Ausblick: Die Märkte am Dienstag

Im Fokus der Anleger stand die MAN-Aktie. Der Aufsichtsrat des Scania-Großaktionärs Volkswagen hat dem MAN-Konzern bei der angestrebten Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Unterstützung signalisiert und zudem betont, ein Gegenangebot von Scania derzeit nicht zu unterstützen. Die MAN-Aktie reagierte mit einem 2,6-prozentigen Minus auf die Meldung, das VW-Papier schloss nahezu unverändert. Gegen den Trend verloren außerdem Titel von Henkel 1,2 Prozent und Commerzbank-Aktien 0,8 Prozent.

Infineon profitierten von starken Ergebnissen des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung, ferner schoss der Aktienkurs der Konzerntochter Qimonda am Freitag in New York um 10 Prozent nach oben. Die Infineon-Aktie verbesserte sich bis Handelsende um 2,1 Prozent und lag mit an der Indexspitze. Auch bei TUI waren steigende Notierungen zu beobachten, der Wert kletterte um 2,3 Prozent. Einem Pressebericht zufolge haben mehrere Großinvestoren den Vorstandschef Michael Frenzel ultimativ zu einer Aufspaltung des Konzerns aufgefordert. Weitere Gewinner waren gestern BMW und ThyssenKrupp. Deutlich fester tendierten außerdem Linde-Titel, nachdem der Industriekonzern von dem rumänischen Gas- und Ölproduzenten Petrom den Auftrag zum Bau einer Anlage zur Flüssiggasgewinnung erhalten hat.

In der zweiten Reihe schlossen EADS etwas fester. Einem Pressebericht zufolge will die Konzerntochter Airbus in Deutschland mit dem Abbau von Arbeitsplätzen beginnen. Außerdem wird derzeit nach Alternativen zu einem Einstieg des Bundes bei der Konzernmutter EADS gesucht. Die rote Laterne hatten PATRIZIA mit -3,8 Prozent inne, dagegen ging es für Wacker Chemie um 3,1 Prozent und für Premiere um 3,2 Prozent aufwärts.

Der Markt heute:

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 6.191 Punkten und HSBC Trinkhaus & Burkhardt sieht den DAX bei 6.191 Zählern.

Konjunktur- und Wirtschaftstermine:

In Deutschland steht heute die ZEW Konjunkturerwartung zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Japan der Monatsbericht der BoJ, in Großbritannien die Verbraucherpreise und in der EU die Industrieproduktion sowie die Inflation bekannt gegeben. Aus den USA wird heute die Erzeugerpreis sowie die Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei American Standard Cos. Inc., AmSouth Bancorporation, EMC Corp., Intel Corp., International Business Machines Corp. (IBM), Johnson & Johnson, Manpower Inc., Merrill Lynch & Co. Inc., Micronas Semiconductor Holding AG, Motorola Inc., National City Corp., Office Depot Inc., S&T Bancorp Inc., SunTrust Banks Inc., United Technologies Corp., Wells Fargo & Co. und Yahoo! Inc. an.

Die US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Montag mit Gewinnen. Während der Dow Jones mit 11.980 Punkten um 0,17 Prozent zunahm, zog die Nasdaq um 0,28 Prozent auf 2.363 Zähler an. Die Futures notieren derzeit im Minus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.738 Punkten (-0,2 Prozent) und der S&P Future bei 1.374 Zählern (-0,1 Prozent).

Devisen, Gold und Rohstoffe:

Brent Oil: 61,66 Dollar; Euro: 1,2535 Dollar; Gold: 596,54 Dollar

Wichtige Meldungen:

Der US-amerikanische Baumaschinenhersteller Caterpillar Inc. teilte am Montag mit, dass der Konzern seine Geschäftsbereiche ab dem 1. Dezember neu ordnen wird. Demnach will der Konzern dafür eigens drei neue Geschäftsbereiche gründen. Im Folgenden sind dies: US Operations, schwerer Maschinenbau mit Minenausrüstungen sowie den Bereich Infrastruktur-Entwicklung.

Die Charles Schwab Corp. (ISIN US8085131055/ WKN 874171), der größte Discount-Broker in den USA, gab am Montag bekannt, dass sie ihren Gewinn im dritten Quartal um 29 Prozent gesteigert hat, was auf ein deutliches Wachstum beim Kundenvermögen zurückzuführen ist. Der Nettogewinn belief sich auf 266 Mio. Dollar bzw. 21 Cents pro Aktie, nach einem Überschuss von 207 Mio. Dollar bzw. 16 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 13 Prozent auf 1,29 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 20 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 1,30 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ebenfalls ein EPS-Ergebnis von 21 Cents bei Erlösen von 1,36 Mrd. Dollar.

Die amerikanische Oshkosh Truck Corp. (ISIN US6882392011/ WKN 870494), ein Hersteller von Spezial-, Feuerwehr-, Ambulanz- und Militärfahrzeugen, gab am Montag bekannt, dass sie die JLG Industries Inc. (ISIN US4662101017/ WKN 866303) für 2,99 Mrd. Dollar in bar übernehmen wird. Im Rahmen der Transaktion, bei der Oshkosh Truck zusätzlich Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 200 Mio. Dollar übernimmt, erhalten JLG Industries-Aktionäre 28 Dollar für jeden ihrer Anteilsscheine. Dies entspricht gegenüber deren Schlusskurs vom Freitag einer Prämie von 35 Prozent. Die Akquisition, die durch eine 3,5 Mrd. Dollar schwere Kreditfazilität finanziert wird, soll im Geschäftsjahr 2007 leicht zum Ergebnis beitragen. JLG Industries mit Sitz in McConnellsburg im US-Bundesstaat Pennsylvania ist ein Hersteller von Arbeitsplattformen für die Luftfahrtindustrie und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 2,3 Mrd. Dollar. Die Übernahme des Unternehmens wird voraussichtlich in 90 Tagen abgeschlossen sein. (17.10.2006/ac/n/m)