Neue EZB-Maßnahmen wenig wirksam

Die EZB hatte zuletzt den Kauf von Kreditverbriefungen (ABS) und Pfandbriefen beschlossen und den Banken zielgerichtete langfristige Refinanzierungsgeschäfte angeboten. Zudem wurde der Leitzins auf den Rekordtiefstand von 0,05 Prozent gesenkt "Ein deutlicher Rückgang der Kreditzinsen und eine Ausweitung der Kreditvergabe blieben bislang jedoch aus", heißt es in dem Gutachten. Die schwache Entwicklung der Geldmenge deute darauf hin, dass die Maßnahmen der vergangenen Monate kaum eine expansive Wirkungen entfaltet habe.

Auch für die deutsche Wirtschaft dürfte die Geldpolitik angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Stagnation kaum noch stimulierend wirken. "Aus heutiger Sicht war die europäische Geldpolitik in den vergangenen Jahr für Deutschland nicht zu expansiv ausgerichtet", schreiben die Institute. Die langjährig günstigen Finanzierungsbedingungen hätten keinen nachhaltigen Aufschwung ausgelöst - geschweige denn eine konjunkturelle Überhitzung.

Weiteren Spielraum zur Stimulierung der Konjunktur durch die EZB sehen die Institute nicht. So dürften Staatsanleihekäufe derzeit aus politischen Gründen nicht zur Verfügung stehen und Käufe von privaten Emittenten nur geringe Wirkung entfalten. Die Institute fordern vielmehr eine zügige Bereinigung der Banken von ihren Altlasten und, falls nötig, die schnelle Abwicklung von Kreditinstituten ohne tragfähiges Geschäftsmodell. Dies sei eine zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige Erholung im Euroraum.

/jsl/bgf

BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX)