09.10.2018 09:41:00
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4,5 Milliarden Datensätze im ersten Halbjahr 2018 kompromittiert
Gemalto, ein weltweit führendes Unternehmen für digitale Sicherheit, veröffentlichte heute die aktuellen Zahlen und Fakten des Breach Level Index, einer globalen Datenbank für gemeldete Datensicherheitsverletzungen. Laut dem Bericht kam es in der ersten Hälfte des Jahres 2018 zu insgesamt 945 Verstößen, die weltweit 4,5 Milliarden Datensätze kompromittierten. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Jahres 2017 stieg die Zahl der verlorenen, gestohlenen oder kompromittierten Datensätze um unglaubliche 133 Prozent. Die Gesamtzahl der Sicherheitsverletzungen ging zwar im gleichen Zeitraum leicht zurück, die Schwere der einzelnen Störfälle stieg jedoch deutlich an.
Diese Pressemitteilung enthält multimediale Inhalte. Die vollständige Mitteilung hier ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20181009005470/de/
Breach Level Index (Photo: Gemalto)
Insgesamt sechs Vorfälle in den sozialen Netzwerken, darunter der Skandal um Cambridge Analytica und Facebook, verursachten mehr als 56 Prozent der Datensicherheitsverletzungen. Bei 189 der 945 Sicherheitsverletzungen (d.h. 20 Prozent aller Verstöße) war die Zahl der kompromittierten Datensätze unbekannt oder ungeklärt.
Der Breach Level Index ist eine weltweite Datenbank, die Datenschutzverletzungen verfolgt und den Schweregrad basierend auf mehreren Angaben berechnet. Hierzu werden unter anderem die Anzahl der gefährdeten Datensätze, die Art der Informationen, die Quelle der Datenschutzverletzung, der Einsatzzweck und der Einsatz von Verschlüsselung als Bewertungsfaktoren herangezogen. Indem jedem Vorfall ein Schweregrad zugeteilt wird, erstellt der Breach Level Index eine vergleichende Liste von Datenschutzverletzungen, in denen weniger schwerwiegende Fälle denen mit weitreichenden Auswirkungen gegenübergestellt werden.
Laut dem Index waren, seit er im Jahr 2013 mit der Analyse und Aufzeichnung öffentlich bekannter Datenschutzverletzungen eingeführt wurde, fast 15 Milliarden Datensätze gefährdet. In der ersten Jahreshälfte 2018 wurden mehr als 25 Millionen Datensätze pro Tag bzw. 291 Datensätze pro Sekunde gefährdet oder preisgegeben, darunter auch medizinische Daten, Kreditkarten- und/oder Finanzdaten sowie personenbezogene Informationen. Diese Tatsache ist besonders besorgniserregend, da nur ein Prozent der gestohlenen, verlorenen oder kompromittierten Datensätze durch Verschlüsselungstechnik geschützt waren, um so die Informationen unbrauchbar zu machen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 ist dies ein Rückgang um eineinhalb Prozentpunkte.
"Ganz offensichtlich standen in diesem Jahr die sozialen Netzwerke an erster Stelle beim Missbrauch personenbezogener Daten – eine Entwicklung, die sich voraussichtlich in immer mehr Branchen fortsetzen wird, die diese Plattformen nutzen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Dies gilt insbesondere für Politiker, die sich auf wichtige Wahlen vorbereiten", erklärte Jason Hart, Vice President und Chief Technology Officer for Data Protection bei Gemalto. "Wir gehen außerdem davon aus, dass immer mehr Datensicherheitsverletzungen von den Ländern der Europäischen Union gemeldet werden, die an die neue Datenschutz-Grundverordnung gebunden sind. Gleiches gilt für Australien seit der Einführung des Gesetzes über die Meldepflicht von Sicherheitsverletzungen. Wir sollten dies nicht als einen Anstieg der Gesamtzahl der Vorfälle in diesen Bereichen missdeuten, sondern es eher als genaue Abbildung dessen sehen, was tatsächlich geschieht."
Primäre Quellen für Datenschutzverletzungen
Der Missbrauch
durch Außenstehende machte den größten prozentualen Anteil der
Datenschutzverletzungen (56 Prozent) aus – ein leichter Rückgang von
fast sieben Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 – und war die
Ursache von über 80 Prozent aller gestohlenen, kompromittierten oder
verlorenen Datensätze. Über 879 Millionen (9 Prozent) der in dieser
Jahreshälfte verlorenen Datensätze ließen sich auf Nachlässigkeit
zurückführen, der zweithäufigsten Ursache von Sicherheitsverletzungen,
was über einem Drittel der Vorfälle entspricht. Die Zahl der von
Insider-Angriffen betroffenen Datensätze und Vorfälle sank in dieser
Jahreshälfte um 50 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017.
Hauptarten der Datenschutzverletzungen
Identitätsdiebstahl
bleibt weiterhin die häufigste Art der Datenschutzverletzung, seit
Gemalto 2013 mit der Aufzeichnung der Verstöße begann. Während die Zahl
der Identitätsdiebstähle im zweiten Halbjahr 2017 um 13 Prozent auf
knapp über 64 Prozent anstieg, nahm die Zahl der auf diese Weise
gestohlenen Datensätze um 539 Prozent zu, d.h. 87 Prozent aller
gestohlenen Datensätze.
Die Zwischenfälle im Finanzsektor weisen eine beunruhigende Zunahme im Schweregrad auf. Obwohl die Gesamtzahl der Vorfälle im 1. Halbjahr 2018 gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 rückläufig ist (171 in H1/2017 und 123 in H1/2018), stieg die Zahl der kompromittierten Datensätze im Vergleich zu H1/2017 im ersten Halbjahr 2018 an (von 2,7 Millionen auf 359 Millionen).
Die von Datenschutzverletzungen am häufigsten betroffenen Branchen
Die
meisten Branchen erlebten einen Anstieg der Vorfälle gegenüber dem
vorherigen Halbjahr. Davon ausgenommen waren Regierungsstellen,
Fachdienstleistungen, Einzelhandel und Technologie. Allerdings
verzeichneten Regierung und Handel einen Anstieg der kompromittierten
Datensätze, die auf weniger Vorfälle zurückzuführen waren.
Der Gesundheitssektor führt erneut im Hinblick auf die Zahl der Verstöße (27 Prozent). Bei dem schwerwiegendsten Vorfall, 211 LA County, wurden 3,5 Millionen Datensätze durch unbeabsichtigten Verlust enthüllt.
Die sozialen Netzwerke führen bei der Zahl der kompromittierten Datensätze (56 Prozent) aufgrund der vielbeachteten Kundendatengefährdungen bei Facebook und Twitter. Betroffen waren 2,2 Milliarden bzw. 336 Millionen Datensätze.
Geografische Verteilung der Datenschutzverletzungen
Die
Mehrheit der Datenschutzverletzungen und Gefährdungen von Daten finden
noch immer in Nordamerika statt: 59 bzw. 72 Prozent. Die Vereinigten
Staaten sind nach wie vor das bei Weitem beliebteste Ziel für Angriffe
und verzeichnen über 57 Prozent aller Sicherheitsverletzungen sowie 72
Prozent aller gestohlenen Datensätze weltweit. Allerdings ging die
Gesamtzahl der Vorfälle gegenüber dem vorherigen Halbjahr um 17 Prozent
zurück.
Mit der Einführung der Meldepflicht von Sicherheitsverletzungen stieg die Anzahl der Vorfälle in Australien erwartungsgemäß deutlich von 18 auf 308.
In Europa gingen die Verstöße zwar um 36 Prozent zurück, gleichzeitig fand jedoch ein Anstieg von 28 Prozent bei den kompromittierten Datensätzen statt, was auf einen höheren Schweregrad der Angriffe schließen lässt. Großbritannien verzeichnet weiterhin die meisten Datenschutzverletzungen in der Region. Mit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung im zweiten Halbjahr 2018 dürfte die Zahl der gemeldeten Vorfälle ansteigen.
Verwandte Ressourcen:
- Laden Sie für eine vollständige Zusammenfassung der Datenschutzverletzungen, sortiert nach Branche, Quelle, Art und geografischer Region, den Breach Level Index-Bericht für die erste Jahreshälfte 2017 herunter.
- Laden Sie die Infografik hier herunter.
- Besuchen Sie die BLI-Webseite hier.
Über Gemalto
Gemalto (Euronext NL0000400653 GTO) ist das weltweit führende Unternehmen auf dem Gebiet der digitalen Sicherheit, mit einem Umsatz von 3 Milliarden Euro im Jahr 2017 und Kunden in über 180 Ländern. In einer zunehmend vernetzten Welt schaffen wir Vertrauen.
Mit unseren Technologien und Services, die sichere Softwarelösungen sowie Biometrie und Encryption umfassen, können Unternehmen und Behörden Identitäten authentifizieren und Daten schützen, um Sicherheit zu gewährleisten und Dienste in persönlichen Geräten, vernetzten Objekten und der Cloud zu ermöglichen.
Gemalto bietet Lösungen am Puls des modernen Lebens, von Zahlungssystemen bis zur Unternehmenssicherheit und dem Internet der Dinge. Wir authentifizieren Personen, Transaktionen und Objekte, verschlüsseln Daten und bieten neue Möglichkeiten für Software. Wir ermöglichen unseren Kunden, sichere digitale Dienste für Milliarden Menschen und Dinge zu liefern.
Unsere 15.000 Mitarbeiter arbeiten in 114 Niederlassungen, 40 Personalisierungs- und Rechenzentren sowie 35 Forschungs- und Softwareentwicklungszentren in 47 Ländern.
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Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.
Originalversion auf businesswire.com ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20181009005470/de/
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