Rekord oder Crash? |
18.01.2018 17:40:35
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Experten-Prognosen: So wird sich der DAX 2018 schlagen
Warum wurden 2017 so viele Rekorde gebrochen?
Der DAX konnte sich im vergangenen Jahr behaupten - Störfaktoren wie politische Unsicherheiten konnten ihm nichts anhaben. Lothar Behrens, Vorstandssprecher der Augsburger Aktienbank, sieht zwei Gründe für diese Entwicklungen: "Zum einen gibt es nach wie vor eine extreme Niedrigzinspolitik. Das heißt, zu Aktien gibt es keine wirkliche Alternative." Ein anderer Grund für die Rekordjagd seien die hohen Unternehmensgewinne der DAX-Unternehmen gewesen. Darüber hinaus habe sich die Börse seiner Meinung nach bereits in gewisser Weise an solche Situationen gewöhnt: "Die Börse bewertet politische Ereignisse relativ nüchtern. Sie beurteilt, was für Auswirkungen ein Ereignis auf Unternehmen haben könnte. Und die von Trump initiierte Steuerreform ist aus wirtschaftlicher Sicht positiv. Wäre sie nicht gekommen, hätte es vielleicht Kurseinbrüche gegeben."
"Der Bitcoin wird dem DAX helfen"
Dem Börsenexperten Alfred Maydorn zufolge könnte der wichtigste deutsche Index dieses Jahr auf 16.500 Punkte steigen und der Bitcoin könnte ihm dabei helfen. Die Vorhersagen für das Jahr 2017 seien überwiegend falsch gewesen. Entgegen vieler Erwartungen notierte der DAX bei neuen Höchstständen. Kaum einer hatte mit solch einer Entwicklung gerechnet - die Prognosen lagen in einer Bandbreite von 10.400 bis 12.300 Zählern.
Der Bitcoin habe in den letzten Monaten das Interesse risikoaffiner Anleger wieder geweckt. Davon dürften laut Maydorn 2018 nun auch Aktienmärkte profitieren. Viele Anleger würden nach der Finanzkrise wieder an den Markt zurückkehren und nicht nur Bitcoins, sondern auch andere Aktien kaufen.
Kein reibungsloser Aufstieg
Nach Ansicht der DZ Bank dürfte der DAX bis Ende 2018 auf 14.000 Punkte steigen. Analysten der Deka-Bank prognostizieren derweil einen Indexstand von 13.500 Zählern für die nächsten zwölf Monate. Dabei könnte es im ersten halben Jahr allerdings für den deutschen Leitindex etwas bergab gehen. Gleichzeitig glaubt der Chef-Ökonom der Deka-Bank jedoch, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr weiter zulegen wird. Laut OECD könnte sie 2018 konstant um etwa drei Prozent wachsen. Dies würde eine positive Entwicklung des DAX unterstützen.
DAX wird weitere Rekordhöhen erreichen
Einer Studie zufolge, in der 32 Experten verschiedener Banken befragt wurden, wird der DAX auch in diesem Jahr weitere Höchststände erklimmen. Die Wachstumsprognosen sind überwiegend positiv. Als Grund für diese Bewertungen wird meist die brummende Konjunktur in Deutschland und Europa genannt - diese sei weiterhin Treiber für höhere Gewinne. Laut Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege bei der Deutschen Bank, dürfte die anhaltend gute Konjunktur und die optimistische Stimmung bei den Unternehmen dafür sorgen, dass Aktienmärkte weltweit weiter im Fokus der Anleger stehen. Unterstützung sei außerdem durch die europäische Gemeinschaftswährung Euro zu erwarten, die Experten ohne große Veränderungen bei 1,18 Dollar sehen und die damit die exportlastige deutsche Wirtschaft vorantreiben würde.
Auch Dividenden sollen den Experten zufolge in 2018 weiter steigen, nämlich auf den höchsten Stand seit 2000. Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank, erwartet, dass in diesem Jahr insgesamt 35,3 Milliarden Euro von DAX-Unternehmen für das vergangene Jahr ausgeschüttet werden.
Den befragten Experten zufolge dürfte der DAX im Durchschnitt einen Anstieg von etwa 4,5 Prozent auf 14.009 Punkte bis Ende des Jahres 2018 erreichen. Im vergangenen Jahr stieg er um fast 13 Prozent - damit markierte er den höchsten Jahresgewinn seit 2013.
Die Experten sehen jedoch keine Blase. Die Bewertung sei realistisch und werde durch aktuelle Entwicklungen unterstützt. Privatbankier Emmerich Müller, Partner beim Bankhaus Metzler, in diesem Zusammenhang: "Wenn die Gewinne der Unternehmen wie erwartet steigen, wäre das eine logische Entwicklung. Das heißt aber nicht, dass es nicht jederzeit zu Korrekturen kommen kann, ausgelöst durch politische Risiken oder andere externe Faktoren."
Laut der Helaba wird der DAX in diesem Jahr auf 12.300 Punkte sinken - das ist der geringste vorhergesagte Anstieg, in diesem Falle vielmehr Abstieg, den Experten prognostizieren. Damit würde der Index um etwa acht Prozent fallen. Die Schweizer Bank J. Safra Sarasin sagt indes einen Zuwachs auf 15.000 Indexpunkte voraus. Das entspräche einem ähnlichen Anstieg wie im Jahr 2017.
Die Mehrheit der Experten sieht den DAX jedoch im Bereich von 14.000 Zählern - die Helaba steht mit ihrer pessimistischen Bewertung alleine da.
Nachdem der DAX zu Jahresbeginn zunächst kräftig zulegen konnte, fällt er aktuell etwas ab - in dieser Hinsicht haben die Experten also recht behalten. Ob auch die anderen Prognosen zutreffen werden, werden wir in den nächsten Monaten sehen.
Redaktion finanzen.at
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