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Defensiver Gigant 20.07.2017 17:54:35

Taugt die Österreichische Post noch als Dividendenaktie?

Überall scheint nur noch im Internet bestellt zu werden. Zusteller der großen Paketservice-Unternehmen haben ordentlich zu tun. Für den österreichischen Branchenprimus die Österreichische Post sollten glänzende Zeiten angebrochen sein. Doch Ralf Hendriks zeichnet auf der Internetpräsenz von "The Motley Fool" ein anderes Bild. Der Investmentanalyst gibt zu bedenken, dass die Österreichische Post ihren wesentlichen Beitrag zu den Umsatzerlösen aus dem Briefverkehr zieht und nur ein Teil aus Paketsendungen. Der Briefverkehr des Unternehmens entwickelt sich jedoch rückläufig. Selbst wenn die Paketsendungen stärker zunehmen sollten als der Rückgang aus dem Briefgeschäft, würde laut Hendriks Rechnung erst im Jahr 2021 der Wendepunkt erreicht sein, ab dem die steigenden Paketumsätze die sinkenden Briefumsätze kompensieren. Bis dahin hätte die Österreichische Post wahrscheinlich mit Umsatzrückgängen zu kämpfen.
Kein Umsatzwachstum oder sogar zurückgehende Umsätze, dazu eine verhaltene Zukunftsprognose des Managements - keine sonderlich guten Nachrichten für Aktionäre. Ein Wachstumsunternehmen ist die Österreichische Post damit wohl kaum.

Hohe Ausschüttungsquote als Problem

Da die Österreichische Post laut Hendriks mindestens 75 Prozent ihres Nettoergebnisses als Dividende ausschütten möchte, scheint für den Autor die Vermutung nahe zu liegen, dass das Unternehmen keine andere Idee zur Mittelverwendung hat. Anstatt in Wachstum zu investieren, geht das Geld an die Anteilseigner. Doch ob die Aktionäre mit einer nachhaltig starken Dividende rechnen können steht in den Sternen. Laut Hendriks braucht es nur einen Rückgang des Nettoergebnisses und schon könnte die Dividende bei einer dermaßen hohen Ausschüttungsquote sinken. Das wäre für alle einkommensinteressierten Dividendenjäger der Super-GAU. Denn wenn schon auf einen Aktientitel setzen, der kaum oder gar kein Wachstum generiert, dann doch bitte eine hohe und sichere Dividende.

Aktienkurs der Österreichischen Post bereits zu hoch geklettert

Neben einem möglichen Super-GAU, der von einer reduzierteren Dividendenzahlung ausgehen könnte, haben es einkommensinteressierte Aktionäre auch gar nicht gern, wenn der Aktienkurs purzelt. Nach Hendriks ist der Kurs der Österreichischen Post jedoch schon stark geklettert. Allein im letzten halben Jahr konnte die Aktie um rund 30 Prozent zulegen. Ohne neue Impulse sieht Hendriks jedoch kaum eine Chance, dass sich der Aktienkurs auf dem jetzigen Niveau halten kann. Er kommt letztlich zu dem Schluss, dass die Aktie zu viele Risiken birgt. Einerseits könnte der Aktienkurs fallen und zusätzlich auch die Dividendenhöhe sinken. Somit erscheint ihm die Aktie der Österreichischen Post trotz der hohen Dividendenrendite zu unsicher zu sein.

Fazit?

Für Hendriks also eine klare Sache: Eine Investition in die Aktie der Österreichischen Post zum aktuellen Kurs - besser nicht, da die Unsicherheit für einen fallenden Aktienkurs und sinkende Dividenden vorhanden ist. Dennoch kann niemand wissen, wie stark die Nachfrage nach soliden Werten bleibt und ob doch noch irgendwoher neue Wachstumsimpulse kommen, so dass der Aktienkurs vielleicht weiter steigen könnte. Das letzte Hoch wurde bei ca. 47 Euro markiert. Bis dahin wären noch rund 20 Prozent Kursanstieg möglich. Die Zukunft wird letztlich zeigen, ob die Aktie der Österreichischen Post zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich eine unsichere Sache gewesen wäre.



Redaktion finanzen.at

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