29.04.2014 14:28:31
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CDU und CSU attackieren Schröder, SPD gibt sich kleinlaut
Von Christian Grimm
BONN--Das umstrittene Treffen von Altkanzkler Gerhard Schröder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgt in der Union für Empörung. Der Außenpolitiker und Russlandkenner Andreas Schockenhoff griff Schröder frontal an. "Es ist für einen Staatsmann, auch wenn er nicht mehr aktiv ist, politisch unverantwortlich und schadet deutschen Interessen", erklärte der Vizefraktionschef bei der Klausurtagung der Großen Koalition bei NTV.
Bilder wie die Umarmung von Putin und Schröder seien voll im Interesse des Kremlchefs, "der die Europäer auseinander dividieren will", sagte Schockenhoff. CSU-Landesgruppen-Chefin Gerda Hasselfeldt reagierte ebenfalls pikiert. "Ich war befremdet über das Umarmungsbild", betonte die Politikerin.
Die SPD versuchte hingegen, den Besuch ihres ehemaligen Vorsitzenden als Privatangelegenheit zu verkaufen. "Gerhard Schröder bekleidet kein öffentliches Amt. Deshalb kann ich das nicht bewerten", sagte der Abgeordnete Rolf Mützenich. Schröder könne aber vielleicht über seine guten Kontakte dazu beitragen, die Initiativen der Bundesregierung zu unterstützen.
In das gleiche Horn stieß Fraktionschef Thomas Oppermann. "Ich bin ganz sicher, dass er dem russischen Präsidenten klar gemacht hat, dass die Geiseln umgehend freigelassen werden müssen", erklärte Oppermann.
Mit scharfer Kritik reagierten die Grünen darauf, dass der Kanzler a.D. seinen 70. Geburtstag mit seinem Freund Putin nachgefeiert hat. "Die distanzlose Identifikation Schröders mit dem Despoten Putin ist ein trauriges Kapitel politischen Opportunismus. Man ist peinlich berührt", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, dem Handelsblatt.
Am Montagabend kam Putin extra zu einer Veranstaltung der Nord Stream AG in ein Palais in St. Petersburg, deren Aktionärsausschuss Schröder vorsteht. Dem Unternehmen gehört eine Gaspipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland. Dominiert wird Nord Stream vom russischen Staatskonzern Gazprom. Schröder hatte sich nach seiner Amtszeit für den Bau der Röhre stark gemacht.
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April 29, 2014 07:55 ET (11:55 GMT)
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