15.06.2016 16:21:46

Audi lehnt Fusion der Volkswagen-Komponentenwerke ab - Kreise

   Von Hendrik Varnholt

FRANKFURT (Dow Jones)--Bei Volkswagen herrscht Uneinigkeit über die Zukunft der unternehmenseigenen Teilewerke: Nach den Angaben von Insidern wehren sich Verantwortliche der Konzerntochter Audi gegen Überlegungen in der Wolfsburger VW-Zentrale, die Komponentenwerke der Konzernmarken zusammenzulegen.

   Wie zwei mit der Auseinandersetzung vertraute Personen Dow Jones Newswires sagten, argumentieren die Befürworter einer konzernweiten Komponenten-Organisation mit Sparpotenzial: Bislang stellten die Teilewerke der Marken Volkswagen, Audi, Skoda, Seat und Bentley ähnliche Komponenten teils an verschiedenen Produktionsstätten her, sagten die Insider. Eine Zusammenlegung könne deshalb Synergien freisetzen.

   Bei Audi wäre vor allem die Motorenproduktion in der ungarischen Stadt GyQr von der Fusion betroffen. Die dortige Fertigung gilt wegen der vergleichsweise niedrigen ungarischen Löhne allerdings schon heute als besonders effizient. Audi-Verantwortliche sähen unter anderem deswegen in einem Zusammengehen deutscher und ausländischer Komponentenwerke keinen Vorteil, berichteten die Informanten. Im Gegenteil: Der Schritt würde nach Ansicht der Kritiker den konzerninternen Wettbewerb zwischen den Standorten schwächen.

   Wegen des Streits ist es nach übereinstimmenden Aussagen der informierten Personen unwahrscheinlich, dass Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller bei der für den morgigen Donnerstag geplanten Vorstellung einer neuen Konzernstrategie konkrete Angaben über die Zukunft der Komponentenwerke macht. Die Produktionsstätten seien gleichwohl Teil der Strategieüberlegungen. Ein Sprecher des Volkswagen-Konzerns lehnte es ab, die Informationen zu kommentieren.

   Über Überlegungen bei Volkswagen, die Teilewerke zusammenzulegen, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtet. Entsprechende Pläne seien dem Aufsichtsrat am Dienstag vorgelegt worden und könnten am Donnerstag präsentiert werden, hatte die Agentur mit Verweis auf informierte Personen geschrieben.

   Die Teilewerke gelten schon seit Jahren als Problemfälle des Volkswagen-Konzerns. Die Produktionsstätten mit mehreren 10.000 Mitarbeitern stellen Komponenten her, die einige andere Autokonzerne von externen Zulieferern beziehen - etwa Getriebe und Achsen. Volkswagen macht keine Angaben über Gewinn oder Verlust der Teilewerke. Die Produktionsstätten waren aber mehrfach Gegenstand von Verkaufsspekulationen.

Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com DJG/hev/kgb

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   June 15, 2016 10:14 ET (14:14 GMT)

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