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Geändert am: 21.08.2024 22:07:59
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FOMC-Protokoll im Blick: US-Börsen beenden Handelstag im Plus -- ATX und DAX schließen höher -- Asiens Börsen letztlich im Minus
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt endete am Mittwoch fest.
Der ATX notierte kurz nach Handelsbeginn knapp im Plus und konnte im Verlauf weiter in die Gewinnzone vordringen. Letztlich schloss er 0,67 Prozent höher bei 3.663,08 Punkten.
Viele Anleger dürften das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole abwarten, das am Donnerstag startet. Börsianer erhoffen von den Aussagen im Rahmen des Symposions Hinweise auf die kommenden Schritte der großen Notenbanken. Mit Spannung erwartet wird dabei vor allem die am Freitag anstehende Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell.
Signale für den kommenden geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed könnte auch die am Mittwochabend anstehende Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle zur letzten Fed-Zinsentscheidung liefern. Das Protokoll sollte der Erwartung einer Zinssenkung der Fed bei ihrer nächsten Sitzung im September nicht entgegenstehen, erwarten die Analysten der Helaba. An den Finanzmärkten wird derzeit mit einem Zinsschritt gerechnet, offen ist aber in welchem Ausmaß.
DEUTSCHLAND
Zur Wochenmitte verbuchte der deutsche Aktienmarkt Gewinne.
Der DAX eröffnete minimal höher und baute sein Plus im Laufe des Tages etwas aus, sodass er 0,50 Prozent stärker bei 18.448,95 Zählern in den Feierabend ging.
Nach leichten Verlusten am Vortag hat der DAX zur Wochenmitte erneut an seine zehntägige Gewinnserie angeknüpft. Am Abend steht das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed von Ende Juli auf der Agenda. "Die Sitzung hatte zu verstärkten Zinssenkungserwartungen beigetragen, weil nicht nur auf Inflationsrisiken verwiesen wurde, sondern auch auf die Risiken für den Arbeitsmarkt", erinnerten die Experten der Landesbank Helaba.
Der charttechnische Widerstand bei etwa 18.450 Punkten hatte laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets am Vortag die Gewinnserie reißen lassen. Nun werde um diese Marke gerungen. "Kommen die Kurse erneut ins Rutschen, dürften einige Anleger schnell wieder kalte Füße bekommen und verkaufen", warnte er. Immerhin hat sich das deutsche Börsenbarometer nach den Turbulenzen Anfang August stark erholt und ist um etwas mehr als acht Prozent gestiegen.
In gespannter Erwartung blicken Börsianer auf das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, wo sich am Freitag auch US-Notenbankchef Jerome Powell äußern will. "Powell könnte enttäuschen, wenn er die Argumente für eine kurzfristige Zinssenkung nicht weiter verstärkt", befürchtet Anlagestrategin Naomi Fink von Nikko Asset Management.
WALL STREET
An den US-Börsen blieben die Anleger am Mittwoch vorsichtig.
Der Dow Jones schloss bei 40.890,49 Punkten um nur 0,14 Prozent höher, nachdem er knapp über der Nulllinie gestartet war. Auch im Handelsverlauf konnte er sich kaum von dieser lösen.
Der NASDAQ Composite beendete den Handel mit einem Plus von 0,57 Prozent auf 17.918,99 Zähler. Er hatte die Sitzung ebenfalls nur knapp im Plus begonnen, konnte seine Gewinne dann jedoch ausbauen.
Vor der Rede von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Freitag auf dem Zentralbanktreffen in Jackson Hole dominierte die Vorsicht. Denn der Markt erwartet klare Zeichen für eine Zinssenkung im September. Die verfestigte Gewissheit auf Zinssenkungen in den USA berge aber auch Enttäuschungspotenzial, mahnten Händler.
Am Mittwochabend wurde indes bereits das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der Fed veröffentlicht. Aus diesem ging hervor, dass es die große Mehrheit der Mitglieder für angemessen hält, beim nächsten Meeting die Zinsen zu senken, wenn die Daten sich weiter wie erwartet entwickeln.
Keinen negativen Einfluss auf den Markt hatte dagegen die stärker als erwartet ausgefallene vorläufige Revision zum Nettobeschäftigungsaufbau für die zwölf Monate bis März 2024. Wie das Bureau of Labor Statistics mitteilte, wurde der Wert um 818.000 Stellen nach unten korrigiert. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten lediglich mit einer Revision um 500.000 gerechnet.
"Das bedeutet, dass der Arbeitsmarkt noch schwächer ist, als die letzten Zahlen vermuten ließen, und das könnte Powell zu einer aggressiveren Zinssenkung zwingen", sagte Marktstratege Peter Cardillo von Spartan. "Eine negative Revision, die sich von April 2023 bis März 2024 erstreckt, sagt uns nicht unbedingt etwas über den aktuellen Zustand des Arbeitsmarktes", merkte dagegen Volkswirt Stephen Stanley von Santander schon im Vorfeld der Daten an.
Zwar gelten Signale der konjunkturellen Schwäche als Beleg für anstehende Zinssenkungen und werden daher tendenziell sogar positiv gewertet. Dies darf aber kein Abgleiten der US-Konjunktur in die Rezession bedeuten. Denn eine weiche Landung der US-Konjunktur ist fester Bestandteil der Markterwartungen.
ASIEN
An den Börsen in Fernost gaben die Kurse am Mittwoch nach.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor bis zum Handelsende 0,29 Prozent auf 37.951,80 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite um 0,35 Prozent niedriger bei 2.856,58 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong beendete den Handelstag 0,69 Prozent schwächer bei 17.391,01 Zählern.
Die Börsen in Asien folgten am Mittwoch der Wall Street und konsolidierten die jüngste Gewinnserie, die teils acht Tage gewährt hatte. Nach den Vorschusslorbeeren in Hinsicht auf Zinssenkungssignale seitens der US-Notenbank durch die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung und den Auftritt von US-Notenbankchef Powell beim Notenbanken-Symposium in Jackson Hole am Freitag warten die Anleger nun auf Fakten.
In Tokio bremste erneut auch der Yen etwas. Er wertete nach seinem zwischenzeitlichen Rücksetzer wieder auf. In Shanghai warteten die Anleger laut Händlern auf die People's Bank of China, die in der nächsten Woche über die mittelfristigen Zinsen entscheiden wird.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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