11.06.2008 12:03:00

Aktien Frankfurt: Uneinheitlich - Positive Vorgaben verpuffen - Banken gefragt

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch uneinheitlich präsentiert. Während Dax und TecDax ins Minus drehten, stemmt sich der MDAX gegen diese Entwicklung. In dem Technologiewerte-Barometer litten Händlern zufolge einige schwer gewichtete Solarwerte unter negativen politischen Entscheidung in den USA. Der Leitindex DAX  hielt sich lange Zeit in der Gewinnzone und verlor zuletzt leichte 0,04 Prozent auf 6.768,30 Punkte. Damit verpufften in dem ruhigen Marktumfeld die positiven Impulse der freundlichen Marktvorgaben vor allem aus Japan. Für den MDAX mittelgroßer Werte ging es um 0,68 Prozent auf 9.563,75 Zähler nach oben. Der TecDAX  verlor 0,34 Prozent auf 820,49 Zähler.          Der Nikkei-225-Index  schloss in Tokio fest. Dies habe nur im frühen Handel für etwas Bewegung gesorgt, sagte Fidel Helmer, Aktienhändler bei Hauck & Aufhäuser. Dann aber fehlten in dem ruhigen Marktumfeld die Anschlusskäufe, so dass der Leitindex - wie schon die ganze Woche über - auf der Stelle trete.

    Unter den Finanztiteln legten Deutsche Bank-Aktien  um 1,36 Prozent auf 62,78 Euro zu, Titel von Postbank  rückten um 1,51 Prozent auf 61,11 Euro vor. Händler verwiesen auf Presseberichte, denen zufolge der russische Investor Suleiman Kerimov Interesse an einer Aufstockung des Anteils an der Deutschen Bank sowie an weiteren Finanzinstituten hat. Das bringe neue Fantasie in den zuletzt stark gebeutelten Sektor, hieß es am Markt.

    An der Indexspitze gewannen Infineon-Papiere  2,90 Prozent auf 6,03 Euro. Eventuell hätten einige Anleger mit Käufen auf die Nachricht reagiert, dass die Speicherchip-Tochter Qimonda   und die japanische Elpida ihre Ende April vorgestellte Entwicklungsallianz besiegelt haben, sagte ein Händler. Allerdings handele es sich dabei nur um die endgültige Bestätigung der Zusammenarbeit und sei deshalb keine Überraschung, kommentierte der Experte.

    Lufthansa-Aktien  stiegen indes um 0,64 Prozent auf 15,81 Euro. Das Lufthansa City Center, der Reisebüropartner der Fluggesellschaft, spürt laut Medienberichten derzeit keine Abschwächung des deutschen Reisemarktes, zumal vor allem der Markt für Geschäftsreisen weiter zulege. Die Fluggesellschaft hebt unterdessen wegen des hohen Ölpreises die Treibstoffzuschläge für Interkontinental- und Europaflüge an. Merck Finck verwies zudem auf "solide Verkehrszahlen" vom Vortag.

    Im MDAX  zählten Papiere von Bilfinger Berger  zu den Favoriten der Anleger. Sie verteuerten sich um 2,48 Prozent auf 61,48 Euro. Der zweitgrößte Baukonzern Deutschlands hat gemeinsam mit Partnern einen Auftrag zum Ausbau eines Streckenabschnitts der Autobahn A1 vom Land Niedersachen im Volumen von 650 Millionen Euro in Aussicht. Einem Händler zufolge ist der Auftrag jedoch weniger bedeutend und die positive Kursreaktion sei eher als Erholung von dem Rückschlag in den vergangenen beiden Handelstagen zu sehen.

    Auch Titel des Wettbewerbers HOCHTIEF  waren gefragt und rückten um 2,44 Prozent auf 69,79 Euro vor. Händler verwiesen auf einen weiteren wichtigen Infrastruktur-Auftrag für die Tochter Leighton im Wert von 490 Millionen Australischen Dollar (rund 300 Millionen Euro). Zudem hat sich der Baukonzern eigenen Angaben zufolge einen weiteren Auftrag zum Ausbau eines Kinderkrankenhauses in den USA gesichert, was Händler als zusätzlichen Antrieb bezeichneten.

    Unter den im TecDAX gelisteten Solarwerten sanken Aktien von Q-Cells um 1,78 Prozent auf 68,80 Euro, und die Papiere von SolarWorld fielen um 1,13 Prozent auf 30,75 Euro. Händler verwiesen auf eine negative politische Entscheidung in den USA als Belastung. Der US-Senat habe überraschend eine Verlängerung von auslaufenden Steuererleichterungen für Solarfirmen und andere Anbieter alternativer Energien abgelehnt - am Vortag wurde den Börsianern zufolge noch mit einer weiteren Förderung gerechnet. Das drücke auf die Solarwerte./la/dr

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