08 -29,21 -2,0% -1,9%

PSI 20 Lissabon 4.835,17 -65,44 -1,4% -2,6%

IBEX-35 Madrid 8.599,50 -58,20 -0,7% +6,5%

FTSE-MIB Mailand 24.281,05 +19,93 +0,1% +9,1%

RTS Moskau 1.493,66 -59,15 -3,8% +7,7%

OBX Oslo 941,18 -0,92 -0,1% +9,6%

PX Prag 1.082,14 +4,06 +0,4% +5,4%

OMXS-30 Stockholm 2.172,86 -7,28 -0,3% +15,9%

WIG-20 Warschau 1.939,01 -42,40 -2,1% -2,3%

ATX Wien 3.153,33 -23,66 -0,7% +14,2%

SMI Zürich 10.922,49 -21,99 -0,2% +2,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Di, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1902 -0,00% 1,1897 1,1897 -2,6%

EUR/JPY 130,03 +0,23% 129,86 129,64 +3,1%

EUR/CHF 1,1044 +0,33% 1,1021 1,1018 +2,2%

EUR/GBP 0,8582 +0,21% 0,8554 0,8560 -3,9%

USD/JPY 109,26 +0,23% 109,16 108,98 +5,8%

GBP/USD 1,3867 -0,23% 1,3905 1,3898 +1,5%

USD/CNH (Offshore) 6,5092 +0,12% 6,5044 6,5014 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 55.234,25 -1,90% 56.078,50 55.957,75 +90,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,99 64,80 -1,3% -0,81 +31,4%

Brent/ICE 67,58 68,39 -1,2% -0,81 +30,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.728,06 1.732,16 -0,2% -4,10 -9,0%

Silber (Spot) 25,98 25,95 +0,1% +0,03 -1,6%

Platin (Spot) 1.201,50 1.216,18 -1,2% -14,68 +12,3%

Kupfer-Future 4,12 4,08 +1,2% +0,05 +17,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 17, 2021 13:22 ET (17:22 GMT)

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