Comdirect profitiert vom Börsenhandel

Das Management erhöhte die Prognose und erwartet in diesem Jahr nun einen Vorsteuergewinn von mehr als 85 Millionen Euro. Bislang hatte es gut 80 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nach neun Monaten stehen bereits 76,2 Millionen Euro zu Buche, das sind 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im gesamten vergangenen Jahr verdiente Comdirect 82,6 Millionen Euro vor Steuern.

In den ersten neun Monaten habe die Bank Höchstwerte bei Erträgen, Handelsaufträgen und Kundenzahlen erzielt, sagte Walter. So kletterte der Provisionsüberschuss um fast ein Viertel auf knapp 175 Millionen Euro. Damit machte Comdirect auch das wegen der niedrigen Zinsen um knapp sieben Prozent auf 102 Millionen Euro gesunkene Zinsergebnis locker wett. Die Kosten stiegen um gut zehn Millionen auf 206,7 Millionen Euro. Grund sind unter anderem höhere Ausgaben für die Werbung neuer Kunden. Seit Jahresbeginn kamen 64.000 hinzu, damit hat die Bank nun 1,97 Millionen Nutzer.

Für das Schlussquartal gab sich Walter im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorsichtig: "Wir können kein so starkes Quartal wie das dritte erwarten." Das liege auch daran, dass sich gerade rund um Weihnachten viele Anleger mit Handelsgeschäften zurückhielten. Da sich umgekehrt aber viele Menschen rund um den Jahreswechsel Zukunftsgedanken machten, sei dies eine wichtige Zeit, mögliche neue Kunden mit Werbung anzusprechen. Deshalb will Comdirect die Ausgaben dafür noch einmal hochfahren. Angelockt werden sollen sie unter anderem mit einer einfacheren Kontoeröffnung.

Erhöhen will Walter das Innovationstempo seines Hauses. Dazu forciert der seit gut einem halben Jahr amtierende Vorstandschef die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen aus dem Fintech-Bereich.

QUICKBORN (dpa-AFX)