Im August |
25.08.2017 11:25:40
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ifo-Geschäftsklima sinkt weniger als erwartet
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen fiel auf 124,6 (125,5) Punkte. Erwartet worden waren 125,0. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg dagegen auf 107,9 (107,3) Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 106,6 prognostiziert. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs", kommentierte das Ifo-Institut die Daten.
Volkswirte rechnen damit, dass sich das Wirtschaftswachstum verglichen mit dem Vorjahr verstärken wird. "Wir rechnen für den weiteren Jahresverlauf mit einer weiterhin guten Konjunktur und BIP-Wachstumsraten von saisonbereinigt etwa 0,5 Prozent je Quartal", schrieb Allianz-Volkswirt Gregor Eder in einem Kommentar. Die Allianz rechnet für 2017 mit einem kalenderbereinigten Wachstum von 2,2 (2016: 1,9) Prozent.
Die KfW hob ihre Wachstumsprognosen für 2017 und 2018 auf 2,3 (1,8) und 2,0 (1,6) Prozent. Den minimalen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im August findet Chefvolkswirt Jörg Zeuner nicht besorgniserregend.
Das Bankhaus Lampe allerdings findet den Optimismus der deutschen Unternehmen angesichts der bestehenden Risiken stark übertrieben. "Trotz des Rückgangs des Ifo-Index um ein Zehntel geht die Rekordjagd weiter. Angesichts der Risiken, die wir in der Welt haben, und angesichts der von der Europäischen Zentralbank geschaffenen künstlichen Normalität ist das gespenstisch", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer warnt davor, angesichts des hohen Ifo-Niveaus immer weiter steigende Wachstumsraten zu erwarten. "Die befragten Unternehmen können ihre Geschäftslage nur als 'gut', 'befriedigend' oder 'schlecht' einstufen. Das Ifo-Geschäftsklima sagt also vor allem etwas über die Breite beziehungsweise die wahrgenommene Sicherheit der konjunkturellen Entwicklung - unabhängig davon, wie stark das Wachstum ist", schrieb er in einem Kommentar.
Laut Krämer wird der aktuelle Aufschwung auch deshalb als stabil wahrgenommen, weil er viel mehr als früher vom Konsum getragen wird. "Diese Nachfragekomponente ist viel stabiler als etwa Exporte oder Ausrüstungsinvestitionen, allein im zweiten Quartal trug der private Verbrauch 0,4 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent bei", erläuterte Krämer.
Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe stieg im August erneut, was auf einer nochmals besseren Beurteilung der Geschäftserwartungen beruhte. Die aktuelle Lage beurteilten sie dagegen etwas ungünstiger. In der Bauwirtschaft hellte sich das Geschäftsklima weiter auf, sowohl aktuelle Lage als auch Geschäftsaussichten wurden besser beurteilt als im Vormonat.
FRANKFURT (Dow Jones)
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