Leitzins bei 0,05 Prozent 04.09.2014 13:45:00

EZB senkt Leitzins auf neues Rekordtief

Wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, wird der wichtigste Zins für einwöchiges Zentralbankgeld auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Der Ausleihungssatz zur Spitzenrefinanzierung werde von 0,4 auf 0,3 Prozent reduziert. Der Einlagensatz sinkt ebenfalls um 0,1 Punkte auf minus 0,2 Prozent. Damit hatten im Vorfeld nur wenige Ökonomen gerechnet. Erst im Juni hatte die EZB den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt. Der Euro geriet nach Bekanntgabe deutlich unter Druck.

Die rückläufige Inflation im Euroraum und die sinkenden langfristigen Inflationserwartungen bewegten die EZB zu diesem Schritt. Bereits vor einigen Tagen hatte Draghi vor allem die Inflationserwartungen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.

Experten hatten damit gerechnet, dass die EZB ein Ankaufprogramm von Kreditverbriefungen (ABS) im Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro starten könnte. Das Programm sollte Ende des Jahres starten. Derzeit bereitet der EZB-Rat es - beschleunigt und mit Unterstützung von BlackRock - vor. Ob und wann das Programm tatsächlich kommt, ist derzeit noch unklar.

Jetzt dürfte für die Investoren der Eurozone interessant sein, wie die Prognosen des EZB-Stabs für Wachstum und Inflation aussehen. An diesem Donnerstag äußert sich EZB-Chef Draghi ab 14.30 Uhr in einer Pressekonferenz zur Entscheidung der Zentralbank. Im Juni hatten Experten vorausgesagt, dass die Teuerung im Euroraum 2016 bei nur 1,4 Prozent liegen würde. Und diese Prognose hatte schon angemessene geldpolitische Reaktionen unterstellt. Mittelfristig angestrebt werden aber annähernd zwei Prozent.


Von Markus Gentner

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