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Abhängigkeit zu groß 25.07.2018 22:46:00

BlackRock-Chef in Sorge, dass sich nur noch Tech-Aktien gut entwickeln

BlackRock-Chef in Sorge, dass sich nur noch Tech-Aktien gut entwickeln

Nach neuen Höchstständen bei den US-Techaktien mehren sich mahnende Stimmen. Auch der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, Larry Fink, hebt mahnend den Zeigefinger und warnt vor einer verzerrten Wahrnehmung an den Aktienmärkten.

US-Techriesen laufen als einzige gut

In einer Telefonkonferenz mit Analysten zeigte er sich besorgt darüber, dass der gesamte Aktienmarkt vorrangig von Tech-Aktien getrieben werde. Tatsächlich haben große Internet- und IT-Unternehmen wie Amazon, Netflix, Microsoft und Apple für den Löwenanteil der Kursaufschläge im US-Index S&P 500 gesorgt. Rund fünf Prozent hat das Börsenbarometer im bisherigen Jahresverlauf zugelegt - für mehr als zwei Drittel der Gewinne zeigen sich Techaktien verantwortlich.

"Wenn man die Hand voll überzeugende Techtitel ausklammert, ist die mangelnde Breite an den Aktienmärkten beunruhigend", so Larry Fink am Montag. Kunden hätten zunehmend Probleme, das steigende Risiko und die Unsicherheiten zu bewerten. Die Märkte befänden sich an einem Wendepunkt, so Fink weiter. Aktuell verschiebe sich die Marktdynamik, viele Kunden legten eine Pause ein, während sie über die Zukunft nachdenken.

Handelskrieg als Unsicherheitsfaktor

Dabei nannte der BlackRock-Chef insbesondere anhaltende Unsicherheiten über einen drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China als Faktor, der Anleger derzeit innehalten lässt. Starke Gewinne und das US-Wirtschaftswachstum würden durch zeitgleich steigenden Protektionismus und mögliche Barrieren für offene Märkte und Freihandel zunichte gemacht.

Im Interview mit "Bloomberg" warnte Fink davor, dass die Aktienmärkte im nächsten Jahr um 10 bis 15 Prozent fallen könnten und dass die US-Wirtschaft sich verlangsamen könnte, wenn Präsident Trump die Pläne umsetzt, Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar anzuheben. Der Markt habe es schwer, "den gesamten Wandel in Globalisierung und Handel zu verdauen", so der Manager.

Die Auswirkungen hat offenbar auch BlackRock im zweiten Geschäftsquartal zu spüren bekommen. Zwar konnte der Vermögensverwalter seinen operativen Gewinn von 1,25 Milliarden auf 1,44 Milliarden Dollar steigern und verwaltete zum Quartalsende 6,3 Billionen Dollar nach 5,69 Billionen vor Jahresfrist - doch es seien Umschichtungen auf Anlegerseite zu sehen gewesen. Investoren zogen 22,4 Milliarden Dollar Kapital aus Aktienfonds bei BlackRock ab und investierten stattdessen 26,4 Milliarden Dollar in konservativere Anleihen. Ein potenzielles Zeichen dafür, dass Anleger sich zunehmend auf einen möglichen Markteinbruch vorbereiten würden, so Fink weiter.

Redaktion finanzen.at

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