28.11.2014 16:00:00

Lenzing-Betriebsrat über Ausmaß des Jobabbaus überrascht

Nach der Ankündigung eines neuerlichen Stellenabbaus bei der Lenzing AG sind am Freitag die Mitarbeiter im Rahmen einer Betriebsversammlung vom Vorstand über die Situation informiert worden. Er sei vor allem über das Ausmaß von 250 Jobs, die wegfallen könnten, überrascht gewesen, sagte Betriebsratschef Rudolf Baldinger im Gespräch mit der APA.

"Allerheiligen-Stimmung" - so beschrieb Baldinger die allgemeine Gemütsverfassung bei der Veranstaltung, an der rund 700 bis 800 Personen teilnahmen. "Wir haben gewusst, dass ein Projekt läuft. Es geht ja die Beraterfirma ein und aus", erklärte der Betriebsrat. Aber mit einem Stellenabbau in dieser Dimension habe er nicht gerechnet. Mit dem Vorstand sei vereinbart worden, dass der bestehende Sozialplan verlängert werde. Auch die Stiftung solle den Mitarbeitern wieder zur Verfügung stehen. 50 bis 60 Personen aus der letzten Kündigungswelle hätten diese genützt.

Baldinger befürchtet durch eine Stellenreduzierung in der genannten Größenordnung massive Auswirkungen auf die Produktion. Es gebe allerdings auch Optimismus, dass es nicht ganz bei dieser Zahl bleibe. Denn im Vorjahr sei angekündigt worden, 390 eigene Mitarbeiter am Standort Lenzing abzubauen, letztendlich seien es 162 gewesen.

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sprach von einer "bedauerlichen Entwicklung" infolge der internationalen Entwicklung. Es sei zwar bekannt, dass es derzeit am Zellulosemarkt schwer sei, aber er selbst sei erst gestern, Donnerstag, über die neuerlichen Stellenabbaupläne informiert worden. Von der letzten Freisetzungswelle seien derzeit noch zehn Betroffene am Markt, er hoffe, dass das auch diesmal gelingen werde.

"Eine Katastrophe" ist der angekündigte Stellenabbau für den oberösterreichischen LH-Stv. (SPÖ) Reinhold Entholzer. Er rufe alle Beteiligten dazu auf, sich an einen Tisch zu setzen, um über Lösungen für die Sicherung des Wirtschaftsstandortes zu diskutieren. "Die Politik darf hier die Augen nicht verschließen", so Entholzer. "Gebot der Stunde" sei ein von der SPÖ seit langem geforderter Industriebeteiligungsfonds.

(Schluss) ver/tsk

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